Bis heute faszinieren Denken und Persönlichkeit der Wortführerin der linken Sozialdemokratie aus den Zeiten des Kaiserreichs, sorgen für kontroverse Diskussionen nicht nur in linken Bewegungen. Antimilitarismus, Internationalismus, Arbeiterrechte, Frauenrechte. Wie sah die Gesellschaft aus, für die Rosa Luxemburg kämpfte? Wie verhält es sich mit Pluralismus und Radikalität? Was hat es auf sich mit der viel zitierten "Freiheit des Andersdenkenden"?
Sozialismus (Thema)
Auch hundert Jahre nach ihrem gewaltsamen Tod hallen die Worte von Rosa Luxemburg aus ihrer Schrift "Zur russischen Revolution" nach, dass es um Diktatur "der Klasse, nicht einer Partei oder Clique ..., d.h. in breitester Öffentlichkeit, unter tätigster ungehemmter Teilnahme der Volksmassen, in unbeschränkter Demokratie" gehe. Auch den Feinden müsse die Freiheit politischer Artikulation gewährt werden. Sie forderte direkt sozialistische Wege der Vergesellschaftung der Produktion.
1899 war Deutschland ein Kaiserreich. Die Industrieproduktionen erlebte in den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts einen ungeheuren strukturellen Aufschwung, der nur von einigen kleineren Wirtschaftskrisen unterbrochen wurde. Der Anteil der ArbeiterInnen an der Bevölkerung wuchs ständig. Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) war ihre Partei. Sie führte zusammen mit den Gewerkschaften die Klassenkämpfe der damaligen Zeit an. Es schien nur eine Frage der Zeit, wann die SPD die Arbeiterklasse an die Macht bringen und der Sozialismus aufgebaut würde.
Rosa Luxemburg ist eine der außergewöhnlichsten Frauen der politischen Geschichte Deutschlands. Der Sozialismus, den sie meint, ist Humanismus, Demokratie und Freiheit - das schreibt sie nicht zuletzt Lenin ins Stammbuch. Für ihr entschiedenes Eintreten gegen den Militarismus geht sie jahrelang ins Gefängnis. Sie tritt ein für unbedingte Gewaltlosigkeit im Kampf für eine solidarische Gesellschaft und wird schließlich brutal ermordet.
Vladimiro Giacché, Präsident des Wirtschaftsforschungsinstituts Centro Europa Ricerche (Rom), stellt Lenins Überlegungen zur Fragen der sowjetischen Ökonomie von den ersten Monaten nach der Oktoberrevolution über die Zeit des Bürgerkriegs und des Kriegskommunismus bis zur Neuen Ökonomischen Politik in ihren historischen Zusammenhang. Er nimmt uns mit auf eine faszinierende Entdeckungsreise zu einem ökonomischen Aufbauprozess.
Am 5. Mai 2018 hätte Karl Marx seinen 200. Geburtstag gefeiert. Anlass für Cédric Wermuth und Beat Ringger, bei linken Frauen und Männern in der Schweiz nachzufragen. Ist das Werk von Marx für euch überholt oder weiterhin unverzichtbar? Wo kann mit Marx weitergedacht werden, wo nicht? Woran reibt ihr euch bei Marx, worüber regt ihr euch auf?
Das politische Tagebuch besteht aus zwei Hauptteilen. In Band 1 läßt Gossweiler anhand von Zeitungsnotizen die Ereignisse vom März 1953 - vom Tode Stalins - bis Ende 1956 Revue passieren, um einen durch die Ereignisse in Ungarn gestärkten Verdacht, die Rolle Chruschtschows betreffend, zu widerlegen oder zu verifizieren. Diese Überprüfung führt zu dem Ergebnis, daß der Verdacht begründet ist: Mit diesem "Reformer" ist - laut Gossweiler - ein Antikommunist an die Spitze der Partei Lenins gelangt.
Friedrich Engels wird als Theoretiker landläufig unterschätzt. Oft wird ihm vorgeworfen, die Theorie von Marx verflacht zu haben. Er war nicht nur wichtigster Diskussionspartner, sondern nach dem Tod seines Freundes auch dessen bedeutendster Propagandist. Doch kann er mitnichten auf diese Rolle reduziert werden. Er war vielmehr, wie Eike Kopf betont, ein eigenständiger Denker, ohne dessen Beitrag zu dem gemeinsamen Theoriegebäude es sozusagen nur einen "halben Marxismus" gäbe. Werner Sombart hat in seinem Nachruf auf ihn zu Recht darauf hingewiesen, dass es zutreffender sei, von einem "Marx-Engels'schen System" zu sprechen.
Karl Marx erklärte 1859, er "betrachte das System der bürgerlichen Ökonomie in dieser Reihenfolge: Kapital, Grundeigentum, Lohnarbeit; Staat, auswärtiger Handel, Weltmarkt. Unter den drei ersten Rubriken untersuche ich die ökonomischen Lebensbedingungen der drei großen Klassen, worin die moderne bürgerliche Gesellschaft zerfällt; der Zusammenhang der drei andern Rubriken springt in die Augen." Eike Kopf meint: Das war der "Knackpunkt" in der Wirkungsgeschichte des "Kapitals" und des Marxismus überhaupt. Von nun an begriffen auch die Gegner der revolutionären Arbeiterbewegung, dass Strategie und Taktik der 1878 verbotenen Sozialistischen Deutschen Arbeiterpartei systematisch mit der Politischen Ökonomie und der neuartigen philosophischen Betrachtung der Geschichte durch Marx und Engels zusammenhingen.
Führerkult, Dauerfeuer der Propaganda, martialische Choreografie der Massen, eine scheinbar gleichgeschaltete, hysterisierte Bevölkerung, versagende Infrastruktur - Nordkorea mutet in seiner bizarren Fremdartigkeit an wie ein stalinistisches Kuriositätenkabinett von einem anderen Stern. Oliver Wainwright, Journalist und Fotograf des Guardian, bietet seltene Einblicke in ein Land, das sich wie kein anderes von der Welt abgeschottet hat. Seine Fotografien nordkoreanischer Architekturen werfen ein Schlaglicht auf die Ambitionen des herrschenden Regimes, "das ganze Land in ein sozialistisches Märchenland zu verwandeln".
