Was wir heute Wachstum nennen, ist in Wirklichkeit ein Auswuchs, eine karzinomatöse Wucherung, die den gesellschaftlichen Organismus zerstört. Mit einer unerklärlichen, tödlichen Vitalität metastasieren und wuchern diese Auswüchse endlos weiter. Ab einem bestimmten Punkt ist die Produktion nicht mehr produktiv, sondern destruktiv. Der Kapitalismus hat schon längst diesen kritischen Punkt überschritten. Seine Destruktivkräfte bringen nicht nur ökologische oder soziale, sondern auch mentale Katastrophen hervor. Die verheerenden Auswirkungen des Kapitalimus legen die Annahme eines Todestriebes nahe.
Zukunft (Thema)
Hunderttausende Schülerinnen und Schüler beharren auf eine konsequente Klimapolitik. Eltern, Lehrer innen, Unternehmer innen und viele weitere Menschen solidarisieren sich mit ihnen, darunter über 26.000 scientists4future aus diversen Disziplinen. Nur die etablierten Wirtschaftswissenschaften schweigen. Das ist kein Zufall, denn ihr Denkstil hat wesentlich zu den Krisen der Gegenwart beigetragen: Denn eins haben Klimakrise, Finanz- und Wirtschaftskrise ebenso wie die Corona-Pandemie gemein: Sie entlarven die Fragilität unserer Wirtschaft und zeigen, wie abhängig wir uns als Gesellschaft von ihr gemacht haben.
Verständnis. Vergebung. Neubeginn: der inspirierende Aufruf von Bestsellerautor Veit Lindau zur Versöhnung der Geschlechter
Die anstehenden Herausforderungen der Menschheit individuell und kollektiv sind nur durch eine neue, bewusstere Kokreation der Geschlechter zu lösen.
Paare können an Krisen zerbrechen, Männer und Frauen sich ewig an alten Wunden zerreiben, oder aber in eine völlig neue Dimension an Ehrlichkeit, Intimität und WIR-Power hineinreifen. Dafür ist es sehr wichtig, sich achtsam und neugierig mit dem wachgerufenen Licht (Solidarität, Hoffnung, Liebe), aber eben auch mit dem Schatten (alte Wunden,
ungelöste Konflikte, Verachtung) auseinander zu setzen.
Klimanotstand, soziale Spaltung, Raubtierkapitalismus, Demokratie-Müdigkeit und dann auch noch eine globale Pandemie. Wir leben in einem Zeitalter der Krisen. Und dennoch findet Franziska Heinisch: Die Zeichen stehen nicht auf Aufgeben - ganz im Gegenteil. In ihrem Buch stellt die junge Autorin die entscheidenden Zusammenhänge zwischen den Krisen und Zuständen unserer Zeit her und bricht sie herunter auf das, was sie wirklich sind: Machtkämpfe der Wenigen, die an der Macht sind, gegen die Vielen, die es nicht sind. Sie entlarvt Scheinargumente und wiederkehrende Einwände gegen die notwendigen Veränderungen und skizziert Wege aus der Krise. Alles mit scharfem Blick auf die Bundestagswahl 2021, Kandidierende und deren Wahlprogramme.
Fast alle Landschaften auf der Erde sind Kulturlandschaften, in die der Mensch großräumig eingegriffen hat. Was wir für ursprüngliche Natur und schützenswert halten, ist allzu oft degenerierter Wald, abgebrannte Heide oder kahl gefressenes Hügelland. Die Zukunft der Natur plädiert dafür, dieser Tatsache ins Gesicht zu sehen, und fordert in einem radikalen Ansatz, die Natur, die der Mensch jahrhundertelang gierig ausgebeutet hat, in ihr altes Recht zu setzen, ihr maximale Freiräume zu geben. George Monbiot fordert, eine Wildnis zu ermöglichen, die vielleicht nicht schön ist im Sinne der Naturidylle, in der aber womöglich eines Tages und mitten in Europa wieder Büffel und Elefanten zu Hause sein könnten. Wo Kahlschlag herrscht, könnte wieder Wald entstehen, und wo das Meer zu Tode gefischt wurde, ein artenreicher und üppiger mariner Lebensraum.
