Folgenreiche politische Entscheidungen werden in der Medienöffentlichkeit allzu oft isoliert betrachtet und mithin auch extrem klischeehaft repräsentiert. Die Politikwissenschaft bzw. die Wissenschaft der Internationalen Beziehungen wäre in diesem Zusammenhang aufgerufen, sachliche und grundlagentheoretisch aufbereitete Analysen der (internationalen) Politik in den öffentlichen Diskurs einzuspeisen. Stattdessen verlegt sich der amerikanisierte Mainstream auf die Legitimierung der politischen Praxis, die Konstruktion weltanschaulich verkürzter Narrative und/oder scholastische Diskussionen über randständige Details.
Neu 2023-1.HJ (Thema)
In diesem hellblauen Bändchen schreibt Michael Brie sein im Herbst 2022 erschienenes »Sozialismus neu entdecken« weiter – denn bei der Frage nach einem neuen Verständnis von Sozialismus ist China der Elefant im Raum.
Bereits im Jahr 2010 notierte Perry Anderson in »New Left Review«: »Wenn das 20. Jahrhundert mehr als jedes andere Einzelereignis vom Verlauf der Russischen Revolution beherrscht wurde, so wird das 21. Jahrhundert vom Ausgang der Chinesischen Revolution geprägt sein.«
Von jeher muss der Mensch seinen »Stoffwechsel mit der Natur« organisieren. Für Marx war der wichtigste Faktor dabei die Arbeit. Als Prometheus, dem Mythos zufolge, das Feuer auf die Erde brachte, kam ein weiterer entscheidender Input hinzu. Kehrte Prometheus heute auf die Erde zurück, würde er seine Gabe womöglich bereuen, schließlich droht nicht weniger als die Ekpyrosis, der Untergang der Welt im Feuer. Die Katastrophe verhindern kann nur ein neuer energetischer Pazifismus.
In den 1970er Jahren konzipierte Ekkehard Krippendorff seinen politökonomischen Ansatz der kritischen Friedensforschung. Seine These lautet, dass Außenpolitik und der Einsatz militärischer Gewalt in der Außenpolitik auf den objektiven Interessen der staatlich verfassten Gesellschaft beruhen, die in den Reproduktionsbedingungen dieser Gesellschaft wurzeln. Leider hat kaum jemand diesen Ansatz im Rahmen einer empirischen Studie konkret angewandt. Dies geschieht in dem vorliegenden Buch.
Der Begriff des Guten ist untrennbar verbunden mit dem Begriff des Lebens bzw. der Lebensform. Etwas als »gut« zu bewerten - sei es den Duft einer Blume oder die Handlung eines Menschen -, folgt dabei einem allgemeinen »Muster natürlicher Normativität«: »Gut« ist, was für die Mitglieder einer Spezies - ob Pflanze, Tier oder Mensch - lebensnotwendig ist.
»Wie wir einmal Dirk Nowitzki entführten« ist eine ebenso schräge wie liebevoll erzählte Hommage an den Basketball und das größte Abenteuer des Lebens: Träume zu haben.
Die dreizehnjährige Billie ist ein Riesenfan von Dirk Nowitzki. Gemeinsam mit ihren Freunden sucht sie einen Trainingsort, um dort ihrem Idol nachzueifern.
Solidarität - spätestens seit der Corona-Pandemie ist sie auch im Kulturbetrieb in aller Munde. Doch was steckt hinter diesem diskursiven Aufschwung? Alexandra Manske legt eine wegweisende empirische Studie über Arbeit und Politik im Kulturbetrieb vor. Exemplarisch untersucht sie die arbeitspolitischen Spiele in den darstellenden Künsten. Ihre soziologischen Analysen im Theaterbereich und der freien Szene zeigen, dass die Interessenvertretung im Kulturbetrieb an Legitimation gewonnen hat und dies mit neuen, flexiblen Mustern von Solidarität einhergeht. Zudem wird deutlich, dass gesellschaftlicher Zusammenhalt (wieder) zu einem legitimen sozialen Anliegen geworden ist.
Mit der Digitalisierung geht eine Entgrenzung der Öffentlichkeit einher. Medientechnologien stellen nicht nur Möglichkeitsräume bereit, in denen Konflikte verhandelt werden. Sie transformieren auch den politischen Diskurs. Vor allem »die sozialen Medien« werden oft als Bedrohung einer konstruktiven Debattenkultur betrachtet. Die Beiträger_innen treten einen Schritt zurück und fragen aus sozial-, kulturwissenschaftlicher und philosophischer Perspektive, wie Öffentlichkeiten hergestellt und transformiert werden. Sie erörtern theoretische sowie empirische Perspektiven und analysieren normative Fragestellungen, die angesichts globaler Dynamiken und neuer Formen von Kulturkonflikten an Bedeutung gewinnen.
Am 17. April 1978 ist Wenpo Lee Anfang vierzig und Leiter der Forschungsabteilung bei Volkswagen in Wolfsburg. Hinter ihm liegt ein langer Weg: Als Kind floh er aus China nach Taiwan, lebte dort auf der Straße, bis ihn ein Lehrerehepaar aufnahm und er schließlich zum Studium nach Deutschland ging. Mit China hatte er abgeschlossen - bis zu dem Tag, an dem eine chinesische Delegation vor dem VW-Werk steht. In der Folge wird Wenpo Lee zu einem der Architekten des China-Geschäfts von VW und trägt damit maßgeblich zum Aufstieg des Landes zur Wirtschaftsmacht bei.
Die NS-Prozesse in der Bundesrepublik waren ein Forum, in dem bereits in der frühen Nachkriegszeit die Verbrechen des Nationalsozialismus verhandelt wurden. Dabei hatten die Holocaust-Überlebenden und ehemaligen KZ-Häftlinge als Zeugen eine besonders kontroverse Aufgabe, die von der Forschung jedoch bislang kaum beachtet wurde.
