Das Untote scheint sich unserer Gesellschaft zu bemächtigen - "seelenlose Städte", ein Wirtschaftsmodell, das gutes Leben mehr zerstört als ermöglicht, die Rückkehr der faschistischen Monster. Raul Zelik fragt, wie diese Entwicklungen zusammenhängen und wie sie sich stoppen lassen. Bei dieser Suche wendet er sich einer weiteren Untoten zu, die einfach nicht sterben will: der sozialistischen Idee.
Gesellschaft (Thema)
Max Weber, international bekannter Soziologe und Intellektueller, lebte nur zwölf Monate in München. Doch war es eine äußerst intensive Zeit und die Beziehung eine besondere: Bis zu seinem Tod am 14. Juni 1920 war Weber Bürger der Stadt, lehrte Gesellschaftswissenschaft, Wirtschaftsgeschichte und Nationalökonomie an der Ludwig-Maximilians-Universität und erlebte die Nachwehen der Münchner Räterepublik.
Legendär sind seine "Münchener Reden", die Weber schon vor der Sesshaftwerdung in der bayerischen Metropole hielt: "Wissenschaft als Beruf" trug er 1917 auf Einladung des Freistudentischen Bundes vor. In "Politik als Beruf" formulierte er 1919 drei Grundanforderungen an den Politiker. Dazu kamen scharfe politische Reden während des Ersten Weltkriegs.
Warum Pandemien auf dem Vormarsch sind - und wie sie sich eindämmen lassen.
Sars, Ebola, Covid-19: Immer wieder tauchen neue lebensbedrohliche Infektionskrankheiten auf und verbreiten sich in Windeseile. Nathan Wolfe warnte bereits vor Jahren: Wir müssen damit rechnen, dass es in Zukunft noch mehr werden. Aber woran liegt das? Der preisgekrönte Biologe sucht mit detektivischem Spürsinn nach den Erregern rätselhafter Seuchen - in hochmodernen Forschungslabors ebenso wie im zentralafrikanischen Dschungel und auf den Wildtiermärkten Ostasiens. In diesem Buch erklärt er, wie, wo und warum Pandemien wie Corona ausbrechen. Und er stellt sein revolutionäres Konzept vor, mit dem wir sie künftig vorhersagen und verhindern können, statt nur auf sie zu reagieren.
Mit dem Begriff des Anthropozäns kehrt der in der Folge des Poststrukturalismus lange verrufene Begriff des Menschen wieder in die Geisteswissenschaften zurück. Der Band betrachtet den Beitrag der philosophischen Anthropologie zur Anthropozändebatte, diskutiert das Verhältnis der Kategorie "Mensch" zu jener des "Anthropos" und der "Spezies" und untersucht "negative Anthropologie" als mögliche Zwischenstellung zwischen Post- und Neohumanismus.
Bei der räumlichen Entwicklung von Stadt und Land stehen noch immer Wachstumsziele an erster Stelle: Gewerbe- und Wohngebietsausweisungen, die Ansiedlung von Wirtschaftsunternehmen und der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur. Doch lokale Nachhaltigkeitsinitiativen zeigen den gesellschaftlichen Wunsch nach Wandel, der in Form von Repair-Cafés, Zero-Waste-Läden und solidarischer Landwirtschaft konkrete Konturen gewinnt. Auch die Raumwissenschaften und Planungspraxis hinterfragen zunehmend das Wachstumsparadigma und sprechen sich für mehr gesellschaftliche Mitbestimmung, Gemeinwohlorientierung und Ressourcenschonung in der Raumplanung aus. Heran wächst eine wachstumskritische Regional- und Stadtentwicklung, die Möglichkeitsräume für eine ökologisch nachhaltige und sozial gerechte Zukunft öffnet.
