Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) ist heute sowohl als fachliches Konzept als auch in der Praxis gut verankert. Dennoch ist eine gesellschaftliche Trendwende in Richtung einer Reduzierung des Material- und Energieverbrauchs bisher nicht absehbar. Wie lassen sich dennoch zukunftsfähige Lebensstile etablieren?
In der "Waldschule für die biologische Vielfalt" des Bergwaldprojekts e. V. werden Jugendliche und junge Erwachsene über konkrete Naturschutzarbeiten in heimischen Ökosystemen am Schutz und Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen direkt beteiligt. Im Zuge der Arbeitseinsätze öffnen sich Räume des gemeinsamen Nachdenkens über zentrale Nachhaltigkeitsfragen.
Bildung (Thema)
Die ersten freien Wahlen zum Wiener Gemeinderat bringen 1919 der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei die absolute Mehrheit. So beginnt ein international beachtetes Reformprojekt, das auf eine tiefgreifende Verbesserung der Lebensbedingungen in der Stadt und eine weitreichende Demokratisierung der Gesellschaft zielt.
Zentrales Handlungsfeld wird die Wohnungsfrage. Auf der Grundlage von "Luxussteuern" werden bis 1934 mehr als 60.000 Wohnungen sowie zahlreiche Sozial-, Freizeit- und Kultureinrichtungen geschaffen.
Marode Schulen und Krankenhäuser, explodierende Mieten in städtischen Zentren, steigende Preise für Wasser, Gas und Strom, geschlossene Filialen der Deutschen Post, "Verzögerungen im Betriebsablauf" bei der Deutschen Bahn - dies alles geht auch auf den großen Ausverkauf der öffentlichen Hand zurück, der in Deutschland während der Kanzlerschaft Helmut Kohls einsetzte. In der Überzeugung, dass Privatisierungen Dienstleistungen besser, billiger und bürgernäher machen, schüttelt "Vater Staat" bis heute immer mehr Aufgaben ab - wie ein Baum seine Blätter im Herbst.
Hunger und Armut, Klimawandel und Energieverschwendung, Ungleichheit und Ungerechtigkeit, Ressourcenraubbau und Misswirtschaft: In seinem neuen Buch "Erde 5.0 - Die Zukunft provozieren" zeigt Karl-Heinz Land auf, wie sich die drängenden Probleme der Welt mithilfe digitaler Technologien lösen lassen. Für Land ist jetzt die Chance, die exponentielle Leistungszunahme der IT und den unterschätzten Megatrend der Dematerialisierung für eine zukunftssichere und gerechtere Welt zu nutzen.
Aus dieser Perspektive unterzieht Land die Entwicklungsziele der Vereinten Nationen (UN) einer kritischen Prüfung, zeigt Irrwege auf und mahnt ein radikales Umdenken an. Dabei präsentiert er innovative Lösungen für die "Sustainable Development Goals", die bereits jetzt von digitalen Pionieren erprobt und umgesetzt werden.
"Elite", so sagt es der Duden, bedeutet "eine Auslese darstellende Gruppe". Nur: Wer gehört heute zu diesem kleinen feinen Kreis der Mächtigen und Einflussreichen? Und sind sie eine "Auslese"? Georg Meck und Bettina Weiguny, beide Wirtschaftsreporter der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", sind den Mächtigen zu ihren Treffen gefolgt, haben ihren exklusiven Zirkeln und Netzwerken nachgespürt, zwischen dem Silicon Valley und dem Weltwirtschaftsforum in Davos. Sie haben beobachtet, wie Staats- und Konzernführer auf offener Bühne von der Verbesserung der Welt reden und im Stillen die nächsten Deals und Karrieren regeln.
Heute glaubt niemand mehr, dass es unseren Kindern mal besser gehen wird. Muss das so sein? Muss es nicht! Der Soziologe und erprobte Zukunftsarchitekt Harald Welzer entwirft uns eine gute, eine mögliche Zukunft. Anstatt nur zu kritisieren oder zu lamentieren, macht er sich Gedanken, wie eine gute Zukunft aussehen könnte: In realistischen Szenarien skizziert er konkrete Zukunftsbilder u.a. in den Bereichen Arbeit, Mobilität, Digitalisierung, Leben in der Stadt, Wirtschaften, Umgang mit Migration usw. Erfrischend und Mut machend zeigt Welzer: Die vielbeschworene "Alternativlosigkeit" ist in Wahrheit nur Phantasielosigkeit.
KINDHEIT 6.7, jahrelang investigativ recherchiert, ist eine Geschichte der Kindheit und zugleich Zivilisationskritik. Ein leidenschaftliches Plädoyer und Manifest für ein wieder menschenwürdigeres und "artgerechtes" Aufwachsen von Kindern, für eine neue Wertschätzung der familialen Sozialisation und für vollständige Bildungsfreiheit. "Endlich ein Buch, dass so fundiert so viele Argumente zusammenträgt, die alle deutlich machen, dass es mit unserem Bildungssystem so wie bisher nicht weitergehen kann. Hoffentlich wird es möglichst bald zur Pflichtlektüre für alle Erziehungs- und Bildungsverantwortlichen und zur Lieblingslektüre für Eltern." Prof. Gerald Hüther
"Fake News", "postfaktisches Zeitalter", "Lügenpresse", "Verschwörungstheorie" sind nur einige der Kampfbegriffe aus den inszenierten Redekämpfen in Talkshows und anderen öffentlichen Auseinandersetzungen. Wie wenig mit ihnen gesagt ist und welche Folgen das dahinterliegende "schwache Denken" hat, entlarvt Rolf Arnold in wünschenswerter Deutlichkeit. Das Bedürfnis, "Experten" zu folgen, wird durchaus ernst genommen, die Gefahren, die daraus entstehen, aber genauso schonungslos reflektiert.
Allgegenwärtig wird uns verkündigt, ohne immer bessere und intensivere Bildung und Weiterbildung ginge gar nichts mehr: Die Menschen würden ihre Zukunftschance auf einen halbwegs sicheren und guten Arbeitsplatz verspielen, Firmen, Standorte und Gemeinwesen von der globalen Entwicklung abgehängt. Dieses Dauerrauschen verdichtet sich angesichts der tatsächlich oder beschworenen Digitalisierungswellen, produziert Stress, Angst und Konformität und bereitet weitere "Reformen" des Bildungswesens vor.
Der digitale Wandel der Gesellschaft wird von konzeptlosen Politikern und gewinnorientierten Unternehmern diskussionslos durchgewunken und vorangetrieben. Die gelegentliche Kritik an Fake News, Filterblasen und dem Verlust der Privatsphäre trifft nur die Symptome einer viel grundsätzlicheren Gefahr für das Fortbestehen unserer Demokratie. Auch die Schulen und Universitäten entziehen sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung, wenn sie nur vermitteln, wie man die neuen Medien sicher nutzen und effektiv in der Forschung einsetzen kann, statt auch die kulturstiftende Funktion des Computers zu betrachten.