Stummer Zwang
Eine marxistische Analyse der ökonomischen Macht im Kapitalismus

Wie gelingt es dem Kapital, das gesellschaftliche Leben im Griff zu behalten? Wie ist es überhaupt möglich, dass eine Gesellschaftsordnung, die dermaßen krisenanfällig und lebensfeindlich ist, über Jahrhunderte hinweg bestehen konnte? Es besteht kein Zweifel, dass der Kapitalismus ohne die ständige Präsenz ideologischer und repressiver Macht unmöglich wäre.
Aber zur Macht des Kapitals gehört mehr als das, nämlich eine Form der Macht, die genauso brutal, unerbittlich und rücksichtslos wirkt wie offene Gewalt: der »stumme Zwang« oder, wie Søren Mau sie nennt, die »ökonomische Macht«, eine unpersönliche, abstrakte und anonyme Form von Macht, die in den ökonomischen Prozessen selbst verankert ist, statt sie äußerlich zu ergänzen. Ausgehend von einer genauen Lektüre und einer kritischen Rekonstruktion der unvollendeten Kritik der politischen Ökonomie von Marx bürstet Søren Mau diverse Machttheorien gegen den Strich und veranschaulicht seine Thesen anhand konkreter historischer Entwicklungen.
Kommunismus ist Freiheit. Vorstellungen einer befreiten Gesellschaft allein werden uns keine bessere Zukunft bescheren. Aber sie können als Orientierungspunkte für den kollektiven Kampf dienen. Wie könnte ein Kommunismus aussehen, für den sich der ganze Aufwand lohnt? Von Von Søren Mau Jacobin 11.08.2023
Der Autor
Søren Mau ist ein kommunistischer Philosoph und Postdoktorand mit Sitz in Kopenhagen, Dänemark. Er ist Redakteur der Zeitschrift „Historical Materialism“ und Vorstandsmitglied der Dänischen Gesellschaft für Marxistische Studien.
Erstellt: 05.03.2025 - 07:16 | Geändert: 04.06.2025 - 11:37