Die Diversität der Ausbeutung
Zur Kritik des herrschenden Antirassismus
In Deutschland wird von Antidiskriminierungsstellen bis zur radikalen Linken ein liberaler Rassismusbegriff vertreten, der vor allem auf Repräsentation, Inklusion und Diversität setzt. Wie Klasse und »Rasse« zusammenhängen, wird aktuell so gut wie nicht diskutiert. Dabei gibt es durchaus eine kritisch-marxistische Tradition der Rassismusforschung. Der vorliegende Band will diesen Fundus heben. Hierzu werden historische und aktuelle Diskussionen aus dem englischsprachigen Raum rezipiert sowie aus deutschsprachigen marxistischen Wissensarchiven aktualisiert. Gleichzeitig bietet das Buch eine politische Intervention in die aktuelle Debatte um strukturellen und institutionellen Rassismus - ob auf dem Arbeitsmarkt oder bei der Polizei - und präsentiert Alternativen zum liberalen Antirassismus, indem ein marxistischer Rassismusbegriff in Theorie und Praxis vorgestellt wird.
Mit Beiträgen von Celia Bouali, Sebastian Friedrich, Fabian Georgi, Eleonora Roldán Mendívil, Lea Pilone, Bafta Sarbo, Hannah Vögele und einem Vorwort von Christian Frings.
Wider den liberalen Antirassismus. Bei Diversity geht es oft um »Gerechtigkeit« im Kapitalismus – der neue Sammelband »Die Diversität der Ausbeutung« weist in eine andere Richtung. »Der Sammelband gibt Genoss*innen das theoretische Werkzeug für einen radikalen Kampf gegen Rassismus – antirassistische Kämpfe sind Klassenkämpfe oder gar keine Kämpfe.« Erkut Bükülmez ak – analyse & kritik 18.10.2022
Presse:
»Das Buch setzt da an, wo autobiografische Anekdoten antirassistischer Beststeller meist enden. Es hebt die besondere Unterdrückung und Überausbeutung rassifizierter Menschen hervor, welche oft hinter allgemeiner Kapitalismuskritik verschwinden.« Sevda Can Arslan in Missy Magazine vom 14.11.2022
»Es hätte einem Vorwort zu einem Buch über die ›Diversität der Ausbeutung‹ gut getan, die alten Differenzen zwischen der Propagierung eines ›Weltproletariats‹ und dem triple oppression-Ansatz vollständig darzustellen.« Klaus Viehmann in SozOnline, 11/2022
»Der Sammelband erfüllt ein Bedürfnis: Er bezieht eindeutig Position. Die beiden Herausgeberinnen schlagen Pflöcke in einer Auseinandersetzung ein, die lange von postmodernen Theorieansätzen geprägt war.« Johannes Tesfai in nd.Die Woche vom 2.11.2022
»Immer wieder können die Autoren angemessen und kritisch auf bestimmte Kontexte verweisen, sie bleiben aber alle in dem doch sehr einfachen ökonomischen Determinismus verhaftet.« Armin Pfahl-Traughber in hpd vom 21.10.2022
Die Autorin:
Politikwissenschaftlerin, Politische Bildnerin und Journalistin. Promovendin (Dr. rer. pol.) am Lehrstuhl für Entwicklungspolitik und Postkoloniale Studien der Universität Kassel. Promotionsthema ist Gender and ‘race’ in modern capitalism. Towards a Marxist Methodology bei Prof. Dr. Aram Ziai.
Sie war Stipendiatin der Hans-Böckler-Stiftung. Ihre pädagogischen Schwerpunkte liegen in der interdisziplinären Arbeit zu Rassismus, Sexismus, sozialer Herkunft/Klasse, Selbstermächtigung von marginalisierten Gemeinschaften und historischer Bildung zum 19. und 20. Jahrhundert. Forschungsschwerpunkte sind Migrationsstudien, Postkoloniale Studien, Rassismusforschung, Geschlechterstudien, Marxistische Theorie, Internationale Politische Theorie und Internationale Beziehung.
Olaf Schubert - Wie der Kapitalismus funktioniert
→ Best Comedy & Satire Youtube 2017
Erstellt: 27.11.2022 - 08:23 | Geändert: 22.11.2024 - 06:54