In Deutschland wird von Antidiskriminierungsstellen bis zur radikalen Linken ein liberaler Rassismusbegriff vertreten, der vor allem auf Repräsentation, Inklusion und Diversität setzt. Wie Klasse und »Rasse« zusammenhängen, wird aktuell so gut wie nicht diskutiert. Dabei gibt es durchaus eine kritisch-marxistische Tradition der Rassismusforschung. Der vorliegende Band will diesen Fundus heben. Hierzu werden historische und aktuelle Diskussionen aus dem englischsprachigen Raum rezipiert sowie aus deutschsprachigen marxistischen Wissensarchiven aktualisiert. Gleichzeitig bietet das Buch eine politische Intervention in die aktuelle Debatte um strukturellen und institutionellen Rassismus - ob auf dem Arbeitsmarkt oder bei der Polizei - und präsentiert Alternativen zum liberalen Antirassismus, indem ein marxistischer Rassismusbegriff in Theorie und Praxis vorgestellt wird.
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Die persönlichen, aufschlussreichen Erinnerungen einer der wichtigsten Aktivistinnen unserer Zeit.
Im Jahr 2010 veröffentlichte Chelsea Manning geheime Militärdokumente, die sie als Geheimdienstanalystin für die US-Armee im Irak auf der Speicherkarte ihrer Digitalkamera herausgeschmuggelt hatte. Die Armee klagte sie in zweiundzwanzig Punkten im Zusammenhang mit dem unerlaubten Besitz und der Verbreitung von geheimen Dokumenten an und verurteilte sie zu fünfunddreißig Jahren Militärgefängnis. Am Tag nach ihrer Verurteilung erklärte Manning ihre Geschlechtsidentität als Frau und begann die Transition. Im Jahr 2017 verkürzte Präsident Barack Obama ihre Haftstrafe, und Chelsea Manning wurde aus dem Gefängnis entlassen.
Die Entspannungspolitik Willy Brandts ist am Ende und ein neues Zeitalter der Aufrüstung und Eskalation hat begonnen. "Von deutschem Boden darf niemals wieder Krieg ausgehen", sagte Brandt einst - heute liefert die Bundesregierung schwere Waffen in die Ukraine und macht sich damit wieder einmal zum Vasallen der USA. In deutschen Leitmedien werden währenddessen vollkommen unkritisch die abenteuerlichen Äußerungen unserer Außenministerin, Annalena Baerbock, verbreitet, wonach deutsche Waffen in der Ukraine Menschenleben retten. Gleichzeitig kappt man die Geschäftsbeziehungen zu unserem größten Energielieferanten, verordnet nationales Frieren und stürzt uns in eine Rezession. Das Versagen der deutschen Außenpolitik ist beispiellos.
Der Kapitalismus ist untrennbar mit dem Imperialismus verbunden. So lautet die Kernthese von Torkil Lauesens Buch "Die globale Perspektive", das nun auf Deutsch vorliegt. Lauesen zeichnet die Bedeutung des Imperialismus für die Geschichte des Kapitalismus nach, analysiert den Neoliberalismus als gegenwärtige Form des kapitalistischen Weltsystems und widmet sich der Frage antikapitalistischen und antiimperialistischen Widerstands. Der Autor sieht sich dabei Karl Marx’ elfter Feuerbach-These verpflichtet: Es geht nicht nur darum, die Welt zu verstehen, sondern auch, sie zu verändern.
Das Buch ist leicht verständlich geschrieben.
1964 - Frank Schattmann soll vor dem Obersten Gericht der DDR in der Verhandlung gegen Hans Globke aussagen, der eng mit der Umsetzung der gegen die Juden gerichteten Nürnberger Gesetze befasst und in der BRD als Staatssekretär tätig war. Frank Schattmann lässt sein Leben Revue passieren - das Jahr 1943: Seine große Liebe und Frau Esther, die letzte Sabbatfeier der Familie, aktiver Widerstand, Deportationen bis zum KZ Auschwitz. Durch das Wiedererleben seiner unerträglichen Erlebnisse in der Nazizeit findet er nach einer Zeit von knapp 20 Jahren zu sich selbst.
