Ein Staat wird – wie alle Staaten – gegründet für alle Ewigkeit und verschwindet nach vierzig Jahren nahezu spurlos. Sind die Menschen, die dort einmal lebten, dem Vergessen anheimgefallen und ihre Träume nur ein kurzer Hauch im epochalen Wind der Zeitläufte?
Bürgertum (Thema)
Georg Hermanns letzter Roman schildert das Schicksal einer deutsch-jüdischen Familie unter dem Nationalsozialismus.
Berlin Anfang 1933, wenige Tage nach dem Reichstagsbrand: im Hause des jüdischen Papiergroßhändlers Heinrich Simon kommt die ganze großbürgerliche Familie zusammen, um das 75-jährige Firmenjubiläum zu begehen. Doch während vorne in den Salons die Gäste feiern, diskutiert man im Hinterzimmer die Dringlichkeit der Emigration.
In diesem Buch wird nachgewiesen, dass der Widerstand gegen den Nationalsozialismus (anlässlich des 60 Jahrestages des 20. Juli 1944 breit diskutiert) in allen Gesellschaftsschichten verankert war – aber überall nur als Minderheit.
Der Faschismus war ein Unrechtsregime und Hitler ein Verbrecher; die Demokratie dagegen hat nicht nur nichts mit dem Faschismus gemein, sie ist ein Bollwerk gegen ihn. So etwas lernt man seit über 70 Jahren in deutschen Schulen.
Ein unterhaltsamer, souverän und mitreißend erzählter Familienroman mit tiefen Abgründen.
Der 60. Geburtstag von Amelie Born, Professorengattin, ist ein Fest im großen Kreis. Hier kommt die ganze gutbürgerliche Familie zusammen. Doch hinter der heilen Fassade brodelt es mächtig. Etwa zwischen den zwei Söhnen Friedrich und Michael, der eine ein geld- und machtgieriger Kapitalist, der andere mit «unglücklicher Veranlagung zum sozialen Engagement» geschlagen und wenig vorzeigbar. Gemeinsam haben sie, dass sie ihre Familien ins Unglück stürzen und ihre Ehen zum Scheitern bringen. Doch damit nicht genug ...
»Alexander Wendt ist die Noblesse des gegenwärtigen Journalismus. Gründlich, genau, unbestechlich, immer mitschwingend ein menschenfreundlicher Humor - Wendt ist ein Aufklärer auf der Gegenposition zur Ideologie.«- Uwe Tellkamp
Von den USA bis Europa breitet sich eine Bewegung der Erwachten aus, die den Westen anklagt, Menschen nach Hautfarbe und Geschlecht in Identitätsgruppen einteilt und Bürgerrechte unter den Vorbehalt einer höheren Gerechtigkeit stellt. Diese neue Macht, die unter Namen wie woke, Identitätspolitik oder »Kritische Rassentheorie« auftritt, behauptet von sich selbst, progressiv zu sein. Sie benutzt Begriffe der alten Linken. Und sie verspricht eine bessere, friedlichere, gleichere Gesellschaft. Ihre Vertreter sehen sich als Träger einer überlegenen Moral. »Verachtung nach unten« seziert dieses Phänomen, legt seine Wurzeln bloß und nimmt sein toxisches Ideengebäude auseinander.
„Mein Gott, wenn das der Führer wüsste! In 179 Karikaturen zeichnete Kurt Halbritter Hitlers »Mein Kampf« in Grund und Boden. Seine Satire ist markerschütternd bissig: Da wird die doch recht kleine Hakenkreuzfahne am Fenster der Nachbarin belächelt; berät das Ehepaar, sich lieber der NSDAP anzuschließen, als gegen den Strom zu schwimmen; heulen die Kinder, bis auch sie endlich eine Uniform bekommen; wird der Herrgott bemüht, den deutschen Gruß salonfähig zu machen.
Das Buch erschien erstmalig im Jahr 1968, das weltweit als symbolisches Jahr der linksgerichteten Studenten und Bürgerrechtsbewegungen in die Geschichte einging.
Daniel Defoes 1697 erschienener, berühmt gebliebener Essay upon Projects ist auf Deutsch seit Langem vergriffen. Es ist an der Zeit, diesen frühen Grundlagentext zum Projektdenken der Moderne wieder zugänglich zu machen.Defoes erstes von vielen folgenden Büchern ist sowohl von seiner puritanischen Einstellung als auch von seinen wechselhaften Erfahrungen als Geschäftsmann geprägt - und zeigt den Beginn des von ihm so genannten Projektzeitalters an, das bis heute währt.»Projekte wie die, von denen ich handle, sind zweifellos im Allgemeinen von öffentlichem Nutzen, da sie die Vervollkommnung des Handels, die Beschäftigung der Armen sowie die Zirkulation und Vermehrung des Staatsvermögens des Königreichs bezwecken.«
Zahlreiche bürgerliche Revolutionäre haben im 18. Jahrhundert die Demokratie begrifflich aufgewertet. Mit diesem Wandel ging aber ein zweiter einher: Die Demokratie wird zur repräsentativen Form umgedeutet, was dem demokratischen Prinzip jedoch entgegen steht. Repräsentationssysteme sind mit einer aristokratischen Rekrutierung des Amtspersonals per Wahl und der Abgabe politischer Macht an Repräsentanten nur eine elitäre »Alternative«. Philip Dingeldey analysiert diese fundamentale Umdeutung der Demokratie, die mit einem aristokratischen Republikkonzept verbunden ist und keine Weiterentwicklung der klassischen Demokratie mit der direkten, freien und gleichen Selbstgesetzgebung der Bürgerschaft darstellt.
In seinem autobiographischen Zeitgemälde blickt Stefan Zweig zurück in eine Welt voller Menschlichkeit, Kultur und Optimismus, die durch die beiden Weltkriege radikal in Frage gestellt wird. Der Zusammenbruch Europas zwingt den Autor schließlich ins Exil.
In dieser Ausgabe wird der Text durch umfangreiches Quellenmaterial neu erschlossen und kommentiert. Bezüge zur Biographie und zum Werk werden ebenso offengelegt wie die Verbindungen zu Zeitgenossen und politischen Ereignissen.
