Das Internet als das Medium der Selbstdarstellung schlechthin wird auch von russischen Autorinnen und Autoren gerne genutzt. Sie übernehmen Bilder der Schriftstellerin bzw. des Schriftstellers aus der russischen Literaturtradition, passen sie auf die kommunikativen Gegebenheiten des Web an und erschaffen sie in medialen Experimenten neu. Doch wie lassen sich die unter der Oberfläche des Web 2.0 operierenden kreativen Mechanismen identifizieren und im Kontext der Literaturtheorie verorten?
I:DES (Thema)
Weltweit ist eine Konjunktur der Refeudalisierung zu verzeichnen: Milliardäre werden Staatspräsidenten, der Luxuskonsum steigt ebenso dramatisch an wie soziale Ungleichheiten und es entsteht eine Kultur politischer und sozio-ökonomischer Abschottung. In Lateinamerika ist diese Tendenz zudem mit einem markanten Rechtsruck in der politischen Sphäre verbunden, der - symbolisiert im Aufstieg weißer, reicher Männer - Indigene, Arme und Feministen zunehmend diffamiert.
Der »Sams«-Erfinder Paul Maar erzählt den Roman seiner Kindheit Paul Maar erinnert sich an den frühen Tod seiner Mutter, den viele Jahre im Krieg verschwundenen Vater, die neue Mutter, er erinnert sich an das Paradies bei den Großeltern und die unbarmherzige Strenge in den Wirtschaftswunderjahren.
Paul Maars Erinnerungen sind zugleich Abenteuer- und Freundschaftsgeschichte, ein Vater-Sohn-Roman und eine Liebeserklärung an seine Frau Nele. Vor allem aber sind sie eine Feier der Lebensfreude, die er seinem Leben abtrotzen musste.
Was haben Handcreme, Tiefkühlpizza und Waschmittel gemeinsam? Richtig: Sie enthalten Palmöl - wie bereits die Hälfte aller Supermarktprodukte. Doch wodurch wurde der atemberaubende Palmölboom mit seinen verheerenden sozialen und ökologischen Folgen in den Produktionsländern ausgelöst? Alina Brad untersucht die politischen und ökonomischen Triebkräfte, die den Aufstieg Indonesiens zum weltweit führenden Palmölproduzenten ermöglichten.
Welches religiöse Wissen und welche Praktiken sind in deutschen Moscheen vorzufinden? Wie legitimieren Musliminnen islamisches Wissen als gültig bzw. ungültig und wer autorisiert dieses Wissen? Ayse Almila Akca bietet mit ihrer ethnographischen Studie tiefe Einblicke in das Moscheeleben in Deutschland und gibt spannende Antworten auf diese und weitere Fragen.
Lissabon 1975, nach der Nelkenrevolution: Der Patriarch einer großbürgerlichen, weitverzweigten Familie liegt im Sterben, und die Familienmitglieder eilen herbei, um sich auf das Erbe zu stürzen, das der Alte jedoch schon längst durchgebracht hat. Eine halluzinatorisch-witzige Satire auf Dummheit, Lüge und Gier.
Auf dem eindrucksvollen Landgut, auf dem sich früher Minister und Militärs trafen, blättert nicht nur die Farbe ab; die Rosenbeete, durch die schwerbewaffnete Bodyguards robbten, wenn der Staatspräsident zu 'Geschäftstreffen' kam, sind dem wilden Efeu gewichen, die Felder liegen brach; für alte, selbstherrlich regierende Großgrundbesitzer wie den 'Herrn Doktor' hat die neue Zeit keine Verwendung mehr. Nur wer seine Besitzungen rücksichtslos zu Geld zu machen versteht, am besten zum Ferienparadies mit Golfanlage, wird im Clan der neuen alten Mächtigen überleben. João, der von der Haushälterin des Gutes zärtlich geliebte Sohn des 'Herrn Doktor', jedenfalls gehört nicht dazu.
"Guten Abend ihr Dinge hier unten" ist nichts Geringeres als ein Porträt Angolas in den letzten vierzig Jahren, von der Kolonialzeit unter portugiesischer Herrschaft und ihrem Ende in einem blutigen Bürgerkrieg bis zu Korruption und Gewalt in der Gegenwart. Zu Wort kommen die Schwachen, die Betrogenen, die Verlassenen …
Portrait einer Generation ohne Hoffnung
Christian Kerbel, 29, einst politisch engagierter Germanistikstudent, schlägt sich als Taxifahrer in München durch. Die Welt verbessern wollte er, nun hört er sich den "Gesprächsmüll" der Fahrgäste an. Und wenn er in seine WG kommt, wartet nicht mal mehr Freundin Karin. Er selbst hat sie zum Flughafen gefahren, damit sie zu einem anderen kann - nun wird er mit dem Verlust nicht fertig.
Römische Impressionen und autobiographische Mitteilungen eines engagierten deutschen Schriftstellers.
Anfang der achtziger Jahre hat Uwe Timm seine Zelte in München abgebrochen und ist mit Frau und Kindern nach Rom übergesiedelt. Der Aufenthalt in der von Geschichte und Utopien erfüllten Stadt wird zu einer harten Prüfung - und Rom trotz aller Widrigkeiten zum magischen Ort, der dem "Edelaussteiger" die eigene geschichtliche und literarische Position bewusst macht.