Independent Verlage

Als Independent-Verlag (auch Kleinverlag, Minipresse, Indie oder Indie-Verlag) bezeichnet man einen kleinen, oft jungen Verlag, der unabhängig von publizistischen Konzernen ist. Mit dem Begriff wird eine bestimmte wirtschaftliche Haltung und Ästhetik unterstrichen und das Streben der großen Verlage nach Massenerfolgen und Umsatzmaximierung abgelehnt.

Beim Bücherkauf ist eine Entscheidung für einen Independent Verlag wünschenswert. Sie trägt zu mehr Vielfalt bei und dazu, dass "Literatur" nicht zu einer Markt-Variablen verkommt.

Großer Kampf um kleine Nischen. Einfach selber machen und in einem unabhängigen Verlag Bücher rausbringen – wer so literaturbegeistert ist, der findet sich häufig irgendwo zwischen Selbstverwirklichung und Selbstausbeutung wieder. → Deutschlandfunk 10.09.2016

Konzernunabhängige Verlage. Eine Auswahl:

Stand 2015 → https://www.autorenwelt.de/forum/verlage-und-agenturen/verlagsliste-independent-verlage

Stand Oktober 2021 [PDF]

Die Linke in Österreich. Eine Einführung. Von Robert Foltin

Nachdem in den ersten Jahrzehnten der organisierten Arbeiter:innenbewegung die zum Anarchismus offenen »Radikalen« den Ton angaben, wurde 1889 in Hainfeld die SDAP (Sozialdemokratische Arbeiterpartei) als Kompromiss mit den Gemäßigten gegründet, das »Schaf im Wolfspelz«. Bis heute steht die Linke in Österreich im Schatten der Sozialdemokratie. Robert Foltin zeichnet nichtsdestotrotz ein vielfältiges Bild dieser Linken: von den radikalen Arbeiter:innenund Soldatenräten am Ende des Ersten Weltkriegs über den kommunistischen Widerstand gegen zwei faschistische Diktaturen bis hin zur »Neuen Linken« nach 1968.

ISBN 978-3-99136-500-6     14,00 €  Portofrei     Bestellen

Eine Kunde meiner Existenz. Briefe eines Widerstandskämpfers. Von Moritz Margulies

1957 beginnt Moritz Margulies, seinem Freund aus Czernowitzer Kindheitstagen Briefe zu schreiben, in denen er mit klarem Blick und erstaunlichem Humor sein abenteuerliches Leben bis zur Flucht aus einem französischen Lager für Widerstandskämpfer 1944 erzählt. Nach 60 Jahren findet seine Tochter die Briefe in einem Koffer auf dem Dachboden.

Margulies ist 17 Jahre alt, als er in einem Czernowitzer Gymnasium einen antisemitischen Professor ohrfeigt und dafür von der Schule fliegt. Er zieht ins Rote Wien, verliebt sich, wendet sich von seinen zionistischen Idealen ab und wird Kommunist. Mit dem Verbot der KP tritt er in die Illegalität ein, wird 1936 zum ersten Mal verhaftet. Als er acht Monate später entlassen wird und abgeschoben werden soll, entwischt er mit einem gefälschten Pass nach Prag.

ISBN 978-3-85476-931-6     18,00 €  Portofrei     Bestellen

Ukraine. Verhandeln ist der einzige Weg zum Frieden. Von Hajo Funke

Folgen nach der Hölle von Bachmut die von Saporischschja und der Krim? Es ist überfällig, im Ukraine-Krieg den Weg der Verhandlungen zu beschreiten und nach einer politischen Lösung zu suchen. Und die Chance gibt es –mit China, Frankreich und ihren Kontakten zur ukrainischen und russischen Führung. Angesichts eines Patts, das nun mehr als ein halbes Jahr währt, wird der Sinn rhetorisch beschworener Großoffensiven von seriösen Militärs in den Vereinigten Staaten, in China und in der Bundesrepublik zunehmend angezweifelt, auch von immer mehr Ukrainerinnen und Ukrainern. Hajo Funke hat diese Flugschrift in der Hoffnung geschrieben, damit argumentativ die reale Chance zu befördern, das Blutvergießen zu beenden.

ISBN 978-3-9825440-1-4     10,00 €  Portofrei     Bestellen

Anti-Krieg zwischen Weltkriegen. Von Max Michaelis

Max Michaelis hat in einem Lesebuch Texte der „Weltbühne” von 1927 bis zu ihrem Verbot 1933 zusammengestellt. Sie befassen sich mit den Gefahren der Kriege,– den geführten und den erneut drohenden. Ein Thema, das sich auch uns gerade stellt. Entstanden ist ein authentisches Geschichtsbuch aus einer Zeit, deren Ergebnis das Jahrhundert prägte –und es kann sehr viel mehr sein als das: Dokumentensammlung von zeitgenössischen Quellen, Einblick in Beweisführungen zu Zusammenhängen und Wesen von Kriegsursachen, beweisbare Benennung von Interessen und Triebkräften, aber auch Würdigung der Autoren und eine Sammlung von Anregungen zu Literatur und Sprachgebrauch. 

