Weimarer Republik

Tagebücher Band 15, 1924. Von Erich Mühsam

15 Jahre lang, von 1910 bis 1924 hat Erich Mühsam, der berühmteste deutsche Anarchist sein Leben festgehalten ausführlich, stilistisch pointiert, schonungslos auch sich selbst gegenüber und niemals langweilig. Was diese Tagebücher so fesselnd macht, ist der wache Blick des Weltveränderers. Mühsam wollte Anarchie praktisch ausprobieren. Anarchie hieß für ihn: Leben ohne moralische Scheuklappen, ohne Rücksicht auf Konventionen und er bewies, dass es geht. Auch das Schreiben ist Aktion, in allen Sätzen schwingt die Erwartung des Umbruchs mit, den er tatsächlich mit herbeiführt: Die Münchner Räterevolution ist auch die seine, und die Rache der bayerischen Justiz trifft ihn hart.

ISBN 978-3-940426-91-8     32,00 €  Portofrei     Bestellen

Zeit der Unterhändler. Koordinierter Kapitalismus in Deutschland und Frankreich zwischen 1920 und 1950. Von Philipp Müller

Weder Kapitalismus noch Demokratie galten in den 1920er und 1930er Jahren als Pfeiler der Stabilität. Das begann sich erst nach dem Zweiten Weltkrieg zu ändern. Dargestellt wird dieser Wandel in der Regel als Triumph von kapitalistischer Konsumgesellschaft und wohlfahrtsstaatlich gesicherter Demokratie über Faschismus und Kommunismus. 70 Jahre Bundesrepublik bieten Anlass, diese Sicht neu zu bewerten.

Hermann Bücher zum Beispiel, Vorstandsmitglied des Reichsverbands der Deutschen Industrie, hielt Politiker für ökonomisch inkompetent und Parlamente für ungeeignet, um die wirtschaftlichen Grundlagen moderner Gesellschaften zu gestalten. Dennoch avancierte er nach dem Zweiten Weltkrieg zu einem wichtigen Berater der ersten bundesdeutschen Regierung unter Konrad Adenauer. Wie kam es dazu, dass Akteure wie Hermann Bücher in Deutschland, genauso wie andere in Frankreich, demokratische Regierungen als Partner des Kapitalismus akzeptierten?

ISBN 978-3-86854-330-8     32,00 €  Portofrei     Bestellen

1919. Von Herbert Kapfer

1919. Deutschland unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg. Aufstände. Räterepubliken. Freikorpskämpfe. Versailler Vertrag. Dolchstoß, politischer Mord, Revanche und Nazismus: Hätte Geschichte anders verlaufen können?
Soldaten, Rückkehrer, Revolutionäre, Minister, Freikorpskämpfer, Gymnasiasten, Matrosen, Monarchisten, Vertriebene, Verliebte, ein Vagabund, eine Zeitungsverkäuferin: In ihren Geschichten präsentieren sich die tausendfachen Probleme einer Zeit, die von den Explosionen des Krieges erschüttert und von der katastrophalen Niederlage geprägt ist, von Hunger, Massenelend und Kriegsgewinnlern, von fanatischem Nationalismus und sozialrevolutionären Ideen, von militärischer Gewalt und Fantasien freier Liebe.

ISBN 978-3-95614-283-3     25,00 €  Portofrei     Bestellen

Verhaltenslehren der Kälte. Lebensversuche zwischen den Kriegen. Von Helmut Lethen

Über Helmut Lethens Studie aus dem Jahr 1994 schrieb Lorenz Jäger in der FAZ, es handle sich um eines der literaturwissenschaftlichen Bücher, die »in ihrer Disziplin Epoche gemacht haben«. Am Beispiel von Autoren wie Bertolt Brecht, Ernst Jünger oder Helmuth Plessner zeigt Lethen darin, wie in der Weimarer Republik – nachdem Traditionen und Moral ihre orientierende Funktion eingebüßt hatten – Verhaltenslehren propagiert wurden, die auf einen Habitus der Härte und Kälte setzten.

ISBN 978-3-518-11884-9     22,00 €  Portofrei     Bestellen

Ausgewählte Werke. Karl Kraus. Hrsg. Christian Wagenknecht

Zeitkritik zwischen Satire, Polemik und scharfer Analyse: Karl Kraus und sein Werk.
Angriffslustig, wortgewaltig und schonungslos: Karl Kraus ist ein Autor, wie er uns in der deutschsprachigen Literatur selten begegnet. Gesellschaft, Politik und Kultur werden vom Meister des giftigen Spotts (Stefan Zweig) zerpflückt und demaskiert. Die Fragen, die er zu Beginn des 20. Jahrhunderts stellt, brennen uns heute noch schmerzhaft unter den Nägeln.

Die von ihm gegründete Literaturzeitschrift "Die Fackel" ist das wirkungsvollste Instrument seiner Sozial- und Kulturkritik. Mit Artikeln, Aphorismen und Glossen kämpft Kraus für die Reinheit der Sprache, gegen den Hetzjournalismus, die sogenannte Journaille, und gegen den kulturellen Verfall.

