VSA

Solidarität und Skepsis. Flucht, Migration, arbeitsweltliche Umbrüche und politische Entwurzelung. Von Ulrich Brinkmann, Maren Hassan-Beik, Javier Pato Otero und Lukas Zappino

Die Wahlerfolge rechtspopulistischer Parteien - auch und gerade unter Arbeiter/innen - haben zu intensiven Debatten in Gesellschaft, Gewerkschaften und Betrieben geführt. Im Fokus steht dabei, warum nicht die politische Linke von der Verschiebung profitiert, welche Folgen dieser Wandel für die praktische Solidarität hat und ob es einen Zusammenhang zu neuen arbeitsweltlichen Zumutungen oder gesellschaftlichen Abstiegserfahrungen gibt.

Die Befragungsstudie der TU Darmstadt stellt "engagierte Gewerkschafter/innen" ins Zentrum: Als informelles Scharnier zwischen Hauptamtlichen und Mitgliedern sind sie besonders sensibel für drängende Themen und wirken als Sprachrohr in beide Richtungen. Diese bislang kaum beachtete Gruppe wurde mit einem Mix aus quantitativen und qualitativen Methoden erforscht.

ISBN 978-3-96488-016-1     16,80 €  Portofrei     Bestellen

»Mein Schicksal ist nur eins von Abertausenden« Der Todesmarsch von Hamburg nach Kiel 1945. Neun Biografien. Von Thomas KäpernickKautzky

Zum Ende des Zweiten Weltkrieges ließ die Hamburger Gestapo das Polizeigefängnis Kola-Fu räumen. Ab dem 12. April 1945 wurden etwa 800 Gefangene in mehreren Gruppen von ungefähr 100 bis 200 Häftlingen in viertägigen Fußmärschen, großenteils barfuß und kaum mit Wasser und den nötigsten Lebensmitteln versorgt, zu dem mehr als 80 Kilometer entfernten "Arbeitserziehungslager Nordmark" im Kieler Stadtteil Hassee getrieben.

Mehrere Häftlinge wurden unterwegs erschossen, weitere starben nach der Ankunft in Kiel aufgrund der Strapazen und der Unterversorgung während der Haft und des Weges.

ISBN 978-3-96488-064-2     19,80 €  Portofrei     Bestellen

Die Bundeswehr in der neuen Weltordnung. Hrsg. Ulrich Cremer und Dieter S Lutz

Bevor eine öffentliche Diskussion über die Sicherheitspolitik der Bundesrepublik Deutschland beginnen konnte, wussten Scharping und die Bundesregierung schon, wie die Bundeswehr in Zukunft auszusehen habe. Das Kabinett beschloss im Juni 2000, die Bundeswehr auf 277.000 Soldaten zu verkleinern, dabei aber die Krisenreaktionskräfte von 66.000 auf 150.000 aufzustocken und die Wehrpflicht beizubehalten. Die AutorInnen dieses Buches wollen die verdrängte, gleichwohl dringend notwendige Diskussion über die Rolle des Militärs in Deutschland befördern. Das Resultat der Analysen und Bewertungen: Die 2000er Bundeswehrreform bedeutet eine wichtige Weichenstellung, die Bundeswehr wird interventionsfähig oder "kriegsführungsfähig" gemacht.

ISBN 978-3-87975-793-0     13,80 €  Portofrei     Bestellen

WORK IN PROGRESS. WORK ON PROGRESS. Beiträge kritischer Wissenschaft: Doktorand_innen Jahrbuch 2019 der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Hrsg. Marcus Hawel

Auch mit dem Jahrbuch 2019 der Doktorand_innen der Rosa-Luxemburg-Stiftung, das inzwischen zum neunten Mal erscheint, wird die Absicht verfolgt, kritische Wissenschaft gegen den neoliberalen Mainstream (kultur)industrieller Wissensproduktion an den Universitäten und Hochschulen zu behaupten. Das gilt sowohl für die Gesellschafts- als auch für die Naturwissenschaften.

