Eine Gruppe von Freunden mietet gemeinsam ein Ladenlokal, das jeder für seine Zwecke nutzt: als Arbeitsplatz, als Übungsraum, Studierzimmer oder Werkstatt. Im Untergeschoss richten sie ein Zimmer ein, eine Art Gemeinschaftsraum, wo man sich trifft und zusammen feiert ... Als eines Abends der Strom ausfällt, kommen sich die Freunde in der anonymen Dunkelheit erstmals sexuell näher. Dies ist für alle eine so einschneidende Erfahrung, dass das dunkle Zimmer in der Folgezeit zur festen Anlaufstelle wird. Später gerät es wieder in Vergessenheit, die Freunde schließen ihr Studium ab, finden Arbeit, machen Karriere, einige heiraten, bekommen Kinder. Doch dann erfasst die Wirtschaftskrise das Land mit voller Wucht. Das dunkle Zimmer wird wieder zum Fixpunkt, diesmal als Zufluchtsort vor tiefgreifenden gesellschaftlichen Veränderungen und existenziellen Krisen.
Neu 2022-2.HJ (Thema)
Die persönlichen, aufschlussreichen Erinnerungen einer der wichtigsten Aktivistinnen unserer Zeit.
Im Jahr 2010 veröffentlichte Chelsea Manning geheime Militärdokumente, die sie als Geheimdienstanalystin für die US-Armee im Irak auf der Speicherkarte ihrer Digitalkamera herausgeschmuggelt hatte. Die Armee klagte sie in zweiundzwanzig Punkten im Zusammenhang mit dem unerlaubten Besitz und der Verbreitung von geheimen Dokumenten an und verurteilte sie zu fünfunddreißig Jahren Militärgefängnis. Am Tag nach ihrer Verurteilung erklärte Manning ihre Geschlechtsidentität als Frau und begann die Transition. Im Jahr 2017 verkürzte Präsident Barack Obama ihre Haftstrafe, und Chelsea Manning wurde aus dem Gefängnis entlassen.
Ein außergewöhnliches Leben zwischen Israel und Deutschland.
Seine Eltern lernten sich am Bauhaus in Dessau kennen und flohen 1935 nach Palästina, in der verzweifelten Hoffnung, einst in die Heimat zurückzukehren. Tom Segev, 1945 in Jerusalem geboren, verlor den Vater im ersten arabisch-israelischen Krieg. Er und seine Mutter blieben daraufhin in Israel, doch sein deutsches Erbe sollte Segev nicht mehr loslassen. Seit nunmehr über 50 Jahren gehört der Publizist und Historiker zu den aufmerksamsten und klügsten Beobachtern der deutsch-israelischen Geschichte, seine Bücher, allen voran "Die siebte Million", machten ihn international bekannt. Streitbar und leidenschaftlich, mit Ironie und Wärme erzählt Tom Segev sein Leben, vom Karrierebeginn in Jerusalem bis zum Ende der DDR, von seinen Begegnungen mit Markus Wolf und Nelson Mandela, Fidel Castro, Mutter Teresa und Hannah Arendt, Willy Brandt und Günter Grass.
Ist Russland ängstlicher Riese, ökonomischer Partner oder kriegerischer Aggressor? Die Antwort auf diese Frage ist abhängig von der Perspektive. Welche Perspektiven und folglich welche Antworten hat die deutsche Presselandschaft zu bieten? Wie sieht die Berichterstattung über „Putins Russland“ in Deutschland aus? Und wie vielfältig ist sie? Danny Schmidt analysiert, wie führende deutsche Medien über Russland schreiben. Artikel der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, des Neuen Deutschlands, des Spiegels, der Süddeutschen Zeitung und der Welt zeichnen ein deutliches Bild. Der Blickwinkel ist verengt, die Perspektivenvielfalt reduziert, ein neutraler Blick nicht immer gegeben. Historische Diskurse reaktivieren Stereotype und befeuern Ressentiments. Die Folge ist die Konstruktion eines vitalen Feindbildes, das im Krieg in der Ukraine traurige Realität geworden ist.