Der Zustand der Welt wird in Gedichten schon immer in besonders eindrücklicher, ergreifender und, wenn nötig, erschütternder Weise beschrieben. Die Vertonungen von Gedichten bekannter Autorinnen und Autoren (von Heinrich Heine über Mascha Kaléko bis Thomas Gsella, Marion Poschmann und Peter Rühmkorf) für wunde heimat entstanden im Laufe der letzten Jahre - in einer Zeit,die uns täglich alte Verwundungen aufzeigt und neuezufügt. Die vertonten Gedichte handeln immer wieder von Deutschland, von Flucht und Krieg, von Klimakrise und vom Gefühl der Heimatlosigkeit - Themen, die musikalisch in einer Stilistik aus Jazz, Chanson und Pop scheinbar leicht daherkommen, aber auch die Abgründe der Texte noch deutlicher hervortreten lassen.
Sind Kapitalismus und Nachhaltigkeit miteinander vereinbar? Falls ja: Mit welchen Folgen und Nebenfolgen gelingt es kapitalistischen Ökonomien, eine Antwort auf die multiplen ökologischen Krisen zu finden? Ist es ausgeschlossen, dass die »schöpferische Zerstörung« (Schumpeter) als Modus kapitalistischer Dynamik nicht auch den fossilen Kapitalismus »schöpferisch« zerstört und neue »Kombinationen von Dingen und Kräften« ersinnt, die den Kapitalismus tatsächlich ergrünen lassen? Oder gibt es materiale Schranken dafür, die in den stofflichen Eigenschaften von Öko-Systemen liegen? Scheitert der Kapitalismus letztlich an der ökologischen Frage?
Sie zerstreuen, vervielfachen und verteilen sich auf verschiedenen Kontinenten, überall da, wo Konzerne rund um den Globus nach sicheren Orten suchen. Doch angefangen hat alles auf einem alten Bauernhof in Westeuropa südlich der Alpen mit einer Vision: Kein Mensch wird durch die Strahlung eines Endlagers für nukleare Abfälle getötet. Fünf Leute aus verschiedenen Nationen, eine Krankenpflegerin, ein Kraftwerk-Arbeiter, ein Nuklearphysiker, eine Finanzberaterin und eine Linguistin gründen einen Orden und entwickeln Methoden, das Wissen um die Gefahren des Atommülls verlässlich zu dokumentieren und von Generation zu Generation weiterzugeben.Verunsicherung setzt ein und zwingt den Orden zu erweiterten Aktivitäten, als der vom Konsortium versprochene Bau des Endlagers auf sich warten lässt und der Pachtvertrag gekündigt wird.
Das braune Erbe der reichsten deutschen Unternehmerdynastien - und wie sie heute damit umgehen. Die Quandts, die Flicks, die von Fincks, die Porsche-Piëchs, die Oetkers und die Reimanns zählen zu den reichsten deutschen Unternehmerdynastien. Und dennoch ist ihre dunkle Vergangenheit kaum bekannt. David de Jong erzählt, woher ihr Wohlstand kommt, wie sie sich im Nationalsozialismus bereichert haben, und wie sie danach damit umgingen. Anfang 1933 luden die Nationalsozialisten Vertreter der Wirtschaft nach Berlin ein, um sie aufzufordern, für den bevorstehenden Wahlkampf Geld zu spenden. Die Eingeladenen waren erfolgreiche Industrielle und Banker; zu ihnen gehörten Günther Quandt, Friedrich Flick und August von Finck. Nach der Machtübernahme traten sie in die Partei ein und arbeiteten mit dem Regime zusammen.
Ilyas ist elf, als er aus Not sein bitterarmes Zuhause an der ostafrikanischen Küste verlässt und von einem Soldaten der deutschen Kolonialtruppen zwangsrekrutiert wird. Jahre später kehrt er in sein Dorf zurück, doch seine Eltern sind tot. Ilyas macht sich auf die Suche nach seiner kleinen Schwester Afiya, die bei Verwandten untergekommen ist, wo sie wie eine Sklavin gehalten wird und niemand ihre Talente sehen will. Auch ein anderer junger Mann kehrt nach Hause zurück: Hamza war von seinen Eltern als Kind verkauft worden und hatte sich freiwillig den deutschen Truppen angeschlossen. Mit nichts als den Kleidern am Leib sucht er nun Arbeit und Sicherheit - und findet die Liebe der klugen Afiya. Während das Schicksal die drei jungen Menschen zusammenführt, während sie leben, sich verlieben und versuchen, das Vergangene zu vergessen, rückt aus Europa der nächste Weltkrieg bedrohlich näher ...