Der Frieden, den keiner wollte: Der Versailler Vertrag und seine Folgen
Der Versailler Vertrag hat die Welt geprägt bis heute - alte Reiche versanken, moderne Nationalstaaten erwachten, es entflammten aber auch neue Konflikte, ob auf dem Balkan oder im Nahen Osten. Dabei waren 1919 die Hoffnungen der ganzen Welt darauf gerichtet, dass nach dem Großen Krieg eine stabile Ordnung geschaffen und dauerhafter Friede herrschen würde. Doch wie Eckart Conze in seinem glänzend geschriebenen und minutiös recherchierten Buch zeigt, erwiesen sich alle Hoffnungen als gewaltige Illusion.
20. Jahrhundert (Thema)
Die deutsche Arbeiterbewegung war nicht nur der Hauptfeind der Nationalsozialisten, hier stießen dessen Träger auch auf erbitterten Widerstand. Keine Gruppe leistete in Umfang und Vielfalt - von der Anzahl der beteiligten Menschen und den tausendfachen Opfern ganz zu schweigen - auch nur annähernd Adäquates. Trotzdem wird im offiziellen Gedenkkanon dieser Widerstand an den Rand gedrängt. Widerstand gegen den Nationalsozialismus reduziert sich im öffentlichen Diskurs weitgehend auf den der Männer des 20. Juli, auf den ethisch motiviert handelnder Gruppen aus dem Bürgertum, den der Kirchen und auf den von Einzeltätern. In diesem Band wird der im Vergessen gehaltene Widerstand, der aus der Arbeiterbewegung heraus geleistet wurde, anhand neuer Forschungsergebnisse analysiert.
Wem hat heute die russische Revolution von ihrem demokratischen Aufbruch im Februar 1917 bis zur Auflösung der Konstituierenden Versammlung im Januar 1918 etwas zu sagen? Wird sie als historisches oder als epochales Ereignis reflektiert? Neben dem Verzicht auf ihre Erwähnung in programmatischen Dokumenten linker Parteien gibt es Beispiele ihrer Wiederentdeckung. Existieren Bezugspunkte für eine Rückbesinnung auf die sozialistische Perspektive, die außerhalb Europas zu beobachten ist?
Die Protokolle von 12 Sitzungstagen der "Brüsseler KOnferenz" der KPD, die im Oktober 1935 in Kunzewo bei Moskau durchgeführt und später zum 13. Parteitag erhoben wurde, die Protokolle von zwei geschlossenen Sitzungen sowie die Beschlüsse bzw. Beschlußentwürfe der Konferenz stehen nun vollständig auf CD-ROM zur Verfügung. Der Nutzer erhält das ungekürzte Protokoll einer entscheidenden Tagung der KPD aus der Zeit des antifaschistischen Widerstandes mit tangierenden Materialien.
"Wir haben entdeckt, dass einige Personen, die für die Bombenanschläge in Italien Sprengsätze gebaut haben, eine doppelte Rolle spielten. Sie waren sowohl amerikanische Agenten, die in den US-Militärbasen ein- und ausgingen, als auch Militante der rechtsextremen Organisation Ordine Nuovo, die den anderen beibrachten, wie man Sprengsätze baut."
Der Mailänder Untersuchungsrichter Guido Salvini
Im Jahr 1919 entwickelt sich im Deutschen Reich ein Bürgerkrieg, der nicht als solcher in den Geschichtsbüchern verzeichnet ist. Wie kommt es dazu?
Mit Beginn des Ersten Weltkriegs 1914 radikalisieren sich die sozialen Verhältnisse. Weil die SPD den Kriegskurs des Kaiserreiches mitträgt, spaltet sich die Partei und es entsteht die Unabhängige Sozialdemokratie. Auftrieb erhält die Antikriegsstimmung durch die Revolution in Russland 1917. Doch erst mit der militärischen Niederlage bricht das Kaiserreich 1918 zusammen, und ein Matrosenaufstand in Kiel wird zum Auslöser der Novemberrevolution.
Der zunächst friedliche Verlauf ist bald von blutigen Konfrontationen überschattet. Während die radikalen Kräfte die Sozialisierung der Industrie und die Räte-Republik wollen, verteidigen die SPD und andere bürgerliche Parteien die kapitalistischen Besitzverhältnisse mit Hilfe der Freikorps.
Meuterei in Wilhelmshaven, Aufstand in Kiel und Revolution im Deutschen Reich - im Herbst 1918 schlug die Stunde der Matrosen! Sie forderten Frieden und politische Mitbestimmung, gründeten Soldatenräte und hissten die rote Fahne auf den Schiffen der Kriegsflotte: Die revolutionäre Bewegung erfasste von der Küste ausgehend in wenigen Tagen das ganze Reich: Am 9. November musste der Kaiser abdanken, in Berlin wurde die Republik ausgerufen, und zwei Tage später endete mit dem Waffenstillstand der Erste Weltkrieg.
Über Helmut Lethens Studie aus dem Jahr 1994 schrieb Lorenz Jäger in der FAZ, es handle sich um eines der literaturwissenschaftlichen Bücher, die »in ihrer Disziplin Epoche gemacht haben«. Am Beispiel von Autoren wie Bertolt Brecht, Ernst Jünger oder Helmuth Plessner zeigt Lethen darin, wie in der Weimarer Republik – nachdem Traditionen und Moral ihre orientierende Funktion eingebüßt hatten – Verhaltenslehren propagiert wurden, die auf einen Habitus der Härte und Kälte setzten.
"Dieses Buch ist ein Meisterwerk - elegant geschrieben, klar in der Analyse und vielschichtig in der Perspektive. Eine maßgebliche neue Deutung des Ersten Weltkriegs und eine fesselnde Lektüre."
Christopher Clark, Autor von "Die Schlafwandler".
Jörn Leonhards grandiose Synthese entfaltet ein beeindruckendes Panorama. Sie zeigt, wie die Welt in den Krieg hineinging und wie sie aus ihm als eine völlig andere wieder herauskam. Sie nimmt nicht nur die Staaten und Nationen in den Blick, sondern auch die Imperien in Europa und weit darüber hinaus. Sie beschreibt die dynamische Veränderung der Handlungsspielräume, die rasanten militärischen Entwicklungen und die immer rascheren Wandlungen der Kriegsgesellschaften.
Ziele und Praktiken der internationalen Solidarität in Ost- und Westdeutschland im Kalten Krieg.
Seit den späten 1960er Jahren entstanden in vielen westlichen Ländern zivilgesellschaftliche Initiativen, die Teile der "Dritten Welt" unterstützten. Auch in der Bundesrepublik engagierten sich zahlreiche Solidaritätsgruppen für politisch Verfolgte in lateinamerikanischen Diktaturen, gegen die rassistische Ordnung in Südafrika oder für den Aufbau sozialistischer Reformprojekte in Nicaragua. In der DDR entstand dagegen eine staatlich initiierte internationale Solidarität. Sie leistete ebenfalls Hilfe vor Ort und basierte auf einer massenhaften Unterstützung. Mitunter entstanden auch hier unabhängige Aktionen.
