Unter allen Umständen frei
Revolutionärer Feminismus bei Victoria Woodhull, Lucy Parsons und Emma Goldman
Feminismus ist nicht nur ein Kampf für die Gleichberechtigung von Frauen, sondern für eine wahrhaft freiheitliche Gesellschaft, in der niemand unterdrückt wird - davon waren diese drei Revolutionärinnen überzeugt: Victoria Woodhull (1838-1928), geboren ins Prekariat, erste amerikanische Präsidentschaftskandidatin und Advokatin der freien Liebe, Lucy Parsons (1851-1942), Schwarze, militante Gewerkschafterin und Aktivistin, sowie Emma Goldman (1869-1940), Vordenkerin des Anarchismus und der sexuellen Freiheit - und Jüdin.
Antje Schrupp macht das »goldene Zeitalter« am Ende des 19. Jahrhunderts in den USA aus der Perspektive eines sozialrevolutionären Feminismus anschaulich und zeigt, dass die Wurzeln eines intersektionalen Feminismus bis zu den Anfängen der organisierten Frauenbewegung zurückreichen. Schlussendlich zieht sie erstaunliche Bezüge zu aktuellen Debatten in den USA und weltweit.
REZENSION: Was haben Victoria Woodhull, Lucy Parsons und Emma Goldman gemeinsam? Alle drei waren bekannte Feministinnen – und wie die meisten zu Lebzeiten berühmten Frauen sind sie so gut wie völlig aus der Geschichtsschreibung verschwunden. Dr. Antje Schrupp, Politikwissenschaftlerin und Journalistin, in diesem Jahr mit dem Luise-Büchner-Preis für Publizistik geehrt, hat ein Sachbuch geschrieben, das diesen drei Ausnahme-Persönlichkeiten eine Bühne bereitet. Mit dem Titel „Unter allen Umständen frei“ (im Ulrike Helmer Verlag erschienen) nimmt Schrupp ein Zitat von Lucy Parsons auf, mit dem die berühmte Feministin und Anarchistin ihren unbedingten Freiheitswillen kundtat. Von Britta Röder booknerds.de 08.2025
Autoreninfos
Erstellt: 06.08.2025 - 10:42 | Geändert: 06.08.2025 - 11:19