Zerrissene Leben. Tschechoslowakische Frauen im Konzentrationslager Ravensbrück 1939–1945. Von Pavla Plachá

Eine detaillierte Studie über das Schicksal tschechoslowakischer Frauen im NS-Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück und deren Verarbeitung in Nachkriegserinnerungen.
Unter den mehr als 25.000 Frauen, die zwischen 1939 und 1945 im zentralen Frauen-Konzentrationslager des nationalsozialistischen Deutschlands in Ravensbrück gefangen gehalten wurden, gab es zahlreiche tschechoslowakische Frauen.Auf Grundlage von umfangreichen Forschungen in einheimischen und ausländischen Archiven sowie der Auswertung zahlreicher Zeitzeuginnenberichte arbeitet die Autorin im Kontext der NS-Verfolgungspolitik die innere Struktur der Gruppe heraus und entwirft eine Typologie der inhaftierten Frauen.

ISBN 978-3-96488-169-4     34,80 €  Portofrei     Bestellen

Pavla Plachá berücksichtigt die gegenseitigen Beziehungen und Konflikte sowie ihre Verarbeitung des Erlebten in Nachkriegserinnerungen. Thema ist auch der Umgang mit diesen Erinnerungen durch die jeweiligen politisch Verantwortlichen bis zur Auflösung der CSSR und der neuen tschechischen Behörden.Berücksichtigt werden auch diejenigen Gruppen, die über Jahrzehnte tabuisiert oder marginalisiert wurden, u.a. tschechoslowakische Staatsangehörige deutscher Nationalität, Frauen aus der Slowakei und dem Teschen (Cieszyn-Tesín)-Gebiet, Frauen jüdischer Herkunft oder Sintezze und Romni.Es geht zudem um die spezifisch weiblichen Aspekte der Haft: sexualisierte Gewalt, Zwangsprostitution, pseudomedizinische Versuche, die Verletzung der Schamgefühle oder der Verlust der Privatsphäre sowie Mutterschaft oder intime Beziehungen zwischen den Frauen in der KZ-Haft.

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Inhaltsverzeichnis und Leseprobe des Verlags

Die Autorin:

Pavla Plachá, geboren 1976 in Ústí nad Labem, Studium der Germanistik und Geschichte an der Prager Karlsuniversität, Abschluss im Jahr 2000. Tätigkeit im Büro für die NS-Opfer des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds. 2019 Promotion an der Universität Hradec Králové mit einer Dissertation zum Thema tschechoslowakische Frauen im Konzentrationslager Ravensbrück. Derzeit wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für das Studium totalitärer Regime in Prag und Leiterin der Abteilung für die Erforschung des Widerstandes 1938–1989. Innerhalb ihrer Forschungsarbeiten kooperiert sie seit längerem mit unterschiedlichen KZ-Gedenkstätten, wie Flossenbürg, Ravensbrück und der Gedenkstätte Münchner Platz in Dresden. Pavla Plachá war an mehreren tschechisch-deutschen Forschungs- und Ausstellungsprojekten beteiligt, u.a. an der Austellung „Der Todestransport Leitmeritz – Velešín“ sowie „Milena Jesenská: Eine Retrospektive. Prag – Wien – Dresden – Ravensbrück“. Sie ist Herausgeberin und Mitautorin des deutsch-tschechischen Sammelbandes Milena Jesenská: Biografie, Zeitgeschichte, Erinnerung (Prag, Aula 2016).

 

Erstellt: 04.10.2023 - 06:28  |  Geändert: 04.10.2023 - 06:28

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