ISBN 978-3-9825440-2-1     24,00 €  Portofrei     Bestellen

Das haben wir nicht gewollt! Die nationalsozialistische Machtergreifung in einer Kleinstadt 1930 bis 1945. Von William Sheridan Allen

Dieses Buch ist eine Rarität. Der Autor William Sheridan Allen macht wie unter einem Brennglas den Übergangsprozess der Weimarer Republik in den NS-Staat nachvollzieh- und begreifbar. Ort der Handlung ist die niedersächsische Kleinstadt Northeim. Dem US-Amerikaner war es zu Beginn der 60er-Jahre gelungen, „das Vertrauen von prominenten wie unbedeutenden Leuten, die nach 1930 ‚mitmachten‘ oder auch ‚dagegen‘ waren”, zu gewinnen. Er durchforschte die Archive und interviewte maßgebliche Akteur:innen. Für seine 1965 erfolgte Buchveröffentlichung musste er den Namen der Stadt am Harz durch den Fantasienamen „Thalburg” ersetzen und die Namen der Befragten ebenfalls anonymisieren.

ISBN 978-3-9823317-5-1     16,00 €  Portofrei     Bestellen

Unmenschlichkeit als Programm. Von Peter Bierl

Die einen fordern, dass Menschen zugunsten von Tieren sterben müssten. Die anderen bezeichnen Säuglinge, Behinderte und Demente als Nicht-Personen, deren Leben wertlos und teuer sei. Dritte verklären den Kampf ums Dasein, Kapitalismus und Sexismus als natürliche Gesellschaftsform. Wie passen Linke mit solchen Positionen, mit Euthanasie, Antisemitismus und Antihumanismus zusammen? Eigentlich gar nicht, sollte man meinen. Ein solches Crossover ist in der Linken jedoch nicht neu.

ISBN 978-3-95732-499-3     24,00 €  Portofrei     Bestellen

Schrödingers Grrrl. Von Marlen Hobrack

In ihrem Debutroman Schrodingers Grrrl erzählt Marlen Hobrack die Geschichte von Mara Wolf - Schulabbrecherin, Anfang zwanzig, depressiv, arbeitslos in Dresden. Ihren Alltag füllt sie mit Instagram, Dating und Online-Shopping. In einer Bar lernt Mara den PR-Agenten Hanno kennen, der von ihr und ihrem schragen White-Trash-Auftreten begeistert ist. Er engagiert sie für eine Party und überredet sie, sich als Romanautorin auszugeben. Den Roman geschrieben hat ein alter weiser Mann, der genauso wie Hanno und sein Lektor nicht glaubt, dass es sich unter seinem Namen verkauft. Die drei Manner schmieden einen Plan für einen großen literarischen Erfolg, auf den sich Mara einlasst.

ISBN 978-3-95732-549-5     24,00 €  Portofrei     Bestellen

Die Wunde. Von Oxana Wassjakina

Die neue feministische Stimme in der russischen Literatur.
Eine junge Frau bringt die Asche ihrer Mutter nach Sibirien, um sie in ihrer Heimatstadt Ust-Ilimsk zu bestatten. Von Wolgograd nach Moskau, von Moskau nach Nowosibirsk und Irkutsk mit dem Flugzeug und dann mit dem Bus durch die Taiga. Es ist eine Reise durch die harte postsowjetische Realität und zugleich eine Suche nach der Herkunft und Identität der Ich-Erzählerin. Sie nimmt Abschied von ihrer Mutter und versucht sie zugleich im Schreiben festzuhalten, bevor sie ihr zu entgleiten droht. Am Ende findet sie eine eigene Sprache, durch die sie bei sich selbst ankommt.

ISBN 978-3-351-05113-6     22,00 €  Portofrei     Bestellen

Göttin der Anarchie. Leben und Zeit von Lucy Parsons. Von Jacqueline Jones

Lucy Parsons, nie gehört? Nun, sie war eine der bekanntesten Anarchistinnen Amerikas, Wortführerin der US-Arbeiterbewegung, eine der radikalsten Schwarzen Frauen des späten 19. Jahrhunderts. Trotzdem ist sie hierzulande höchstens als Witwe von Albert Parsons bekannt, einem der fünf Anarchisten, die nach dem Haymarket-Aufstand von 1886 hingerichtet wurden. Dabei hat sie ihren Mann um Jahrzehnte überlebt und war so viel mehr als bloß »die Witwe«: Mitgründerin der IWW, Gewerkschafterin, Rednerin, Autorin, Herausgeberin, Briefpartnerin von Pjotr Kropotkin, Errico Malatesta, Johann Most, Emma Goldman und vielen anderen.

ISBN 978-3-96054-301-5     34,00 €  Portofrei     Bestellen

Die Hottentottenwerft. Von Ludwig Fels

Crispin Mohr muss weit fort, um seiner Vergangenheit zu entkommen. Er lässt Pappenheim hinter sich, die Mutter, seinen versehrten Vater, eine unglückliche Liebe, und meldet sich als einfacher Reitersoldat zu den sogenannten Schutztruppen in die Kolonie Deutsch-Südwest. Dem, was er sich erträumt, kommt er aber auch in der neuen Heimat in Afrika, Deutschlands fernster Ferne, nicht näher. Als er sich in Hulette verliebt, die Enkelin eines Stammesführers, die als Faustpfand eines trügerischen Scheinfriedens mit der Kolonialmacht zum Opfer politischer Interessen und rassistischer Gewaltfantasien wird, entscheidet er sich für sein Schicksal: für eine Liebe, die keine Zukunft hat.

ISBN 978-3-99027-062-2     24,00 €  Portofrei     Bestellen

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