Zwei Wissenschaftler, zwei politische Systeme, ein Auftrag: die Entwicklung der Bombe. Die Biografien von Klaus Fuchs und Carl Friedrich von Weizsäcker lassen das düstere Panorama einer gespaltenen Epoche auf-scheinen, in der zwei Physiker zu tragenden Akteuren in einem Wettlauf um die mächtigste Waffe der Geschichte werden - und zu Schlüsselfiguren in rivalisierenden Lagern.
Biografie (Thema)
»Wenn die Führung versagt, geht die Verantwortung auf die Mitglieder über.« Viktor Agartz
Für Wolfgang Abendroth war er der beste ökonomische Kopf, über den die westdeutschen Arbeiterinnen und Arbeiter in der Nachkriegszeit verfügten, andere sahen in ihm den Leo Trotzki der westdeutschen Gewerkschaftsbewegung oder verglichen ihn mit Rosa Luxemburg. Vor allem jedoch war Viktor Agartz (1897-1964) einer der Gründerväter der Bundesrepublik und als gewerkschaftlicher und sozialdemokratischer Vordenker der 1940er- und 1950er-Jahre der wichtigste Programmatiker einer damals breit propagierten »neuen Wirtschaftsdemokratie«.
Humane Bewährung in bedrohenden Zeiten - so könnte man das Leben Victor Klemperers (1881-1960) resümieren. Der namhafte Romanist hinterließ bei seinem Tod neben dem legendären LTI und weiteren wissenschaftlichen Texten auch tausende Seiten persönlicher Tagebuchnotizen aus mehr als sechs Jahrzehnten, ...
»Wer in Afrika progressiv denkt, zitiert Sankara«, so ›Der Spiegel‹ 2018. Auch deshalb wird der 1987 ermordete Revolutionär im nachkolonialen Europa oft übergangen. Schließlich hatte sich der ›Che Afrikas‹ aufgemacht, »die Zukunft zu erfinden«, ein »Wagnis«, wie er selbst meinte. Unter seiner Präsidentschaft wurde Obervolta in Burkina Faso (›Land der Gerechten‹) umbenannt, der Name war Programm: Sankara schaffte die Regierungslimousinen ab, verbot Genitalverstümmelung, Polygamie, Brautpreise. Emanzipation und Klimapolitik wurden zu Tagesaufgaben.
Inge Müller greift in ihren Gedichten auf außerordentlich direkte, dabei hochpoetische Weise die Erlebnisse der Stunde Null, die Erschütterungen durch den Zweiten Weltkriegs auf. Heute, da man sich mit der Generation, die in dieser Zeit jung war, und den Folgen ihrer Traumatisierungen befasst, wirken diese Gedichte unmittelbar, verblüffend. Ihre Gedichte über Liebe und Einsamkeit sind zeitlos packend, voller Zärtlichkeit und Wut.
Am 18. Februar 1882 besteigt Karl Marx in Marseille den Dampfer "Said" und verlässt zum ersten Mal Europa. Den Tod seiner Frau Jenny drei Monate zuvor hat er nicht verwunden. Er ist krank und hofft auf Genesung in Algier. Während er dort die Eindrücke der neuen Kultur auf sich wirken lässt, zieht er unsentimental eine Art Resümee seines Daseins und Wirkens. Uwe Wittstock erzählt lebendig und fesselnd von der letzten großen Reise des großen Denkers und blickt mit ihm zurück auf sein außergewöhnliches Leben.
Erich Fried, geboren 1921 in Wien, floh 1938 nach London, wo er bis zu seinem Tod 1988 lebte. Wegen seines Gedichtbands »und Vietnam und« (1966) zunächst heftig umstritten, wurde er spätestens mit den »Liebesgedichten« (1979) zum meistgelesenen deutschsprachigen Lyriker seit Bertolt Brecht. Ausgezeichnet mit vielen Literaturpreisen und gewürdigt als ›idealer Übersetzer‹ Shakespeares.
Da "Erich Fried. Eine Chronik. Leben und Werk: Das biographische Lesebuch" seit einiger Zeit vergriffen ist, bietet der Verlag Klaus Wagenbach Ihnen die Chronik zum kostenlosen Download an [PDF - 1,78 MB].
Auf den Spuren des »Todesengels« von Auschwitz: Wer war Josef Mengele?
Intelligent, ehrgeizig, skrupellos: Dr. Josef Mengele wurde zum Synonym des Bösen schlechthin. Er gilt als einer der berüchtigsten Kriegsverbrecher der NS-Zeit.
„Mengele und seine Forschungen als anomal und bizarr einzustufen, ist vielleicht bequemer als zu verstehen, dass er das Produkt - und Versprechen - eines viel größeren Systems des Denkens und Handelns war."
Die Hitler-Biografie für die Zukunft
Wolfgang Schieder, der große Historiker des deutschen Nationalsozialismus und italienischen Faschismus, gewinnt dem Rätsel Hitler in dieser neuen Biografie überraschend neue Akzente ab und zeigt, dass manche von Adolf Hitlers Entscheidungen in einem anderen Licht zu sehen sind.
Dietrich Bonhoeffer (1906 – 1945) fasziniert bis heute als ein Theologe, der sich in großer Konsequenz – bis hin zur Beteiligung an den Planungen eines Attentats auf Hitler – dem Nationalsozialismus widersetzt hat. Christiane Tietz schildert eindrucksvoll sein Leben und Denken, von Bonhoeffers Kindheit und Jugend über seinen Weg in den kirchlichen und politischen Widerstand bis hin zu seiner Hauptzeit, in der seine bewegendsten Texte entstanden sind.