Der Kapitalismus ist untrennbar mit dem Imperialismus verbunden. So lautet die Kernthese von Torkil Lauesens Buch "Die globale Perspektive", das nun auf Deutsch vorliegt. Lauesen zeichnet die Bedeutung des Imperialismus für die Geschichte des Kapitalismus nach, analysiert den Neoliberalismus als gegenwärtige Form des kapitalistischen Weltsystems und widmet sich der Frage antikapitalistischen und antiimperialistischen Widerstands. Der Autor sieht sich dabei Karl Marx’ elfter Feuerbach-These verpflichtet: Es geht nicht nur darum, die Welt zu verstehen, sondern auch, sie zu verändern.
Das Buch ist leicht verständlich geschrieben.
Der Klimawandel, das Artensterben, globale Migrationsbewegungen und zunehmende politische Gewalt zeugen von den multiplen Krisen des Anthropozäns. Diese Krisenhaftigkeit macht Ungewissheit mehr denn je zu einer Grundbedingung des Zusammenlebens und stellt sowohl bestehende Mensch-Natur-Verhältnisse als auch unsere Vorstellung von Zukunft als linearer Fortschritt grundlegend in Frage. Dieses Buch versammelt Beiträge, die sich aus einer praxistheoretischen Perspektive mit dem Spannungsfeld von umkämpften Zukünften und Ungewissheit vor dem Hintergrund der Allgegenwärtigkeit sozial-ökologischer Krisen auseinandersetzen.
Der Zustand der Welt wird in Gedichten schon immer in besonders eindrücklicher, ergreifender und, wenn nötig, erschütternder Weise beschrieben. Die Vertonungen von Gedichten bekannter Autorinnen und Autoren (von Heinrich Heine über Mascha Kaléko bis Thomas Gsella, Marion Poschmann und Peter Rühmkorf) für wunde heimat entstanden im Laufe der letzten Jahre - in einer Zeit,die uns täglich alte Verwundungen aufzeigt und neuezufügt. Die vertonten Gedichte handeln immer wieder von Deutschland, von Flucht und Krieg, von Klimakrise und vom Gefühl der Heimatlosigkeit - Themen, die musikalisch in einer Stilistik aus Jazz, Chanson und Pop scheinbar leicht daherkommen, aber auch die Abgründe der Texte noch deutlicher hervortreten lassen.
Ein kleines Gespenst geht um in den Debatten - das Gespenst des Ökosozialismus. Rechtspopulist:innen werfen grünen Parteien Ökosozialismus vor, diese distanzieren sich. Sogar der Papst weiß: »Diese Wirtschaft tötet«, aber was ist die Alternative zum fossilen Kapitalismus? Seit den 1970er-Jahren diskutieren Philosoph:innen und Ökolog:innen, Anarchist:innen und Marxist:innen, Aktivist:innen und Sozialdemokrat:innen, Feminist:innen und Grüne über die Utopie des Ökosozialismus. Was sind ihre Kritiken am kapitalistischen Wachstum ? Wie sollten sich Ökosozialist:innen organisieren? Taugt der Ökosozialismus als Motivation für eine nachhaltige Gesellschaft? Geht es um Revolution oder Transformation? Welche Bedürfnisse drücken sich in der Rede von einem system change aus?
»An dem Tag, als der Krieg kam, standen Blumen auf der Fensterbank, und mein Vater sang meinen kleinen Bruder zurück in den Schlaf.« So beginnt diese bewegende Erzählung über die gefährliche und hoffnungsvolle Flucht eines kleinen Mädchens, das durch den Krieg alles verloren hat. Endlich angekommen an einem sicheren Ort, wird es schroff abgewiesen - bis ein Kind ihm ein einfaches, aber in diesem Moment umso wertvolleres Geschenk macht ...In einer zutiefst berührenden Sprache verbindet sich der Text von Nicola Davies mit den ausdrucksstarken Illustrationen von Rebecca Cobb, um die Erfahrung eines Kindes zu schildern, dem der Krieg alles genommen hat.
Diese transdisziplinäre Arbeit entwickelt ein neues Unternehmensmodell für Genossenschaften: Die Vollgenossenschaft, die eine regional abgestützte, nachhaltige, klimaschonende und friedvolle Wirtschafts- und Lebensweise ermöglicht. Die Grundlagen werden aus dem Idealbild und der Praxis von historischen Vollgenossenschaften abgeleitet. Unter Einbezug von Organisationstheorie, Systemtheorie und monetären Theorien wird eine neue Organisationsform skizziert, die größere Widerstandskraft in der Bewahrung und Umsetzung der genossenschaftlichen Werte und Ziele entfalten könnte.