Goya
Vom Himmel durch die Welt zur Hölle
DIE RÄTSELHAFTE BILDERWELT GOYAS
Francisco Goya (1746 - 1828) hat sich als einer der letzten großen Hofkünstler einen Namen gemacht und gilt als der erste Wegbereiter der Moderne. Er ist sowohl Maler eindrücklicher Porträts als auch Erfinder rätselhafter persönlicher Bildwelten, er ist ein Beobachter von Vernunft und Unvernunft, von Träumen und Albträumen. Gerade in dieser unauflösbaren Widersprüchlichkeit liegt die magische Faszination von Goyas Kunst. In seinem prächtig ausgestatteten Buch zeichnet Werner Hofmann Leben und Werk des spanischen Malers in einem grandiosen Bogen nach.
Goyas Schaffensprozess umfasst den Zeitraum vom Rokoko bis zur Romantik. Doch mit seiner eigenwilligen Bildwelt wendet er sich in vielerlei Hinsicht von etablierten Konventionen ab und beschreitet neue Wege. Folgt man den hellsichtigen Visionen des Malers, so erfüllen Phantastisches und Irrationales die Welt.
Goya zeigt die Abgründe seiner von Krieg und Grausamkeit geprägten Zeit in ihrer teuflischen Schönheit auf und steigert sie formal. In diesem rationalen Gestaltungsakt einer absurden Welt liegt die unerhörte und verstörende Modernität seiner Schöpfungen. Werner Hofmanns Band, der sich als Klassiker etabliert hat, bringt Goyas malerisches und graphisches Werk in brillanten Abbildungen umfassend zur Geltung und führt vor Augen, wie Goya zum großen Neuerer der Kunst um 1800 wurde.
"Werner Hofmann kommt den ‹schwarzen Gemälden› Goyas so nahe wie keiner vor ihm." Martin Warnke, Die ZEIT
Wikipedia (DE): Francisco de Goya
REZENSION: In den letzten 20 Jahren hat Goya zunehmendes Interesse in der Forschung und in der Gunst des Publikums genossen. Einen Beweis dafür bieten die umfangreichen monografischen Ausstellungen und die ausgezeichneten Ausstellungskataloge, die sie begleitet haben. Das kann man mit dem Begriff "Mode" nicht angemessen erfassen. Es geht eher darum, dass die Werke einiger Künstler der Kunstgeschichte immer noch viele Rätsel aufwerfen, die nach wie vor auch unsere Rätsel sind: Es liegt in unserem eigenen Interesse, ihnen auf die Spur zu kommen. An dieser Aufgabe hat sich Werner Hofmann kontinuierlich beteiligt. Er ist öfters in diesen Katalogen mit Beiträgen vertreten, Beiträge, die öfters ganz eigene Wege der Goyaforschung betreten. Deswegen ist es nur konsequent, dass aus diesen vielen Fragmenten jetzt mit diesem Band ein Ganzes geworden ist. Von Javier Vilaltella, Institut für romanische Philologie, Ludwig-Maximilians-Universität, München arthistoricum.net 03.2004
REZENSION: Die Laufbahn des spanischen Malers Francisco de Goya y Lucientes (1746-1828) erscheint auf den ersten Blick konventionell genug. (...) Goya gilt als einer der entscheidenden Wegbereiter der Moderne. Warum das so ist, zeigt Werner Hofmann nun in einer großen Monographie zum Werk des Francisco Goya. (...) Er porträtiert die Randgruppen der Gesellschaft, denn in der Existenz der Verbrecher, Gaukler und Wahnsinnigen wird die Wahrheit des menschlichen Lebens offenbar. Vor allem in den “Schrecken des Krieges” schließlich radikalisiert sich Goyas Malerei immer mehr in der kompromißlosen Darstellung eines schier unerträglichen Grauens und Leidens, das nur selten seine Auflösung in einem irdischen Glück erfährt. Von Heike Talkenberger wissenschaft.de 13.01.2004
Pressenotizen Perlentaucher
Erstellt: 19.06.2025 - 07:12 | Geändert: 28.07.2025 - 10:22