Wie könnte die Regulationsweise in einer künftigen demokratisch-sozialistischen Gesellschaft funktionieren - einer Gesellschaft, die es noch gar nicht gibt? Diese Frage ist durchaus sinnvoll, denn die Elemente der Regulierung einer solidarischen Gesellschaft werden sich bereits in den nächsten Jahren herausbilden und bewähren müssen. In der jüngeren linken Debatte werden in der Regel wünschenswerte und erforderliche Qualitäten eines demokratischen grünen Sozialismus erörtert. Relativ wenig Aufmerksamkeit wird aber Vorstellungen über eine künftige progressive Regulationsweise zugemessen. Zu lernen ist aus dem Untergang früherer Gesellschaften, aber auch aus den positiven Erfahrungen des New Deal und aus der enorm kurzfristigen Umstellung der US-Ökonomie auf Kriegswirtschaft im Zweiten Weltkrieg.
Politikwissenschaft (Thema)
Die Erkenntnis, dass die immer deutlicher spürbare Klimakrise anthropogen verursacht ist, wird gegenwärtig nur noch von Rechtspopulisten bestritten. Dennoch sind nicht die anthropogenen, also gesellschaftlichen und ökonomischen Ursachen gut erforscht, sondern nur die Erscheinungen und die naturwissenschaftlich zu bestimmenden Zusammenhänge. Analog fordern die Sprecherinnen der Klimaschutzbewegung Fridays for Future auch nur, den Klimaforschern solle endlich zugehört werden. Weil der Widerstand der Bewegung auf den Gebieten der Gesellschaftstheorie und Politischen Ökonomie analphabetisch ist und sich nicht gegen die gesellschaftlichen und ökonomischen Ursachen der Krise richtet, trifft er auf keinen nennenswerten gesellschaftlichen und politischen Widerstand. Das Aufbegehren der Klimaschutz-Aktivisten ist ein konformistischer Protest: eine neoliberale Kritik des globalisierten Neoliberalismus.
Der Antisemitismus ist keine richtige Aussage, auch keine Lüge, sondern das Vorurteil der Bürger einer irrational-autoritären, konformistischen Volksgemeinschaft über die Juden. Weil diese Bürger ohne ein aufgeklärtes Bewusstsein ihrer selbst und ihrer Verhältnisse sind, ist ihre Auffassung von Juden eine bewusstlose paranoide Projektion. Daher ist der Antisemitismus nicht aus dem Judentum aufzuklären, sondern aus den Strukturen der antisemitischen Gemeinschaft, der autoritären Gesellschaft autoritärer Charaktere, denen die Welt in Freund und Feind zerfällt.
Vor einigen Jahren noch Undenkbares geschieht: Deutschland zieht in den Krieg, und (fast) alle ziehen mit. Eine breite Front weiß, was richtig ist, und was falsch. Pflugscharen werden wieder zu Schwertern, bzw. zu schweren Waffen. Geld dafür scheint in unbegrenzter Höhe vorhanden sein , es geht schließlich nicht um Beiwerk wie eine gute Sozialversorgung, bezahlbaren Wohnraum oder ein leistungsfähiges Gesundheitssystem, nein, diesmal geht es um etwas wirklich Wichtiges. Ein altes, in der Mottenkiste der Geschichte verschwunden geglaubtes Feindbild wird höchst erfolgreich reaktiviert: Russland bedroht den Westen. Ruft angeblich gar einen Vernichtungskrieg aus. Da erscheint jedes Mittel richtig oder? Ist das alles wirklich so einfach?
Auf den Spuren der weltweiten Zusammenhänge, Ursachen und Mechanismen: Das Buch widmet sich der ungleichen Verteilung von Einkommen, Vermögen und Lebenschancen auf der Welt. Einzelne Beiträge behandeln die historischen und aktuellen Auswirkungen von Kolonialismus und Rassismus, von globaler politischer Ökonomie und Finanzmarktkapitalismus, internationaler Arbeitsteilung und ökologischer Ungleichheit. Fallbeispiele veranschaulichen die komplexe Materie.Ungleichheit zeigt sich am deutlichsten in der Gesellschaft, in einer Gemeinschaft, an dem Ort, an dem wir leben.
"Abfall" bis "Zusammenbruch". Sein umfassendes Wissen über die Werke von Marx und Engels teilt Wal Buchenberg hier mit der Leserschaft. Zu 300 Lexikonartikeln sind zentrale Stellen aus Gesamtwerk und Briefen geordnet zusammengestellt und sparsam kommentiert. Unter L finden sich unter anderem so unterschiedliche Begriffe wie Landwirtschaft, Logik, Lohn und Luxus. Wer in dem Werk blättert, liest sich fest. Überall lauern Erkenntnisgewinne.
Arabischer Nationalismus, beduinisch geprägter Sozialismus und Basisdemokratie in der Form einer direkten, unmittelbaren Demokratie sind die tragenden Pfeiler der Lehre des ermordeten libyschen Revolutionsführers Muammar al Gaddafi.
26. Januar 1937. Hitler unterzeichnet das "Deutsche Beamtengesetz". "Ein […] von nationalsozialistischer Weltanschauung durchdrungenes Berufsbeamtentum, das dem Führer des Deutschen Reichs und Volkes, Adolf Hitler, in Treue verbunden ist, bildet einen Grundpfeiler des nationalsozialistischen Staates". Schon am 7. April 1933 war das berüchtigte "Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums" erlassen worden. Die deutsche Beamtenschaft in der NS-Diktatur: Im Mittelpunkt dieser Untersuchung stehen die beiden Gesetze, ihre Entstehung, Durchsetzung und Auswirkungen. Inzwischen zugängliche Quellen insbesondere aus DDR-Archiven bilden die Forschungsbasis.
Die entscheidende Perspektive auf unsere Gesellschaft.
Es ist zwar schon viel über die unmittelbaren Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf Staat, Wirtschaft und Gesellschaft diskutiert, aber noch keine Zwischenbilanz hinsichtlich ihrer langfristigen Konsequenzen für die Ungleichheit in Deutschland gezogen worden. Die ökonomischen, sozialen und politischen Spaltungstendenzen haben sich während der pandemischen Ausnahmesituation verschärft. Wenn nicht die richtigen Lehren aus der Coronakrise gezogen werden, gefährdet die wachsende Ungleichheit den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Ende des 20. Jahrhunderts sehen wir uns vermehrt neuen, postdemokratischen Regierungstechniken ausgesetzt, die Elemente der liberalen Demokratie mit denen totalitärer politischer Systeme verbinden. Das Streben nach Superpower und das Management von Demokratie haben zu diesem "umgekehrten" Totalitarismus geführt, so Sheldon S. Wolin. Den zentralen Unterschied zum klassischen Totalitarismus sieht er darin, dass diese postmoderne Form totaler Herrschaft auf eine weitreichende Entpolitisierung der Bevölkerung und auf weichere, kaum wahrnehmbare Unterdrückungsmechanismen setzt. Wer die zerstörerischen Auswirkungen dieser neuen Machtstrukturen auf unsere Demokratie erkennen und verstehen will, kommt an diesem Klassiker der politischen Philosophie nicht vorbei!