Die afro-amerikanische Feministin bell hooks verknüpft in diesem Buch einen sehr persönlichen und autobiografischen Zugang mit einer grundlegenden Gesellschaftsanalyse und Kulturkritik. hooks denkt Klasse stark vom Alltag und von sozialen Bewegungen her, die sie im Hinblick auf ihre Klassenpolitiken kritisiert und auf ihre Potenziale hin befragt. Dabei liefert sie differenzierte und empirisch fundierte Analysen zu den Verknüpfungen von Rassismus, Sexismus und Kapitalismus/Klassismus. Ausgangspunkt sind häufig ihre persönlichen Erfahrungen: als Schwarze Frau aus der Arbeiter innenklasse ("working class") der Südstaaten der USA und als "Klassenwechslerin", die sich in einem weißen akademischen Mittelklasse-Umfeld bewegt - und ihren Wurzeln treu bleiben will.
Das Corona-Virus hat uns an eine Zeitenwende gebracht. Beides ist jetzt möglich, das Strahlende und das Schreckliche.
Ist der aktuelle Shutdown unserer Gesellschaft auch ein Shutdown unserer Grundrechte? Ferdinand von Schirach und Alexander Kluge gehen der Frage nach, was die Corona-Pandemie für unsere Gesellschaftsordnung und unsere bürgerliche Freiheit bedeutet.
"Niemand hätte sich vor zwei Monaten vorstellen können, dass wir diesen Ausnahmezustand erleben. Es wird heute von manchen behauptet, das sei die Zeit der Exekutive. Aber das ist falsch. Wir leben in Demokratien, wir haben eine Gewaltenteilung. Noch immer muss das Parlament entscheiden, und daran darf sich auch nichts ändern. Noch scheint unsere Demokratie nicht gefährdet. Aber die Dinge können kippen. Autoritäre Strukturen können sich verfestigen, die Menschen gewöhnen sich daran. Erosionen sind langsame Abtragungen, keine plötzlichen Ereignisse."
Die Einzelhandelsketten "Muji" und "Uniqlo" gelten als Musterbeispiele für international erfolgreiche Lifestyle-Marken aus Japan. Aus einer interdisziplinären Perspektive heraus identifiziert Christiane Rühle die Strukturen und Akteure dieser spezifischen Markeninszenierungen und arbeitet die dazugehörigen Positionen, Mittel und zentralen Motive heraus.
Ijeoma Oluo hat mit "Schwarz sein in einer rassistischen Welt" einen New York Times-Bestseller geschrieben. Teils biografisch, teils anekdotisch, aber immer analytisch, behandelt sie in zugänglicher Sprache, mit Humor und Verstand Fragen, die sich viele nicht zu stellen trauen. Warum darf ich das 'N-Wort' nicht benutzen? Warum darf ich deine Haare nicht anfassen? Hat Polizeigewalt wirklich etwas mit "Race" zu tun?
Oluo schreibt über das Gefühl, das sie hatte, als ihr Sohn seine Hand auf ihre legte und sagte: "Unsere Haut hat ja den gleichen Braunton" - und über die Diskriminierung gegenüber Schwarzen jungen Männern. Darüber, dass eben diese so oft direkt oder indirekt von der Schule ins Gefängnis kommen, dass es schon eine eigene wissenschaftliche Bezeichnung dafür gibt: school-to-prison-pipeline.
Die zehn Corona-Gebote
1. Entschuldung - eine hochverschuldete, ungleiche Welt kann keine wirklichen Krisen bewältigen
2. Bodenreform - Der Mensch soll nur besitzen, was er auch herstellen kann
3. Agrarwende - Mit der Natur statt gegen sie
4. Gesundheitsreform - Förderung der Gesundheit, weniger Kampf gegen Krankheiten
5. Abrüstung - Scherter zu Pflugscharen
6. Demokratie - Der Mensch zählt, nicht das Geld. Und das letzte Wort hat der Souverän
7. Genossenschaften - Die Grundform der Wirtschaft: gemeinsame Verantwortung, gemeinsamer Ertrag
8. Geldreform - Fairer Austausch, real, ohne Wachstumszwang und ohne Umverteilung
9. Grundeinkommen - Die Fülle der Schöpfung gehört allen, zu gleichen Teilen
10. Glokalisierung - Gemeinschaft, auch mit den Nachbarn von Übersee