DIRTY HISTORY: DIE ERSTE GLOBALGESCHICHTE DES MÜLLS
Mensch und Müll - das ist eine lange und innige Beziehung. Bereits die Neandertaler haben Dinge für nutzlos befunden, aussortiert und weggeworfen. Das alte Rom kämpfte ebenso mit Müllproblemen wie die Metropolen des 19. Jahrhunderts. Doch alles verblasst hinter den Abfallbergen der Gegenwart. Anhand der Produktion von und dem Umgang mit Müll schreibt Roman Köster eine erhellende Geschichte unserer Spezies und zeigt, wie sich das Leben mit dem Abfall von der Sesshaftwerdung bis heute verändert.
Neu 2023-2.HJ (Thema)
Bereits in ihrem Roman "Verfluchte Misteln" hat Natasa Kramberger sich dem eher als öde angesehenen Sujet »Landwirtschaft« gewidmet. In poetischer Sprache und mit feinem Humor erzählt sie darin von einer Protagonistin, die einen Bauernhof übernimmt und Kämpfe mit der festgefahrenen Tradition, der Bürokratie und nicht zuletzt mit der Natur bestehen muss. Auch in "Mauerpfeffer" befasst sich Kramberger mit der Landwirtschaft, dies jedoch insbesondere im Rahmen des Klimawandels und der damit einhergehenden Widrigkeiten für die Natur wie für den Menschen, der vom Landanbau lebt. Ihr Text ist zugleich ein Plädoyer für die Nachhaltige Landwirtschaft, weil diese für das globale ökologische Gleichgewicht unabdingbar ist.
Katharina, Tierärztin im Ruhestand, erbt ein abgelegenes Gutshaus nordöstlich von Berlin. Schnell ist die Idee geboren, dort eine Kommune mit Freunden einzurichten, um den steigenden Mietpreisen in Berlin zu entfliehen und im Alter nicht allein zu sein. Bei Eva, Katharinas Freundin, sträubt sich zunächst alles gegen die Vorstellung, mit Menschen jenseits der Sechzig zusammenzuziehen. Doch dann lässt sie sich notgedrungen auf das Experiment ein und akzeptiert einen Neuanfang.
Las man in früheren Zeiten im Vogelflug oder in den Eingeweiden von Tieren, um sich die Angst vor dem, was kommen mag, zu nehmen, erlauben uns heute Algorithmen einen nahezu unfehlbaren Blick in die Zukunft. Doch das Vertrauen in das prognostizierende Vermögen von künstlicher Intelligenz birgt Risiken und lässt allzu schnell ein fatalistisches Bild entstehen: Indem wir uns der technologischen Mittel bedienen, um die Kontrolle über Zukunft und Ungewissheit zu erhöhen, büßen wir zusehends unsere Handlungs- und Gestaltungsfähigkeit und also auch Kontrolle ein - Vorhersagen werden zu Bestimmungen, Möglichkeiten zu Richtwerten und der Mensch wird auf die Rolle des bloßen Erfüllungsgehilfen reduziert.
Ein einsames Haus in den Bergen und eine Naturkatastrophe, nach der ein Schweizer Kanton sich plötzlich lossagt von unserer Gegenwart: »Sinkende Sterne« ist ein virtuoser, schwebend-abgründiger Roman, in dem eine scheinbare Idylle zur Bedrohung wird und der uns tief hineinführt in die Welt der Literatur selbst.
Thomas Hettche erzählt, wie er nach dem Tod seiner Eltern in die Schweiz reist, um das Ferienhaus zu verkaufen, in dem er seine Kindheit verbracht hat. Doch was realistisch beginnt, wird schnell zu einer fantastischen, märchenhaften Geschichte, in der nichts ist, was es zu sein scheint. Ein Bergsturz hat das Rhonetal in einen riesigen See verwandelt und das Wallis zurück in eine mittelalterliche, bedrohliche Welt.
