Wie wäre es, gebildet zu sein?
Extra: Die Vielfalt des Verstehens

"Bildung beginnt mit Neugierde. Man töte in jemandem die Neugierde ab, und man nimmt ihm die Chance, sich zu bilden. Neugierde ist der unersättliche Wunsch zu erfahren, was es in der Welt alles gibt."
"Der Gebildete ist einer, der ein möglichst breites und tiefes Verständnis der vielen Möglichkeiten hat, ein menschliches Leben zu leben."
"Bildung ist etwas, das Menschen mit sich und für sich machen: Man bildet sich. Ausbilden können uns andere, bilden kann sich jeder nur selbst. Eine Ausbildung durchlaufen wir mit dem Ziel, etwas zu können. Wenn wir uns dagegen bilden, arbeiten wir daran, etwas zu werden - wir streben danach, auf eine bestimmte Art und Weise in der Welt zu sein. Diese Art und Weise, der Welt und uns selbst zu begegnen, ist mein Thema."
REZENSION: Fast zehn Jahre ist es her, dass Peter Bieri seinen vielfach rezipierten und gerade im schulischen Kontext mit Schüler:innen intensiv diskutierten Essay „Wie wäre es gebildet zu sein?“ als Festrede an der Pädagogischen Hochschule Bern vorgetragen hat. Die Diskussionswürdigkeit des kleinen Textes hat seither an Aktualität nichts eingebüßt. Die von Peter Bieri formulierten Thesen zum Bildungsbegriff stellen bis heute einen Forderungskatalog zusammen, den wohl so manche Lehrer:innen unverändert an die Bildungspolitik herantragen würden – vielleicht nicht mehr unter der ursprünglichen Überschrift, die bereits seinerzeit klug und auch provozierend gewählt war, sondern heute womöglich mit der Frage: „Welche Bildung würden wir vermitteln, wenn wir Raum, Zeit und Ausstattung dafür hätten?“ Von Christiane Wagner te.ma 10.01.2023
REZENSION: (...) Ein so vielfältiges Thema wie Bildung derart kompakt auf den Punkt zu bringen, erfordert in der Tat eine umfassende und gründliche Analyse, gleichzeitig viel Verständnis für die Sache und Entscheidungsfreude im Prozess der Synthese. (...) Mit all seinen Betrachtungen macht Philosoph und Philologe Bieri letztlich ungemein viel Lust auf Bildung im umfassenden Sinne, letztlich darauf, gebildet zu sein. Denn: „Der Gebildete ist einer, der ein möglichst breites und tiefes Verständnis der vielen Möglichkeiten hat, ein menschliches Leben zu leben.“ Und das sind ja wirklich gute Aussichten. Von Bettina Rausch-Amon campus-tivoli.at
DISKUSSION literaturforum.de 03.03.2019
Weitere Pressestimme
„Ausbilden“, sagt der Philosoph Peter Bieri, „können uns andere, bilden kann sich jeder nur selbst.“ In seinem Büchlein „Wie wäre es, gebildet zu sein?“ empfiehlt er seinen Lesern, vor allem auf Proportionen zu achten.“
Hannoversche Allgemeine Zeitung
Erstellt: 06.05.2025 - 06:34 | Geändert: 04.06.2025 - 10:18