Die erste große Biographie über den Hoffnungsträger des Nahen Ostens.
Bald ein Vierteljahrhundert liegt das Attentat auf dem Platz der Könige in Tel Aviv (heute Jitzchak-Rabin-Platz) zurück, das den Anfang vom Ende des hoffnungsvoll begonnenen Friedensprozesses im Nahen Osten bedeutete. Das Opfer, Jitzchak Rabin, hatte eine der Hauptrollen in diesem Prozess gespielt und wurde dafür 1994 gemeinsam mit Schimon Peres und Jassir Arafat mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Bezahlt hat er dafür mit seinem Leben, ermordet von einem jüdisch-israelischen Rechtsextremisten. Rabins Rolle als Friedenskämpfer ist seither vakant geblieben, die Fronten haben sich beständig verhärtet und radikale Haltungen befeuern sich gegenseitig - auf beiden Seiten.
Biografie (Thema)
Jenny von Westphalen (1814-1881) gilt als "das schönste Mädchen von Trier", ist charmant, witzig, intelligent. Als Ehefrau von Karl Marx erduldet sie lebenslanges Exil. Aus den zahlreichen Briefen an Vertraute in der Ferne formt sich das Bild einer der außergewöhnlichsten Frauengestalten ihrer Zeit.
Frauenrechtlerin und Friedensaktivistin: Clara Zetkin initiierte mehr als nur den Internationalen Frauentag
Klug, mutig, unbequem - Der Name Clara Zetkin signalisiert Widerstand. Vehement trat sie für die Rechte der Frauen ein und gilt praktisch als Begründerin des Internationalen Frauentages am 8. März. Als Frauenrechtlerin, revolutionäre Sozialistin und Kommunistin in der Tradition Rosa Luxemburgs wurde sie in der DDR hoch verehrt, im Westen der Republik vor der Wende kaum erwähnt.
Gerade einmal 20 Jahre alt, schloss sie sich 1878 den Sozialisten an, als die Partei von Bismarck verboten wurde. Zehn Jahre später gehörte die Volksschullehrerin zu den Wortführern der Frauenbewegung. Für Clara Zetkin war Emanzipation keine Geschlechter-, sondern eine Klassenfrage. Gleichberechtigung für Frauen und für Männer in einer gerechten Welt forderte sie in der SPD-Frauenzeitschrift "Die Gleichheit", die sie von 1891 bis 1917 herausgab. Ihr größter Erfolg: Gegen den Willen ihrer männlichen Genossen setzte sie 1910 auf der Sozialistischen Frauenkonferenz in Kopenhagen den Internationalen Frauentag durch. Erstmals wurde er 1911 in Deutschland, Dänemark, Österreich-Ungarn und in der Schweiz begangen.
Eva Geber hat einen biographischen Roman geschrieben über Louise Michel (1830-1905), die Ikone der Pariser Kommune 1871. Für die einen war sie eine blutrünstige Wölfin, für die anderen die große Bürgerin, die rote Jungfrau, die gute Louise. Ihr Mut im Kampf, ihre Unerschrockenheit vor Gericht sind legendär. Verurteilt zur Deportation nach Neukaledonien, suchte Louise Michel Kontakt mit der indigenen Bevölkerung. Sie erlernte die Sprache der Kanak und vermittelte in zwei Schriften deren Mythen und Kultur. Bis zu ihrem Tod blieb die Insel für sie Sehnsuchtsort. Obwohl Louise Michel keine Gelegenheit ausgelassen hat, im Kampf zu sterben, erreichte sie ein hohes Alter.
Über das Verhältnis von Eros, Politik und Kunst.
In "Symphonie Pathétique" entwirft Klaus Mann ein Lebensbild des russischen Komponisten Peter Iljitsch Tschaikowsky vor dem Hintergrund des späten 19. Jahrhunderts. Die versunkenen Szenarien von St. Petersburg und Moskau, des kaiserlichen Berlin, der Gewandhaus-Stadt Leipzig und weiterer Zentren der Musikkultur werden lebendig. Doch der Glanz der bürgerlichen Welt ist trügerisch: Wegen seiner homosexuellen Neigungen war Tschaikowsky zeitlebens zum Außenseiter verdammt.
"Nicht in der Flucht der Gedanken, allein in der Tat ist die Freiheit."
Dietrich Bonhoeffer gehört zu den wirkmächtigsten Theologen des 20. Jahrhunderts. Sein Widerstand gegen Hitler hat weltweit Protestbewegungen gegen Unterdrückung und Ungleichheit inspiriert. Seine Briefe aus der Haft wurden als Neubeginn der Theologie verstanden. Wolfgang Huber stellt Bonhoeffers Denken in den Mittelpunkt seines wunderbar prägnanten Porträts und macht deutlich, warum die mutigen Entscheidungen des Ausnahme-Theologen auch heute Ansporn sein können.
Am 26. Mai 1945 gibt Leo Borchard als frisch ernannter Chefdirigent des Berliner Philharmonischen Orchesters sein erstes Konzert im Berliner Titania-Palast. Es ist zugleich das allererste Konzert der Philharmoniker nach dem Zweiten Weltkrieg. Sowohl die russischen Besatzer als auch die später in Berlin eintreffenden Amerikaner und Briten huldigen dem sechsundvierzig Jahre alten Dirigenten. Ist in ihm vielleicht schon der Nachfolger Wilhelm Furtwänglers gefunden? Aber schon das Konzert am 25. August dirigiert Borchard nicht mehr. Amerikanische Soldaten erschießen ihn zwei Tage zuvor, als er in dem Fahrzeug eines britischen Offiziers am heutigen Bundesplatz die Sektorengrenze passieren will.
Der Weltbestseller - die große Biografie eines Universalgenies.
Er war seiner Zeit weit voraus: Alexander von Humboldt, Universalgelehrter, unermüdlicher Naturforscher, der "zweite Kolumbus" und "Wiederentdecker Amerikas". Wie kein anderer Wissenschaftler prägte er unser Verständnis von der Natur als lebendigem Ganzen, als Kosmos, in dem alles miteinander verbunden ist und dessen untrennbarer Teil wir sind.
Entgegen dem Mythos, demzufolge Marx in seinen letzten Jahren kaum noch schrieb, zeigt Marcello Musto: Er setzte seine Forschungsarbeit nicht nur fort, sondern erweiterte seine Kapitalismuskritik auf neue Disziplinen.
So untersuchte er neuere politische Konflikte, neu auftretende theoretische Fragen (u.a. die Möglichkeit der sozialistischen Revolution in nicht-kapitalistisch entwickelten Ländern) und neue geografische Gebiete (wie Nordafrika).
Seine Ideen werden im Lichte später Bemerkungen von Marx über Anthropologie, nicht-westliche Gesellschaften und die Kritik des Kolonialismus reflektiert. Eine der zentralen Linien seiner Kritik konzentrierte sich auf Fortschrittstheorien.
B. Traven ist ein literarisches Phantom. Ein Schriftsteller dieses Namens hat nie existiert. Ebenso wenig haben ein Ingenieur aus Chicago namens Traven Torsvan und ein Übersetzer namens Hal Croves je gelebt. Es sind, wie auch der Schauspieler und Autor Ret Marut, Aliasse eines deutschen Anarchisten namens Otto Feige, der sich viermal neu erfand. In seiner neuen Biografie löst Jan-Christoph Hauschild die letzten Rätsel des B. Traven.