Seit Jahrzehnten reden wir vom Klimaschutz, doch die Treibhausgase nehmen beharrlich zu. Sind die Politiker daran schuld? Viele Menschen bemühen sich um Umweltschutz, doch die Erfolge bleiben aus. Weshalb ist das so? Seit 2004 wurden sagenhafte 3.500 Milliarden Dollar in erneuerbare Energien investiert, doch noch immer decken Wind- und Solaranlagen weniger als zwei Prozent des weltweiten Primärenergiebedarfs. Wie kann das möglich sein? Klaus Simon gibt Antworten auf all diese Fragen.
Gentechnik, Nanotechnik, Robotik, Künstliche Intelligenz. Welche Revolutionen stehen uns bevor und wie denken die großen Konzerne darüber? Mit welchen Gefahren ist zu rechnen, wie hat sich unser Leben bereits verändert und wohin führt diese Reise? Zur Beantwortung dieser Fragen wagt Christian Blasge einen Ausflug in die menschliche Psyche und untersucht dabei, inwieweit sich unsere Gesellschaft mittlerweile in einem Modus der vollständigen Konkurrenz befindet.
»Corona« hat der Welt eine Zeitenwende vor Augen geführt. Die USA zeigen sich im Niedergang. China ist als neue wirtschaftliche Nr. 1 und Gesundheitsweltmacht endgültig in Erscheinung getreten und ist wieder einmal die Weltkonjunkturlokomotive, besonders für Deutschland, und viel mehr. Aber die alte Globalisierung ist gescheitert, und Washington betreibt eine weitgehende Re-Nationalisierung und »Entkopplung« der internationalen Wirtschaftsbeziehungen. Eine neuartige Re-Globalisierung wird unter Initiative Chinas stattfinden, Eurasien dabei ein Wachstumspol, und die Neuen Seidenstraßen werden eine Säule der künftigen Welt. In der EU aber zeigt sich eine neue »transatlantische« Sammlungsbewegung beeindruckt von Regel- und Rechtsbrüchen Washingtons und treibt die Union ins aggressive militärische und sanktionspolitische Fahrwasser des Niedergangskampfs der USA.
Einfache Welterklärungen stehen derzeit hoch im Kurs. Auch der Mythos vom »überlegenen Westen« wird nicht hinterfragt. Rassismus, Kolonialismus und Imperialismus werden aus der Erzählung vom demokratischen Aufstieg verbannt.
Pankaj Mishra schildert, wie dieses Denken zum Mainstream wurde, und zeigt, wie brüchig das Fundament ist, auf dem unsere westliche Welt angeblich errichtet wurde. Die wahren Feinde der Demokratie sind jene, die angeblich ihre Werte verteidigen: Dies zeigen der tief verwurzelte Rassismus in den USA oder die Angst vor islamistischen Invasoren.
Vier Menschen treffen sich in einem Besprechungszimmer: »Können wir noch das Licht dimmen?« - »Das ist Licht wie bei einem Verhör.« - »Gleich implodiere ich. Komm, frag mich irgendwas.« - Jens Balzer und Lars Weisbrod stellen also Fragen, und Sibylle Berg und Dietmar Dath geben Antworten. Infrage stellen sie dabei nicht nur die Dystopie als Begriff, der letztendlich nur davon zeugt, dass man weder über die Zukunft nachdenken will, noch über die Gesellschaftsordnung. Und den Literaturbetrieb. Und die Literaturhausliteratur. Die Befindlichkeit usw. Zwei Einzelgespräche vertiefen anschließend die Themen und weiten den Horizont.