Wer Bestsellerautorin Alice Hasters in ihrem neuen Buch in den Kaninchenbau der Identitätskrise folgt, wird die Welt mit anderen Augen sehen - und sich selbst auch
Wir sind klimabewusst. Wir haben eine Erinnerungskultur. Freiheit und Frieden sind westliche Tugenden. Das erzählen wir uns über uns selbst und über die Gesellschaft, in der wir leben. Doch diese Geschichte stimmt nicht ganz, oder?
»Im Leben einer Frau gibt es bestimmte Augenblicke, in denen sie wie die Hand in einen Handschuh in weibliche Archetypen hineingleitet.« Es gibt Mädels, Jungfrauen, Ehefrauen, Mütter, Lebensgefährtinnen, Damen, Tanten, Huren, bessere Hälften, Großmütter, Diven, alte Jungfern. Und es gibt: Witwen. Die schwarz verschleierte Frau, deren Ehemann gestorben ist. Die Einsame, Übriggebliebene. Was wird aus ihr, nun, da sie allein ist? Wohin mit ihr? Als Ales, ein berühmter und beliebter slowenischer Schriftsteller und Intellektueller, bei einem Autounfall tödlich verunglückt, ist das Leben von Erica Johnson Debeljak von einem Augenblick auf den nächsten nicht mehr dasselbe, sie wird zur Witwe. Auf akribische und doch gefühlvolle, auf sachliche und doch aufwühlende Weise verflicht sie ihre höchstpersönlichen Erfahrungen mit den Geschichten mythischer und historischer Witwenfiguren und zeigt auf, wie Frauen auch heute noch häufig in der Gesellschaft wahrgenommen werden - nämlich definiert durch die Beziehung zu einem Mann.
Zieht sich eine liberale Gesellschaft gerade den Boden weg, auf dem sie fest stehen sollte? Ein Essay darüber, was die digitale Massenkommunikation zwischenmenschlich anrichtet.
Nichts hat das Zusammenleben so umfassend verändert wie die Digitalisierung - wir denken, fühlen und streiten anders, seit wir dauervernetzt und überinformiert sind. Die Auswirkungen betreffen alle, egal, wie sehr sie die neuen Medien überhaupt nutzen. Es ist ein Stresstest für die Gesellschaft: Der Überfluss an Wissen, Geschwindigkeit, Transparenz und Unlöschbarkeit ist, unkanalisiert, kein Wert an sich.
Die gefeierte Bestsellerautorin Zadie Smith überrascht mit einem literarischen historischen Roman, der sich um einen der bekanntesten Gerichtsfälle Englands dreht: Der Tichborne-Fall, der Arm gegen Reich aufwiegelte.
London 1873. Mrs. Eliza Touchet ist die schottische Haushälterin und angeheiratete Cousine des einstmals erfolgreichen Schriftstellers William Ainsworth. Eliza ist aufgeweckt und kritisch. Sie zweifelt daran, dass Ainsworth Talent hat. Und sie fürchtet, dass England ein Land der Fassaden ist, in dem nichts so ist, wie es scheint.
Seit einigen Jahren sind Technologien, die die Folgen des anthropogenen Klimawandels rückgängig machen sollen, in den Klimaschutzplänen des Weltklimarats eingeplant. Es geht längst nicht mehr nur um eine Reduzierung der Emissionen von Treibhausgasen und eine Anpassung an die inzwischen unvermeidbar gewordenen Folgen des Klima-Umbruchs: Um das Schlimmste zu verhindern, werden Projekte für einen »Plan B« entwickelt, mit denen entweder die Sonne zwecks Abkühlung der Erde »abgeschattet«, oder aber das bereits emittierte Kohlendioxid wieder aus der Luft herausgeholt werden soll.Climate Engineering, also das Herumbasteln am Klima, ist nach offiziellen Verlautbarungen inzwischen unverzichtbar geworden. Diese Entwicklung sollte in der Bewegung für Klimagerechtigkeit dringend diskutiert werden!
