Weltmacht auf Abruf
Nation, Staat und Verfassung des Deutschen Kaiserreichs (1867-1918)

Der Griff nach der Weltmacht lag für viele Deutsche nahe, weil das Deutsche Reich um die Jahrhundertwende - neben Großbritannien und den USA - zu den drei führenden Wirtschaftsnationen der Welt gehörte. Der Erste Weltkrieg beendete diese Phase jedoch, als das Deutsche Reich den Krieg verlor und einen großen Teil seines Territoriums und seiner politischen, ökonomischen und militärischen Handlungsfreiheit einbüßte.

ISBN 978-3-8487-8195-9 1. Auflage 22.12.2023 199,00 € Portofrei Bestellen (Buch)

Nach den drei Einigungskriegen gegen Dänemark, Österreich-Ungarn und Frankreich wurde die staatliche Einheit durch die Gründung des Kaiserreichs als Fürstenbund und die Verabschiedung der Verfassung besiegelt. Die Reichsverfassung von 1871 gab aber lediglich einen groben Rahmen vor und enthielt keinen eigenen Grundrechtsteil. Sie wirkte eher wie ein Rahmenvertrag, der der Konkretisierung in der Verfassungspraxis bedurfte.

Über den Verfassungstext hinaus werden daher weitere Aspekte des politischen, gesellschaftlichen und ökonomischen Lebens sowie die soziale und kulturelle Seite des Kaiserreichs behandelt. Eine interdisziplinäre Herangehensweise soll dabei helfen, ein abgerundetes Bild der Kaiserzeit entstehen zu lassen. 

In diesem Sammelband werden in zehn Teilen alle relevanten Aspekte des Deutschen Kaiserreichs von Expertinnen und Experten aus zahlreichen Fachdisziplinen behandelt. In einem Schlussteil ziehen drei führende deutsche Historiker bzw. Politikwissenschaftler ein Fazit aus der vorliegenden Untersuchung.

Mit Beiträgen von: Torsten Albrecht | Ursula Bitzegeio | Marc Buggeln | Norbert Campagna | Wolfgang Elz | Michael Epkenhans | Robert-Tarek Fischer | Michael Geistlinger | Lukas Grawe | Paul Lukas Hähnel | Michael Hartmann | Claudia Hattendorff | Michael Heine | Christian Henrich-Franke | Rainer Hering | Hansjörg Herr | Hermann Hiery | Tobias Hirschmüller | Ernst-Ulrich Huster | Christian Jansen | Christian Jentzsch | Eckhard Jesse | Herbert Kalb | Jürgen Kamm | Horst Kant | Daniel-Erasmus Khan | Peter Graf Kielmansegg | Jürgen Kilian | Michael Kotulla | Joachim Krause | Skadi Sirii Krause | Carsten Kretschmann | Frank-Lothar Kroll | Michael Krüger | Wolfgang Kruse | Dieter Langewiesche | Ulrich Lappenküper | Matthias Lemke | Jan Markert | Esteban Mauerer | Martin H. W. Möllers | Ulf Morgenstern | Christian Th. Müller | Herfried Münkler | Volker Neumann | Peter Oestmann | Jochen Oltmer | Martin Otto | Isabelle-Christine Panreck | Jürgen Pirker | Markus Pöhlmann | Christin Pschichholz | Wolfram Pyta | Hendrik Rothe | Joachim Rückert | Stephanie Schiedermair | Adrian Schildheuer | Michael Schneider | Sylvia Schraut | Margrit Seckelmann | Alexander Spielau | Volker Stalmann | Barbara Stambolis | Dorothea Steffen | Peter Stephan | Gideon Stiening | Rudolf Stöber | Elmar Tenorth | Lars Viellechner | Rüdiger Voigt | Anita Ziegerhofer | Moshe Zimmermann | Bernd Zymek

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Inhaltsverzeichnis

Leseprobe

REZENSION: Nach den großen Synthesen zum Deutschen Kaiserreich von Thomas Nipperdey, Wolfgang J. Mommsen und Hans-Ulrich Wehler1 erschienen mehrere fundierte Sammelbände bescheideneren Umfangs, die wichtige Themenfelder durch einzelne Aufsätze behandelten.2 Nun liegt ein 1.400 Seiten umfassendes „multidisziplinäres Sammelwerk“ (S. 5) aus der Feder von 73 Autoren vor, darunter neben gut 30 Historikern auch 15 Juristen, zwölf Politologen, je einige Ökonomen und Philologen sowie Pädagogen und Kunsthistoriker. Die männliche Form ist angebracht, denn es finden sich ganze elf Autorinnen. Klarer Spitzenreiter unter den Beiträgern ist mit sieben Artikeln auf 110 Seiten der Jurist und Hagener Habilitand Martin Otto. Von Hartwin Spenkuch H / Soz / Kult 20.01.2025

Bismarck und die „Weltmacht auf Abruf“: Nur wenige Publikationen sind mit ihrem Erscheinen als ein Standardwerk zu erkennen, ohne das jede weitere Lektüre wissenschaftlicher Literatur zum Themenfeld unvollständig bliebe. „Weltmacht auf Abruf. Nation, Staat und Verfassung des Deutschen Kaiserreichs (1867 – 1918)“ ist eines dieser seltenen Werke. Herausgeber ist der Politik- und Rechtswissenschaftler Rüdiger Voigt, bis 2007 Professor für Verwaltungswissenschaft an der Universität der Bundeswehr München und Direktor des Instituts für Staatswissenschaften sowie Herausgeber der Reihen „Staatsverständnisse“ und „Staatsdiskurse“. Von Natalie Wohlleben Otto-von-Bismarck Stiftung 25.01.2024

Ein Autor

Moshe Zimmermann, geb. 1943 in Jerusalem, Professor emeritus für deutsche Geschichte der Hebräischen Universität Jerusalem; nach dem Studium der Geschichte und Politologie in Jerusalem und Hamburg Promotion über die Emanzipation der Hamburger Juden an der HU Jerusalem (1977); von 1986 bis 2012 Direktor des Richard-Koebner-Minerva-Zentrums für Deutsche Geschichte und Professor am Fachbereich für Geschichte der Hebräischen Universität. Mehrere Gastprofessuren an deutschen Universitäten.

M. Zimmermann auf Wikipedi

Der Herausgeber

Prof. Dr. Rüdiger Voigt ist Politik- und Rechtswissenschaftler. Bis 2006/07 hatte er einen Lehrstuhl für Verwaltungswissenschaft an der Universität der Bundeswehr München inne und war Direktor des Instituts für Staatswissenschaften.

Rüdiger Voigt auf Wikipedia

Erstellt: 25.03.2025 - 06:17  |  Geändert: 25.03.2025 - 15:54