Dass Peter Hacks vor allem Dramatiker war, zeigt sich schon beim jungen Dichter: Auf über 60 Funk- und Bühnenstücke beläuft sich sein Schaffen allein bis zu seiner Übersiedlung in die DDR. 1954 avancierte er mit der Verleihung des Dramatikerpreises der Stadt München zur Nachwuchshoffnung der deutschen Bühnen in Ost und West, wie beispielsweise seine Korrespondenz mit dem Berliner Ensemble belegt. Der 2. Band der Frühwerk-Edition enthält die gesammelten Bühnenstücke - vor allem Komödien, aber auch Singspiele, Kantaten und Oratorien sowie zahlreiche Stücke für Kinder - aus der Zeit bis 1955, sofern sie nicht in die Werkausgabe letzter Hand eingegangen sind.
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Als Peter Hacks 1955 im Alter von 27 Jahren in die DDR übersiedelte, hatte er bereits ein beeindruckend umfangreiches und vielfältiges uvre vorzuweisen. Band 1 der Frühwerk-Edition versammelt die Gedichte: Balladen, Liebesgedichte, lyrische Kommentare zum Zeitgeschehen - immer getragen von der Hacksschen Formkunst. Durch seinen parodistischen Umgang mit dem "hohen Ton" stand er gegen den dominierenden Trend zur "Inneren Emigration" im literarischen Feld der Nachkriegszeit.
Die Anstalt ist eine Institution im deutschen Fernsehen: Anlaufstelle für Andersdenkende, Rettungsanker für Rebellen und das Medium für Mainstream-Muffel. Max Uthoff, Claus von Wagner und ihr Redakteur und Mitautor Dietrich Krauß wollen Stimme sein für Unerhörtes und Ungehörtes. Bei der Wahl ihrer Mittel kennt sie keine Tabus: Es gibt knallharte Recherchen mit angeklebten Bärten, Komik im Kollektiv und Tafelunterricht als Unterhaltungsprogramm. Die Sendung mit der Maus für Erwachsene.
Im Jahr 1979 häuften sich weltweit Krisen, euphorische Aufbrüche und Revolutionen. Die iranische Revolution, Thatchers Neoliberalismus oder die Öffnung Chinas veränderten ebenso die Welt wie die Aufnahme der BoatPeople, der AKW-Unfall von Harrisburg oder der sowjetische Einmarsch in Afghanistan.
Frank Bösch nimmt uns mit auf eine faszinierende Zeitreise zu den Quellen unserer Gegenwart. 1979 gilt als "das Schlüsseldatum des 20. Jahrhunderts" (Peter Sloterdijk) und wird als der "Beginn der multipolaren Welt von heute" (Claus Leggewie) bezeichnet.
Der italienische Journalist Fulvio Grimaldi hat in seiner 40jährigen beruflichen Laufbahn für Radio BBC, verschiedene Zeitungen und seit 1986 für das staatliche italienische Fernsehen RAI gearbeitet. Nach Auseinandersetzungen wegen des Angriffskriegs der NATO gegen Jugoslawien verließ er die RAI. Der Internationalist, der Solidarität mit den Völkern der Dritten Welt und allen Unterdrückten ernst nimmt und praktiziert, hat zahlreiche Dokumentarfilme gedreht, u. a. über die NATO-Aggression gegen Jugoslawien 1999, über den Kampf des palästinensischen Volkes, das Embargo und die Invasion im Irak.
Unter dem Titel "Protokolle der Weisen von Zion" ist eine Schrift bekannt, die die Juden bezichtigt, auf konspirativ-subversive Weise nach der Weltherrschaft zu streben. Entstanden um 1900, dürften die "Protokolle" das noch immer am weitesten verbreitete Dokument des modernen Antisemitismus sein. Bis heute sind die genauen Umstände ihrer Entstehung ungeklärt. Vor allem die Fragen, wer an der Abfassung beteiligt war und welche Absichten dabei verfolgt wurden, sind noch immer offen und Gegenstand weitreichender, oft phantastischer Spekulationen. Aktuell erzählt Umberto Eco in seinem Roman "Der Friedhof in Prag" eine fiktive Version der Fälschungsgeschichte.
"Der gelbe Stern" erschien im Spätherbst 1960 als eines der ersten Bücher zum Thema. Er ist bis heute ein Standardwerk, das noch immer als Quelle zitiert wird. Das Buch, von der Kritik des In- und Auslands einhellig als hervorragende Dokumentation gelobt, erlebte in den vergangenen Jahrzehnten zahlreiche Neuauflagen, Taschenbuchausgaben und Übersetzungen.Viele der hier seinerzeit zum ersten Mal veröffentlichten Fotos sind inzwischen zu Ikonen geworden, die in Schulbüchern und anderen Publikationen immer wieder nachgedruckt und von Film und Fernsehen reproduziert wurden. Es handelt sich um eine Auswahl, die der Autor in allen damals erreichbaren Archiven zwischen Paris und Moskau, später auch in Washington und Jerusalem, unter Zehntausenden von Aufnahmen getroffen und zu einer Geschichte in Bildern montiert hat.
Der Dichter und Orientalist Friedrich Rückert (1788-1866) war einer der frühesten Vermittler arabischer und persischer Dichtung in Deutschland. Als Gelehrter und Übersetzer nah- und fernöstlicher Lyrik hat er der deutschen Sprache "einen Schatz geschenkt, den keine andere Sprache besitzt" (Annemarie Schimmel).Auch Rückerts eigenes poetisches Werk ist erstaunlich: Sein (aus dem Nachlass veröffentlichtes) Liedertagebuch ist das größte Poesiewerk des 19. Jahrhunderts. Gustav Mahlers Vertonung der berührenden Kindertotenlieder machte diese Gedichte zum deutschen Kulturerbe.
Ein halbes Jahr seines Lebens hat Mark Twain - damals schon der weltberühmte Autor von Bestsellern wie "Die Arglosen im Ausland" (1869) oder "Die Abenteuer des Tom Sawyer" (1876) - in Bayern verbracht und sich dort pudelwohl gefühlt. Im Winter 1878/79 lebt er mit seiner Familie in München, wo u.a. große Teile seines Buchs "Bummel durch Europa" entstehen, im Sommer 1893 kehrt er mit seiner Frau nach Bayern zurück, diesmal nach Tölz, auch der Gesundheit wegen. Mark Twains Zeit in Bayern hat etliche Spuren in seinem Werk hinterlassen, freilich sehr verstreut und manches erst in seinem Nachlass entdeckt.
PEGIDA ist kein Lokalphänomen Dresdens. Dort kam nur jene deutsche Form des europäischen Rechtspopulismus zum medienwirksamen Ausbruch, die sich seither in der AfD verstetigt. Kritik an Deutschlands Einwanderungs- und Integrationspolitik ist der Kristallisationskern, Empörung über Deutschlands politisch-mediale Klasse eine zentrale Ausdrucksform, die politisch-kulturelle Differenz zwischen Ost- und Westdeutschland der Prägefaktor PEGIDAs.