ISBN 978-3-534-27167-2     100,00 €  Portofrei     vergriffen

Gruß nach vorn. Von Kurt Tucholsky. Herausgegeben von Erich Kästner

Sehr oft sei er ihm nicht begegnet, schreibt Kästner in seinem Nachwort zu dieser außergewöhnlichen Sammlung, wahrgenommen und begleitet hat er ihn dafür umso intensiver. Ihn, den 'kleinen dicken Berliner, der mit der Schreibmaschine eine Katastrophe aufhalten wollte', den schärfsten Kritiker des Nationalsozialismus, den großen Satiriker der Weimarer Republik, der 1929 ins Exil ging und sich sechs Jahre später aus Verzweiflung den Tod gab. 1946 hat Kästner die besten Texte ausgewählt und bei Rowohlt herausgegeben.

ISBN 978-3-86647-048-4     4,95 €  Portofrei     Bestellen

Töchter einer neuen Zeit. Von Carmen Korn

Vier Frauen, Zwei Weltkriege, Hundert Jahre Deutschland.
Einer neuen - einer friedlichen - Generation auf die Welt helfen, das ist Henny Godhusens Plan, als sie im Frühjahr 1919 die Hebammenausbildung an der Hamburger Frauenklinik Finkenau beginnt. Gerade einmal neunzehn Jahre ist sie alt, doch hinter ihr liegt bereits ein Weltkrieg. Jetzt herrscht endlich Frieden, und Henny verspürt eine große Sehnsucht nach Leben.
Drei Frauen begleiten sie auf ihrem Weg:

ISBN 978-3-499-27213-4     12,00 €  Portofrei     Bestellen

»Lass uns das Kriegsbeil begraben!« Der Briefwechsel von Hermann Borchardt, George Grosz. Hrsg. Hermann Haarmann, Christoph Hesse und Lukas Laier

Das Zeugnis einer Freundschaft zweier Künstlerpersönlichkeiten und -schicksale, die unterschiedlicher kaum sein können.

Die Freundschaft zwischen Hermann Borchardt und George Grosz begann Mitte der 1920er Jahre in Berlin. Grosz gehörte zu den bekanntesten Satirikern der Weimarer Republik, während Borchardt sich eher am Rande der literarischen Avantgarde bewegte. Nach der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler im Januar 1933 entschlossen sich beide, das Land zu verlassen. Im Exil intensivierte sich ihr Briefwechsel. Grosz lebte und arbeitete in New York, während Borchardt als Deutschlehrer erst nach Frankreich und kurze Zeit später nach Minsk, emigrierte. So unterschiedlich die Zufluchtsorte, so unterschiedlich waren ihre Leben.

ISBN 978-3-8353-3490-8     34,90 €  Portofrei     Bestellen

VERRÄTER VERFALLEN DER FEME. OPFER/MÖRDER/RICHTER 1919 – 1929. Von Emil Julius Gumbel

"Irgendwie bezeichnend für die deutsche Justiz ist ein geradezu vernichtendes Buch:
'Verräter verfallen der Feme!' von E. J. Gumbel, Berthold Jacob und Ernst Falck [...].
Da bleibt einem der Atem weg. Nämlich vor Schmerz, Wut und Trauer. "
(Kurt Tucholsky)

Nach Ende des Ersten Weltkrieges wurde die junge Weimarer Republik von hunderten politischen und Fememorden erschüttert: zumeist begangen von der extremen politischen Rechten. Am bekanntesten sind die Morde an und Attentate auf Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht, Kurt Eisner, Matthias Erzberger, Walther Rathenau, Maximilian Harden und Philipp Scheidemann. Aber auch viele hundert heute unbekannte Menschen wurden Opfer des mörderischen Terrors - auch von Seiten der Kommunisten.

ISBN 978-3-946990-34-5     25,00 €  Portofrei     Bestellen

Eine neue Zeit. Die "Goldenen Zwanziger" in Oberbayern Hrsg. Monika Kania-Schütz und Jan Borgmann

Das Ende des Ersten Weltkriegs läutete eine Zeit der Unsicherheit und Umbrüche ein. In Bayern bewegte eine Revolution die Menschen, die Monarchie endete und der Sozialist Kurt Eisner rief den Freistaat aus. 1919 folgte eine Räterepublik, die nur wenige Monate Bestand haben sollte. Jenseits dieser politischen Entwicklungen litten die Menschen weiterhin unter der Nahrungsmittelknappheit und durchlebten den Wechsel von Kriegs- auf Friedenswirtschaft. Gleichzeit sorgten die Elektrifizierung und der Einsatz von Maschinen nicht nur im Arbeitsleben für spürbare Erleichterungen.

ISBN 978-3-86222-307-7     24,90 €  Portofrei     Bestellen

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