In ihrem Aufsatz The Cost Of Living von 1999 (Deutsch: Die Politik der Macht) untersucht Arundhati Roy die verheerenden Auswirkungen von Globalisierung und Kapitalismus auf das Leben gewöhnlicher Menschen in Indien. Sie argumentiert, dass der Preis, den wir für die Vorteile des Wirtschaftswachstums zahlen, zu hoch ist und dass wir einen Weg finden müssen, den Fortschritt mit der sozialen Gerechtigkeit auszugleichen.
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190 Dokumente zur Hegemonialpolitik der deutschen Eliten sind in diesem Quellenwerk mit einem umfangreichen Anmerkungsapparat veröffentlicht. Eine unverzichtbare Grundlage, wenn es um die Beruteilung der aktuellen Strategien des neuen Großdeutschland geht.
Rezension: Imperialistische Großraumwirtschaft
Reinhard Opitz’ Dokumentenband über die »Europastrategien des deutschen Kapitals von 1900–1945« von Jürgen Lloyd Junge Welt 03.12.2019
Im Juni 1976 hält der marxistische Publizist und Sozialwissenschaftler Reinhard Opitz am Westberliner Zentralinstitut für Sozialwissenschaftliche Forschung einen Vortrag über »Das Verhältnis von Ökonomie und Politik 1933–1945 im Lichte von Wirtschaftsdokumenten«.¹ Die Frage nach diesem Verhältnis ist dabei, so stellt Opitz klar, »die in allen faschismustheoretischen Auseinandersetzungen letztendlich umstrittene Frage«.
In diesem Buch wird nachgewiesen, dass der Widerstand gegen den Nationalsozialismus (anlässlich des 60 Jahrestages des 20. Juli 1944 breit diskutiert) in allen Gesellschaftsschichten verankert war – aber überall nur als Minderheit.
Katharina Riege erzählt die Geschichte eines kommunistischen Funktionärs. Seine Stationen hießen Hamburg, Moskau und Berlin: Bruchstellen des 20. Jahrhunderts. Allen Widrigkeiten zum Trotz glaubte er an eine "Sache", schreibt die Autorin, die immer weniger die seine war.
1942 bis 1944 zwangen die Nazis jüdische Facharbeiter des grafischen Gewerbes, im KZ Sachsenhausen gefälschte britische Banknoten herzustellen. Nach dem Chef der Fälscherwerkstatt, dem SS-Sturmbannführer Bernhard Krüger, erhielt die Blüten-Produktion im Wert von 134 Millionen Pfund Sterling den Namen »Operation Bernhard«.
Der Faschismus war ein Unrechtsregime und Hitler ein Verbrecher; die Demokratie dagegen hat nicht nur nichts mit dem Faschismus gemein, sie ist ein Bollwerk gegen ihn. So etwas lernt man seit über 70 Jahren in deutschen Schulen.
Frei heraus ohne staatsmännische Diplomatie: In seiner politischen Autobiografie - Schwerpunkt: die Regierungsjahre - offenbart Gerhard Schröder seine Sicht, seine Wahrheit, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen. "Ich habe alles selber gemacht, mir hat keiner was geschenkt", sagt Gerhard Schröder. Er hat seine Chancen genutzt: Aus bescheidenen Verhältnissen arbeitete er sich über Lehre und zweiten Bildungsweg bis ins höchste Regierungsamt vor. Als Kanzler riskierte er die Vertrauensfrage, um deutsche Soldaten zu einer Friedensmission ins Ausland zu schicken - und erntete damit höchste Anerkennung für sein Land. Überzeugt trotzte er später George W. Bush in der Irak-Frage.
Visionär und Pazifist: Das eindrucksvolle Porträt des Gründers des Roten Kreuzes
Eveline Hasler zeichnet in dieser Romanbiografie das Bild eines Menschen, dessen Visionen weit über seine Zeit hinausgingen: 1859 bringt der Zufall Henry Dunant am Morgen nach dem Gemetzel auf das Schlachtfeld von Solferino. 38.000 Tote und Verwundete hat es gegeben. Dunant kümmert sich um die Verletzten, und was er hier erlebt, lässt ihn nie wieder los. Fünf Jahre später gründet er das Rote Kreuz, er tritt für die Gleichberechtigung der Frau ein und widmet sein Leben der Überwindung von Krieg und Gewalt.
Ein Klassiker. Eindringlich hat Eveline Hasler das Leben Anna Göldins zu einer Geschichte gestaltet, die niemanden kaltlässt.
Anna Göldin war die letzte Frau, die in Europa als Hexe hingerichtet wurde. Sie wird 1743 als Kind armer Bauern geboren. Die Eltern sterben früh, Anna wird Dienstmagd, geschwängert und, weil der uneheliche Säugling kurz nach der Geburt stirbt, wegen Kindsmordes verurteilt. Nach Verbüßen ihrer Strafe findet Anna Arbeit bei der Familie von Regierungsrat Tschudi. Als eine Tochter Tschudis Stecknadeln spuckt, wird die Magd beschuldigt, sie verhext zu haben. Göldin flieht ins Toggenburg, wird verraten und 1782 hingerichtet.
Mit dieser Denkschrift erinnern Ulrike Guérot und Hauke Ritz an den Entwurf einer Europäischen Verfassung, der vor genau zwanzig Jahren, im Juli 2003, vorgelegt, feierlich im Oktober 2004 von den europäischen Staats- und Regierungschefs verabschiedet, aber niemals umgesetzt wurde. Dadurch hat die EU das Versprechen einer demokratischen politischen Union Europa sowie einer europäischen Bürgerschaft nicht eingelöst und schließlich verdrängt. Mit dieser öffentlichen Stellungnahme möchten die beiden Autoren die Frage nach einer demokratischen Verfasstheit Europas und damit die nach der europäischen Souveränität wieder in den Mittelpunkt der europäischen Diskussion rücken.
