Themen - Autoren - Verlage - Inhaltsgruppen RSS
Aktuell
Themenauswahl
Mit einer an Alzheimer erkrankten Person endet irgendwann die Kommunikation. Welche Art der Beziehung ist jetzt möglich jenseits der Sprache, jenseits des Verstehens? Wir verstehen und werden verstanden; das gehört zum Grundbestand des Menschseins. Was aber geschieht, wenn wir einem Menschen gegen??bertreten, der nicht versteht und den wir nicht verstehen, weil er die Sprache verloren hat? Auf diese Frage sucht Schütze in der Begegnung mit seiner an Alzheimer erkrankten Mutter eine Antwort. Eine menschliche Existenz erschließt sich nicht vollständig im Horizont des Verstehens, aber für das Unsägliche, Unergründliche besitzen wir keine Rezeptoren. Wo die Kommunikation aufhört, endet unsere Macht.
Viele Bereiche der Gesellschaft, die früher eigenen Regeln gefolgt sind, haben sich einer wirtschaftlichen Effizienzlogik unterworfen. Die Ökonomik hat damit den Status einer gesellschaftlichen Leitwissenschaft errungen. Das vorliegende Buch beschreibt und kritisiert die Transformation der Ökonomik in eine Wissenschaft von "dem Markt" (in der Einzahl). Dieses Konzept wird u.a. (a) wie eine Person gedeutet (z.B. in Redewendungen wie "Der Markt bestraft die Politik"), (b) mit "Kräften" ausgestattet ("Wir können den Selbstheilungskräften des Marktes vertrauen") und (c) mechanistisch gedacht (das Reden von den "Marktmechanismen"). Theorien, die einen solchen Marktbegriff verwenden, werden als "marktfundamental" bezeichnet.
"Wir wollten Gerechtigkeit und bekamen den Rechtsstaat" - so hat die DDR-Bürgerrechtlerin Bärbel Bohley kurz nach der Wende enttäuscht formuliert. Man kann die Ohn-Macht fast mit Händen greifen. Der Satz spiegelt das Lebensgefühl der allermeisten Menschen in unserem Lande wider. Wir, das einfache Volk, stehen dem allmächtigen Staat ohnmächtig gegenüber. Der Staat ist ein bürokratisches Monster, ein Rechtsstaat - überall wo er mit seiner Staatsgewalt hintritt wächst kein Gras mehr. So jedenfalls empfinden die meisten Menschen. Aber - stimmt das wirklich? Sind die Menschen tatsächlich ohn-mächtig oder könnte es sein, dass sie viel mehr Macht haben als sie denken?
Zum 21. Bandjubiläum veröffentlicht Rammstein das Notenbuch Klavier. Diese aufwendig gestaltete Edition (80 Seiten, Hardcover mit offener Fadenheftung, Heissfolienprägung im 'Rammstein XXI'-Design) enthält insgesamt 13 Songs, die für Klavier und Gesang bearbeitet wurden. Zusäzlich liegt dem Notenbuch eine CD mit allen 13 Klavieraufnahmen, inklusive der Pianoversion von Mein Herz brennt, bei. Wenn die Musik von Rammstein der perfekte Soundtrack für die Errichtung monumentaler Bauten in der Wüste ist, dann muss irgendwo ein imposantes Bauwerk stehen, an dem bereits seit 21 Jahren gearbeitet wird - denn genau so lange beackern die sechs Ostberliner jetzt schon ihren Boden.
Dieses Buch betrachtet die Kluft zwischen ökologischem Bewusstsein und entsprechendem Verhalten aus einer anderen Perspektive. Dabei beschreitet die Autorin neue Wege im Verständnis des oft konstatierten Mind-Behavior-Gap. Unendlich viele Forschungsprojekte und ganze Dekaden von Bildungsanstrengungen sind diesem Phänomen nachgegangen und haben sich um seine Lösung bemüht. Bislang leider mit mäßigen Erfolgen, denn nach wie vor steigt der Ressourcenverbrauch parallel zum Umweltbewusstsein. Auf Basis empirischer Befunde weist das vorliegende Buch nach, dass der Mind-Behavior-Gap viel besser als Mind-Perception-Gap zu verstehen ist.
Während der Meiji-Zeit (1868 - 1912) heuerte die japanische Regierung zahlreiche wissenschaftliche Experten aus Europa und den USA an, die mit ihren Fachkenntnissen dazu beitrugen, den Prozess der Modernisierung Japans zu beschleunigen. Kristin Meißner untersucht erstmals die inoffiziellen Tätigkeiten und Korrespondenzen ausgewählter westlicher Experten. Sie zeigt, dass politische Akteure - durch eine gezielte Trennung von diplomatischer Rhetorik und Praxis im Rahmen des informellen Imperialismus in Ostasien - das positive Image akademisch gebildeter Fachleute strategisch einsetzten, um Glaubwürdigkeit und Vertrauen zu erzeugen und auf diese Weise machtpolitische Handlungsräume auszudehnen.
Das Gedicht "Der Ginster oder die Blume der Wüste" (1834/37) von Giacomo Leopardi ist Inbegriff eines romantischen Pessimismus, der wie ein Stachel im Fleische der Aufklärung sitzt. Die Musik des Komponisten Klaus Ospald ( 1956) ist der Poesie Leopardis im Geiste verwandt.
Nicht von ungefähr hat Klaus Ospald in den Jahren 2005-12 einen Leopardi-Zyklus geschaffen, der sechs Werke vereint. Eines davon, die zweite Kammersinfonie "La ginestra o il fi ore del deserto" für Sopran und Kammerensemble (2005/06), stellt dieser Band vor.
Die gegenwärtige Gesellschaft Chinas hat binnen weniger Jahrzehnte eine rasante Entwicklung durchlaufen. Chinesische Biographien vereinen so die Erfahrung verschiedenster, einander ablösender gesellschaftlicher Leitbilder in sich - Plan- und Marktwirtschaft, Kollektiv und Individualismus, Ideologie und Gewinnstreben. Sinnbild dieses gesellschaftlichen Wandels ist die natürliche Umwelt: War Natur in der Ideologie Mao Zedongs noch ein Feind, den es zu besiegen galt, wandelte sich das Bild im neuen Jahrtausend - Natur muss jetzt geschützt werden.
Krauß untersucht historisch-analytisch den Umgang mit der DDR-Vergangenheit im Rahmen der "Aufarbeitung". Ausgehend von diesem Begriff entstand ein Netzwerk staatlich wie privat geförderter Akteure und Institutionen, das eine unübersehbare Fülle bedruckten Papiers produziert, sich in aktuelle Debatten einmischt und tiefgreifenden Einfluss nimmt. In Presse, Bildung und Wissenschaft hat sich ein zunehmend kritikloser Umgang mit seinen Repräsentanten und Ergebnissen eingebürgert.
Am Morgen des 30. November 1941 sah der lettische Hafenarbeiter Janis Lipke, wie tausende Rigaer Juden in langen Kolonnen zu ihrer Ermordung getrieben wurden. In Janis' Entsetzen mischte sich Wut über die rohe und willkürliche Gewalt. Sie mündete in dem Entschluss, etwas gegen diese Grausamkeiten zu tun und er beschloss, zu handeln. Bis zum Ende der deutschen Besatzung in Lettland 1945 rettete er insgesamt 54 Menschen vor der Erschießung. Er war nicht der Einzige, der sich und seine Familie der drohendenTodesstrafe für die Hilfeleistung gegenüber Verfolgten aussetzte.