Sergei Tretjakow zählt als Literaturtheoretiker zu den führenden Vertretern der linken Kunst-Avantgarde. Dass er daneben auch einer der aktivsten literarischen Kartographen der frühen Sowjetunion und seiner asiatischen wie europäischen Nachbarn war, ist kaum bekannt. Beginnend mit einem anderthalbjährigen Aufenthalt in Peking 1925/26 publiziert Tretjakow bis zu seiner Hinrichtung 1937 elf Sammelbände mit Reiseskizzen und mehr als hundert Reisereportagen, die zu den wichtigsten Dokumenten der sowjetischen Geopoetik zwischen Avantgarde und Frühstalinismus zählen. Als politische Texte betreiben sie eine Neuvermessung der Landkarte des Sozialismus.
Neu 2021-2.HJ (Thema)
Ganzheitliche Nachhaltigkeit erfordert einen umfassenden Wandel von Produkten, Unternehmen und globalen Wertschöpfungsketten. Kapitalmärkte werden eine entscheidende Rolle dabei spielen, diese Transformation zu finanzieren und voranzutreiben. Aber wie? Hochkarätige Entscheiderinnen und Entscheider aus Politik und Praxis beziehen in diesem Buch Stellung: Sie formulieren klare Erwartungen aus Sicht aller relevanten Interessengruppen, schildern aktuelle Best Practices aus dem Kapitalmarktumfeld und leiten daraus Handlungsempfehlungen für die Zukunft ab.Mit der richtigen Strategie können Deutschland und Europa nicht nur die große Transformation meistern, sondern bei der Gestaltung globaler nachhaltiger Kapitalmärkte in Führung gehen.
Antworten der Zukunft auf Klimawandel, Digitalisierung, Armut und Pandemien. Bei Sprunginnovationen geht es nicht darum immer weiter zu optimieren, sondern grundsätzlich zu erneuern. Eine Sprunginnovation verändert die Welt grundlegend. Wirtschaftliche Macht verschiebt sich. Radikal neue Technologie hat manchmal sogar die Kraft, politische Systeme zu Fall zu bringen und neue zu erschaffen. Wir brauchen Sprunginnovationen gegen den Klimawandel, Armut und die großen Krankheiten. »Sprunginnovation« ist ein technisch fundiertes, wirtschaftlich weitsichtiges und politisch optimistisches Buch. Es analysiert die Voraussetzungen für Sprunginnovationen und erzählt von vielen spannenden Menschen, die sie vorantreiben.
Am 7. Oktober 2021 wäre der österreichische Song-Poet Georg Danzer 75 Jahre alt geworden. Die Lieder des Song-Poeten Georg Danzer sind bis heute gerne gehörte Evergreens, denen vielfach eine nahezu magische Zeitlosigkeit innewohnt. Franz Christian Schwarz und Andy Zahradnik führten für dieses Buch zahlreiche Gespräche mit Freunden und Wegbegleitern, die mit Georg Danzer über seine Musik, seine Arbeit als Künstler verbunden waren. Wolfgang Ambros, Marianne Mendt, Ulli Bäer, Hans Theessink, Rainhard Fendrich und Rudolf Klingohr kommen zu Wort. Persönliche und ideelle Weggefährten wie Konstantin Wecker, Erika Pluhar, Ernst Molden und der Nino aus Wien, Philosoph Franz Schuh, Szene-Legende Wickerl Adam, Birgit Denk, Sohn Andreas Danzer und viele andere teilen in diesem Buch ihre Erinnerungen.
Eine inspirierend moderne Erklärung des Islam. Seit 25 Jahren ist Benjamin Idriz der Imam der islamischen Gemeinde im oberbayerischen Penzberg. Einem Ort, in dem auf einzigartige Weise das Miteinander der Kulturen und Religionen gelebt wird. Dieses Miteinander ist auch möglich, weil Benjamin Idriz bei aller Treue zur Tradition eine zeitgemäße Auffassung davon vertritt, wie der Islam heute verstanden werden kann.
Die blutige Einverleibung der zuvor teilautonomen Regionen in den türkischen Zentralstaat dauerte von den 1830er- bis in die 1930er-Jahre. Hans-Lukas Kieser setzt sich eingehend mit den Hintergründen der leidvollen Schaffung des türkischen Nationalstaates auseinander: der Kurdenfrage, dem Völkermord an den Armeniern und der religiösen Spaltung der Gesellschaft. Er untersucht, weshalb staatliche «Befriedung», internationale Reformpostulate und christliche Missionsarbeit Kurdistan und Armenien keinen Frieden bringen konnten.
Der Fall Colonia Dignidad ist eines der dunkelsten Kapitel der bundesdeutschen Geschichte und bis heute in großen Teilen nicht aufgearbeitet. In der von deutschen Staatsbürgern in Chile gegründeten Siedlung wurde zwischen 1961 und 2005 missbraucht, misshandelt, gefoltert und gemordet. Medien und Menschenrechtsorganisationen berichteten früh darüber, das Auswärtige Amt und die bundesdeutsche Justiz schritten jedoch nicht ein. Jan Stehle hat hierzu in umfangreichen Recherchen Primärquellen aus Behörden- und Privatarchiven erschlossen.
Die Genese der bundesrepublikanischen Entwicklungspolitik, erzählt anhand von zentralen Akteuren und Schlüsselinstitutionen. Mit der staatlichen Hilfe für »Entwicklungsländer« betrat die Bundesrepublik 1956 neues Terrain: Im Gegensatz zu den klassischen Kolonialländern verfügte sie nicht über einen Stab an kolonialerfahrenen Mitarbeitern, den man bruchlos mit der Entwicklungspolitik betrauen konnte. Knapp zwanzig Jahre später, im Jahr 1976, war die bundesdeutsche Entwicklungspolitik bereits fest etabliert. Wichtige Strukturen, Organisationen und Themenfelder hatten sich herausgebildet. Karsten Linne untersucht die Genese und Etablierung dieses Politikfeldes.
Hamburg als Kolonialmetropole: Spurensuche und Forschungsbilanz. Als wichtigster Hafen Deutschlands war Hamburg auch zentrale Kolonialmetropole. Das »Tor zur Welt« war über Jahrhunderte ein Tor zur kolonialen Welt. Man hatte Handelsbeziehungen zu Kolonialmächten und Kolonien, man handelte mit Kolonialwaren und auch mit Menschen. Diese Geschichte hat Spuren hinterlassen. Hamburg ist voller (post-)kolonialer Erinnerungsorte, die nicht nur für die Stadtgeschichte interessant sind, sondern auch Aufschluss geben über die Geschichte der kolonialen Globalisierung.
Landkarten als Wissensvermittler und Ware. Landkarten sind vielseitige Medien: Mit ihnen werden Ressourcen erschlossen, militärische Operationen geplant, politische Forderungen symbolisiert, wissenschaftliche Erkenntnisse präsentiert und Wohnungen geschmückt. Sie vermitteln stets eine bestimmte Sicht auf die Welt, die auch durch die Kartographen und deren visuelles Wissen geprägt ist. Bei der Analyse von Karten geraten diese Protagonisten der Weltbildproduktion jedoch oftmals in den Hintergrund. Philipp Meyer stellt mit Hermann Haack (1872-1966) und Paul Langhans (1867-1952) zwei äußerst produktive Kartographen in den Mittelpunkt seiner Studie.
