Wolfgang Abendroth
Wissenschaftlicher Politiker. Bio-bibliografische Beiträge

Wolfgang Abendroth (2.5.1906-15.9.1985) hat für rund sechs Jahrzehnte in intensiver Weise am politischen Leben in Deutschland teilgenommen. Von Mitte der zwanziger Jahre bis zu seinem Tod war sein Engagement sowohl kritisch reflektierender als auch praktisch-organisatorischer Art. In den vier Nachkriegsjahrzehnten stand er als ein in die politischen und sozialen Auseinandersetzungen eingreifender Wissenschaftler, der am Marxismus als Methode historischer und gesellschaftswissenschaftlicher Analyse festhielt, die meiste Zeit im Lichte der Öffentlichkeit. In der Bundesrepublik Deutschland stieß er bei seinen politischen Gegnern auf leidenschaftliche Ablehnung und Kritik, während er bei seinen unterschiedlichen Adressatenkreisen in der Linken nachhaltiges Interesse und anhaltende Wirkung fand.
Nach seinem Tod und nach dem Zusammenbruch der staatssozialistischen Systeme in der Sowjet-Union sowie in den ost-· und mitteleuropäischen Ländern wurde es indes merklich still um Abendroths Leben und Werk. Vereinzelt gibt es gar Versuche, die Bilanz seines Lebenswerkes der Konkursmasse dieses Zusammenbruchs zuzuschlagen.
Zusammenfassungen der Kapitel beim Verlag
Wikipedia (DE): Wolfgang Abendroth
REZENSION: Es ist eine für jeden radikalen Demokraten betrübende Tatsache, daß selbst „idealtypisch“ ausgerichtete politische Parteien und Bewegungen in unserem Land eher zum politischen Pragmatismus, als zur politischen Theorie neigen.
Unter diesen Umständen ist es immer erfreulich, ein Buch in die Hand zu bekommen, das die Aufmerksamkeit des Lesers auf einen marxistischen Intellektuellen lenkt, der „sagte, was andere nicht sagen wollten oder konnten“, für den Erkenntnis und Tat untrennbar waren. [PDF] Von Martin Kutscha, in: ansprüche, Forum demokratischer Juristinnen + Juristen, 1/2002, S. 35 Microsoft 2002
"Sozialist in dürftiger Zeit": Eine ausführliche Biographie über den Kämpfer gegen Faschismus, imperialistischen Krieg und Reaktion, für soziale Demokratie und den Übergang zur kommunistischen Gesellschaft Wolfgang Abendroth (1906-1985) steht noch aus. Vorliegendes Buch enthält Bausteine dazu, die allerdings vom Leser selbst aufeinandergefügt werden müssen, um den Lebenslauf chronologisch zusammen zu bekommen. Es enthält 18 meist aus Anlass des Todes von Abendroth erschienene Aufsätze über sein Wirken, die ähnlich geartete Einleitung Schölers, Angaben über die 74 Doktoranden des Professors, deren Themen und Praxisfelder, das erste nahezu vollständige Gesamtverzeichnis seiner mehr als 1000 Erstveröffentlichungen, darunter 13 Bücher, bibliographisch-biographische Angaben und ein nicht komplettes, aber dennoch aufschlussreiches Verzeichnis der Schriften über und gegen ihn. Durchgehend wird die Erkenntnis vermittelt: Dieser Gelehrte war zugleich Praktiker. Er redete und schrieb in verständlichem, gut marxistischem Deutsch über wichtige Dinge. Nachfolgend soll versucht werden, Leben und Schaffen Abendroths auf Grund des Buches im Überblick darzustellen. Von Bruno Mander GLASNOST 2002
Pressenotizen Perlentaucher
Erstellt: 16.06.2025 - 07:34 | Geändert: 17.06.2025 - 07:51