ISBN 978-3-96488-042-0     19,80 €  Portofrei     Bestellen

Marx’ 2. Band des »Kapital« lesen. Ein Begleiter zum Verständnis der Kreisläufe des Kapitals von David Harvey

Die von Karl Marx begründete Politische Ökonomie ist nach wie vor der Schlüssel zum Verständnis des kapitalistischen Wirtschaftssystems. Über "Das Kapital" von Karl Marx schreibt und lehrt David Harvey seit mehr als 40 Jahren. Seine legendären Videokurse machen Marx' Hauptwerk auch im 21. Jahrhundert einem breiteren Publikum zugänglich. Basierend auf seinen Vorträgen und methodisch an seine erfolgreiche Einführung in den ersten Band des "Kapital" anschließend begleitet Harvey die LeserInnen nunmehr durch den zweiten Band.

ISBN 978-3-89965-716-6     26,80 €  Portofrei     Bestellen

ABC der globalen (Un)Ordnung. Von »Anthropozän« bis »Zivilgesellschaft«. Hrsg. Claudia von Braunmühl, Heide Gerstenberger, Ralf Ptak und Christa Wichterich

Schien der Siegeszug der neoliberalen Globalisierung lange Zeit unaufhaltsam, ist seit der Finanz- und Wirtschaftskrise von 2008 die Herausbildung eines neuen Typs der Globalisierung zu beobachten. Selbst bei den größten Befürworter innen weicht die einst vorherrschende Euphorie einer alle Regionen der Erde erfassenden Fortschrittsdynamik zunehmend der Panik angesichts der globalen Verwerfungen, die längst von der Peripherie ins Zentrum übergreifen.

Dabei ging die Globalisierung von Beginn an mit "Armut", "Geldwäsche", "Menschenhandel" und "Neokolonialismus" einher - das machte das im Jahr 2005 erschienene "ABC der Globalisierung" bereits deutlich. Mittlerweile hat sich die ökologische Krise verschärft, sind die sozio-ökonomischen Ungleichheiten weltweit größer geworden, machen Migrationsbewegungen das Elend großer Teile des globalen Südens unübersehbar und drängen Rassismus und Autoritarismus in allen Regionen der Welt an die Macht.

ISBN 978-3-96488-003-1     12,00 €  Portofrei     Bestellen

Vom Protest zum sozialen Prozess. Betriebsbesetzungen und Arbeiten in Selbstverwaltung. Von Dario Azzellini

Betriebsbesetzungen mit dem Ziel der Produktion in Selbstverwaltung sind seit der Jahrtausendwende aus Lateinamerika, vor allem aus Argentinien, bekannt. Im Laufe der aktuellen Krise haben Beschäftigte auch in Europa und Nordamerika erfolgreich Besetzungen von Betrieben durchgeführt, die von der Schließung bedroht waren.

Sie zeigen nicht nur auf, wie in Zeiten der Defensive der Arbeiter/innenbewegung und Gewerkschaften offensive Kämpfe geführt werden können, sie bieten auch praktische Lösungen und zugleich eine konkrete Utopie an. Der Betrieb wird demokratisiert, Produktion, Arbeitsprozess und soziale Beziehungen verändern sich, und die Ware Arbeitskraft wird in Richtung Commons transformiert.

ISBN 978-3-89965-826-2     12,80 €  Portofrei     Bestellen

Nach-Gelesen. Ein- und weiterführende Texte zur materialistischen Theorie von Staat, Demokratie und Recht. Hrsg. Ridvan Ciftci und Andreas Fisahn

Wir leben in einer Übergangsphase, viele fürchten den Siegeszug national-autoritärer Parteien und die Wendung zu einem autoritären Staat. Insofern ist es sinnvoll, sich über die Bedeutung von Staat, Demokratie und Recht in der bürgerlichen Gesellschaft zu verständigen.

