Löwenherz
Roman

»Eine der berührend-besondersten Vater-Kind-Geschichten der Literatur.« Tom Wohlfarth, taz

Seit dem Tod der Mutter wachsen Monika und ihre Schwestern getrennt vom kleinen Bruder Richard auf. Sie sehen sich selten, verlieren die Verbindung. Es ist die Zeit des Deutschen Herbstes. Richard ist da bereits ein junger Mann, von Beruf Schriftsetzer. Er ist ein Sonderling, das Leben scheint ihm wenig wichtig. Verantwortung übernimmt er nur, wenn sie ihm angetragen wird. So auch, als ihm auf merkwürdige Weise eine verflossene Liebe ein Kind überlässt, von dem er nur den Spitznamen kennt. 

ISBN 978-3-446-27269-9 24.01.2022 20,00 € Portofrei Bestellen (Buch)
ISBN 978-3-423-14879-5 2. Auflage 17.08.2023 12,00 € Portofrei Bestellen (Buch: Taschenbuch)

Während sich die politische Lage zuspitzt, verändern ihn die Monate mit dem Mädchen. Die unfreiwillige Vaterrolle gibt ihm neuen Halt, zumindest für eine Zeit. Ein inniges Porträt, eine Geschichte über Fürsorge, Schuldgefühle und Familienbande.

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Leseprobe des Verlags

Hörbuchauszug Google Play Bücher 03.07.2024

Annäherung an den Bruder. Monika Helfer zeichnet in „Löwenherz“ ein einfühlsames Porträts ihres Bruders Richard. Von Liliane Studer literaturkritik Februar 2022

[INTERVIEW] Ein liebenswerter Sonderling mit tragischem Ende. Wie der mittelalterliche Kreuzritter und König verschanzte sich auch Richard in seinen letzten Lebensjahren in einer Wohnung, mied die Außenwelt. War eine Art Gefangener. Er sei ein Lebenskünstler, aber ohne Antrieb gewesen, sagt die Schriftstellerin. Von Dorothea Westphal Deutschlandfunk Kultur 18.03.2022

Erstaunlich, mit welch kleiner Geste die Erzählerin ihrem Helden ein Gesicht und der Geschichte eine Richtung verleiht, dazu noch einen popkulturellen Kontext und einen zeitlichen Rahmen, die Siebziger Jahre, in denen Musiker vom Schlag eines Alan Wilson ebenso wie die in Stammheim inhaftierten Mitglieder der Baader-Meinhof-Gruppe durch ihren frühen Tod zu tragischen Idolen wurden. Von Sabine Schuster Literaturhaus Wien 01.02.2022

Auch Monika Helfers neuer Roman funkelt mit seinen vielen originellen Bildern. Wenn Helfer etwa von der großen Liebe des Vaters zu seinem Sohn erzählt, die Richard in diesem Maße gar nicht braucht. Diese Liebe, heißt es, sei in „so konzentrierter Form“ nicht genießbar, wie ein Suppenwürfel.  Von Franziska Wolffheim Tagesspiegel 28.01.2022

Nur ein Roman fasst diesen rätselhaften Bruder. Monika Helfer bleibt auch in „Löwenherz“ ihrer erzählerischen Linie treu. Unprätentiös und mit einer Souveränität, zu der man wohl erst im (Schreib-)Alter gelangt, kreiert sie eine ungewöhnliche Form des sich dem Geschehenen behutsamen nähernden autobiografischen Schreibens und zeichnet ihren Bruder als widersprüchlichen, nicht leicht zu fassenden Außenseiter.  Von Rainer Moritz Deutschlandfunk 25.01.2022

Die Geschichte eines liebenswerten Sonderlings, der mit 30 Jahren Suizid beging, und der Abgesang auf eine Gesellschaft, in der Lebenswege abseits der Norm kaum eine Chance haben. Mit „Löwenherz“ ist Monika Helfer nicht nur ein berührender Schluss ihrer Familien-Trilogie gelungen, dieses außergewöhnliche Bruder-Buch wird vor allem aus stilistischen Gründen schon bald zum Kanon biographischer Prosa gehören. [Auch als Podcast 9:05] Von Carsten Otte SWR 17.1.2022 

Monika Helfer, geboren 1947 in Au/Bregenzerwald, lebt in Vorarlberg. Sie hat zahlreiche Romane, Erzählungen und Kinderbücher veröffentlicht. Für ihre Arbeiten wurde sie unter anderem mit dem Österreichischen Würdigungspreis für Literatur, dem Solothurner Literaturpreis und dem Johann-Peter-Hebel-Preis ausgezeichnet. Für ihren Roman »Vati« (2021) wurde sie für den Deutschen Buchpreis nominiert.

Wikipedia (DE): Monika Helfer

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Erstellt: 07.04.2025 - 09:04  |  Geändert: 07.04.2025 - 15:40