Die russische Februarrevolution 1917 gab Plechanow nach 37 Jahren im Alter von 60 Jahren endlich den Weg nach Russland frei. Am 2. und 3. (15. und 16.) April sprach Plechanow bereits auf der gesamtrussischen Beratung der Sowjets der Arbeiter- und Soldatendeputierten. Diese Reden eröffnen die zweibändige russischsprachige Ausgabe der Reden und Schriften Plechanows von 1917/1918. Sie stehen auch am Anfang der vorliegenden deutschsprachigen Auswahl. Der Band enthält Artikel und Reden zu allen wesentlichen Fragen, zu denen sich Plechanow im letzten Jahr seines Wirkens geäußert hat.
Revolution (Thema)
Als wirkungsmächtige Form politischen Handelns im öffentlichen Raum sind Revolutionen stets von gesteigertem Kommunikationsaufkommen und vom Einsatz kollektiv wirkender Bild- und Symbolarsenale begleitet. Das Erkenntnisinteresse der Untersuchung ist ein theoretisch-systematisches, kein historiographisches. Entsprechend geht es darum, Theorien und Bildanalysen in einen Dialog eintreten zu lassen, der wechselseitige Einblicke in die Funktionen von Fotografien in revolutionären Kontexten und in die sie vorbereitenden, flankierenden und reflektierenden Diskurse ermöglicht. Somit sind Bildartefakte von Revolutionen stets mehr als eine plane Repräsentation des Ereignisses selbst - vielmehr sind sie an dem Geschehen als weitere Produktivkräfte beteiligt, interagieren mit den Handlungen der Akteure, dem Reden über die Revolution, den kollektiven und mythischen Imaginationen von der Revolution, die sich immer wieder wechselseitig vorantreiben, durchdringen und überlagern.
Vortragsreihe des Internationalen Komitees der Vierten Internationale zum 100. Jahrestag
Band 1: Die Februarrevolution und die Strategie der Bolschewiki
Von Februar bis Oktober 1917 wurde Russland von zwei gewaltigen Revolutionen erschüttert. Die erste beseitigte die Romanow-Dynastie, die mehr als 300 Jahre lang über das Land geherrscht hatte. Die zweite stürzte die bürgerliche Provisorische Regierung und errichtete den ersten sozialistischen Arbeiterstaat der Geschichte. Hundert Jahre nach der Russischen Revolution bleiben die Ereignisse von 1917, ihre Folgen und Lehren Gegenstand erbitterter Auseinandersetzungen.
Von Februar bis Oktober 1917 wurde Russland von zwei gewaltigen Revolutionen erschüttert. Die erste beseitigte die Romanow-Dynastie, die mehr als 300 Jahre lang über das Land geherrscht hatte. Die zweite stürzte die bürgerliche Provisorische Regierung und errichtete den ersten sozialistischen Arbeiterstaat der Geschichte. Hundert Jahre nach der Russischen Revolution bleiben die Ereignisse von 1917, ihre Folgen und Lehren Gegenstand erbitterter Auseinandersetzungen.
"Ein historisches Ereignis altert, bekommt Falten und vergeht schließlich, wenn es, anstatt dem Leben von großen Menschenmassen Aufklärung und Orientierung zu bieten, nur noch im Staub der Archive ruht."
Abseits von Archiven und Jubiläumsfeierlichkeiten ist dieses Buch Alain Badious persönliche Meditation über zwei Revolutionen des 20. Jahrhunderts, über zwei große Siege, die den Beweis lieferten, dass das Unmögliche manchmal Realität werden kann. Von der Oktoberrevolution bis zur Kulturrevolution, von Lenins "Aprilthesen" (1917) bis zum "16-Punkte-Plan der Kommunistischen Partei Chinas" (1966) betont Badiou die Klugheit und Großzügigkeit, die dem revolutionären Denken und Handeln zugrunde lag.
Kuba steht vor weiteren großen Umbrüchen. Dass Fidel Castro sich vor acht Jahren aus allen Ämtern zurückgezogen hat, bedeutete eine große Veränderung für Kuba, aber kein Ende des Castro-Sozialismus. Dennoch hat sich in den vergangenen Jahren in Kuba mehr verändert, als es zwischen "Stillstands-Debatten" und Kuba-Hype scheinen mag. Das Buch bietet eine handliche und gut lesbare Synthese der kubanischen Geschichte auf Basis breiter Archiv- und Literaturrecherchen sowie jahrzehntelanger Feldforschungen. Dargelegt werden die Etappen der nationalen, kulturellen und sozialen Entwicklung von 1895 bis 2016.
In diesem ersten Buch von Peter Schneider wurden zehn berühmte Texte der Jahre 1967 bis 1969 abgedruckt, darunter die Rede "Wir haben Fehler gemacht", die 1967 während eines Sit-ins im Audimax der Freien Universität Berlin gehalten wurde, oder "Bild-Zeitung", eine Rede bei einer das Springer-Tribunal vorbereitenden Veranstaltung. Sie sind hier erstmals seit 30 Jahren wieder lieferbar - und lassen den heutigen Leser verblüfft die provokante Sprengkraft von damals erkennen, die ihren Ursprung in einer Gesellschaft hatte, "in der die Interessen und Wünsche der Menschen so hundertfach beleidigt worden sind, dass sie es für einen Anschlag auf ihr Leben halten, wenn einer bei Rot über die Straße geht."
Ein Mythos wird entziffert
Der Mai 1968 in Frankreich, ein Sehnsuchtsort der "68er" in ganz Europa, steckt noch immer voller Rätsel. Warum hatten die Proteste linker Studenten dort so eine große Resonanz? Wieso konnten sie ein ganzes Land lahmlegen und an den Rand der Revolution bringen? Wie vermochte Präsident Charles de Gaulle - gegen den Druck der Straße und gegen Widersacher in den eigenen Reihen - in den Turbulenzen seine Herrschaft zu behaupten?
Demokratie hat Zukunft!
Die Welt bewegt sich trotz all der Mühe vieler engagierter Aktivisten, Autoren und Politiker immer weiter in die falsche Richtung. Die Schere zwischen Reichtum und Armut wird immer größer. Afrika wird weiterhin abgehängt. Rund um die EU rücken die Bürgerkriege immer näher: Afghanistan, Sudan, Mali, Libyen, Syrien, Ukraine. Der jahrzehntelange Siegeszug der Demokratie nach dem Zweiten Weltkrieg ist ins Stocken geraten.
Denn demokratische Grundlagen werden massiv bekämpft und in Frage gestellt. Werte, die diese Gesellschaft tragen, werden gezielt destabilisiert. Umso wichtiger ist es, dass die richtigen Fragen aufgeworfen und diskutiert werden. Karl-Martin Hentschel trägt mit seinem Buch dazu bei und gibt Denkanstöße für eine demokratische Erneuerung.
Revolution oder Evolution? Konsumwahn, Stress, Verdummung, Umweltzerstörung, Nationalismus, Kriege, Ungerechtigkeit, Migration, Ausgrenzung, Vereinsamung - dies sind nur einige Aspekte unserer globalen Wirklichkeit. Um die Fehlentwicklungen und Missstände unserer Evolution auf Dauer überwinden zu können, brauchen wir einen tiefgreifenden, vielleicht sogar radikalen Systemwechsel. Das hier skizzierte Modell der "Gesamtgesellschaftlichen Modernen" stellt sich dieser Herausforderung. Lieberg erarbeitet eine konkrete alternative Gesellschaftsoption.