In der Tradition materialistischer Kritik und im Anschluss an Marx und Engels sind unterschiedliche und kontroverse Ansätze entwickelt worden. Die Herausgeber haben verschiedene "klassische" Texte mit neueren Beiträgen der Staatsdebatte zum "Nachlesen" zusammengestellt, um einen einführenden Überblick über die Theorietraditionen zu geben.

Unterschieden wird zwischen kritischen, materialistischen Analysen des Rechts, des Staates und der Demokratie. Zu Wort kommen Eugen Paschukanis, Hermann Heller, Ernst Bloch, Nicos Poulantzas, Pierre Bourdieu, Frank Deppe, Joachim Hirsch, Franz Neumann, Josef Esser, Hans Kelsen, Johannes Agnoli, Andreas Fisahn und Heide Gerstenberger.

ISBN 978-3-96488-004-8     19,80 €  Portofrei     Bestellen

Rechtspopulismus als Protest. Die gefährdete Mitte in der globalen Moderne. Von Cornelia Koppetsch

Mit dem Mauerfall war in Europa die Epoche der Industriemoderne endgültig vorbei. Globalisierung hat Gesellschaften auf allen Ebenen verändert: In der Wirtschaft haben multinationale Unternehmen an Macht gewonnen, die Regierungen unter Druck setzen und politische Regeln definieren können. In der Politik gewinnen supranationale Regierungen und supranationale Organisationen, wie etwa die UNO, die Weltbank oder die NGOs, an Einfluss. Von der EU stammt inzwischen ein Großteil der Gesetze in den Bereichen Währung, Wirtschaft, Regionen, Verkehr und Umwelt, während die Volksparteien immer noch so tun, als ob sie das Land im Rahmen nationaler Grenzen regieren. Schließlich sind Gesellschaften durch Migration, den Aufstieg von Frauen und kulturelle Pluralisierungsprozesse auch im Inneren vielfältiger geworden.

Kulturelle Vielfalt kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich soziale Ungleichheiten durch die Transnationalisierung von Klassen verschärft haben: Ein globales Oben steht einem transnationalen Unten gegenüber und durch die Mitte gehen Risse - Stadt und Land, mobil-kosmopolitische und immobil-konservative Gruppen driften zunehmend auseinander.

ISBN 978-3-96488-024-6     16,80 €  Portofrei     Bestellen

Die Linke und die Religion. Geschichte, Konflikte und Konturen. Hrsg. Cornelia Hildebrandt, Jürgen Klute, Helge Meves und Franz Segbers

Es ist eine schwierige Beziehung, die Linke zu Religionen und Kirchen haben. Von Beginn an haben die Kirchen die sozialistische Arbeiterbewegung als atheistisch und kirchenfeindlich bekämpft. Für die Linken war Religion oft nur falsches Bewusstsein, "Opium des Volkes" (Marx), schädlich im Kampf gegen Ausbeutung und Unterdrückung. Das Protestationspotenzial von Religion (auch Marx), von den Kirchen immer wieder unterdrückt, findet weniger Beachtung.

Der Sammelband beginnt mit einem historischen Teil, in dem Aspekte dieses schwierigen Verhältnisses von Linken zu Religion und Kirchen dargestellt werden - mit Konsequenzen für linke Utopien, realpolitische Strategien im Kampf gegen Faschismus, Krieg und beim Aufbau des Sozialismus, der letztlich scheitert. Religion ist Privatsache, keine Staatssache und Parteisache - so die SPD im Gothaer Programm. Wäre dies nicht auch heute die Lösung angesichts neuer gesellschaftlicher Polarisierungen? Aber wie beschreiben Christentum, Judentum und Islam ihr Verhältnis zur Gesellschaft?

ISBN 978-3-96488-010-9     16,80 €  Portofrei     Bestellen

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