Herzschläge. Gespräch mit Ex-Militanten der Revolutionären Zellen. Hrsg. HG. Unsichtbare

Die Revolutionären Zellen (RZ) waren ein militanter Zusammenhang, der von Anfang der 1970er bis zum Beginn der 1990er Jahre aktiv war. Die RZ erfreuten sich in weiten Teilen der linksradikalen Szene großer Beliebtheit, da sie von wenigen Ausnahmen abgesehen, eng am Puls der sozialen Auseinandersetzungen agierten und versuchten, eine bewegungsnahe revolutionäre Politik umzusetzen. Ihre Mitglieder sahen sich nicht als sogenannte Berufsrevolutionäre, sondern waren größtenteils selbst in zumeist autonomen Zusammenhängen aktiv und beteiligten sich an den damaligen Kämpfen wie beispielsweise der Jugendzentrums- und Häuserbewegung, der Anti-Atomkraft- oder der Startbahnbewegung in Frankfurt am Main.

ISBN 978-3-86241-490-1     19,80 €  Portofrei     Bestellen

Darüber hinaus setzen sie entscheidende Impulse in der damaligen Flüchtlingsbewegung. Das in diesem Buch aufgezeichnete Gespräch gibt nicht nur entscheidende Einblicke in den Gruppenzusammenhang der RZ, sondern ist als Teil einer kritischen Aufarbeitung ihrer eigenen Geschichte zu lesen. Es stellt unter anderem die Frage, welche Schlüsse aus den Erfahrungen der Gruppe für heutige Militante zu ziehen wären und welche Bedeutung sie für heutige und zukünftige Kämpfe haben könnten.

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Inhaltsverzeichnis

Spannender als der spannendste Krimi. Es geht nicht darum, dass man mit allem einverstanden sein muss, es geht darum, und das ist das Tolle an diesem Buch, dass es einem die Möglichkeit gibt, sich zu reiben, sich auseinanderzustezen, weil hier auf einem sehr hohen Niveau diskutiert wird sowohl was politische Einstellung als auch was Radikalität, was Praxis anbelangt, was Geschichtsvertändnis anbelangt, was das Umgehen mit eigenen Fehlern anbelangt ... Trailor Sparks (Podcast 57:43) → freie-radios.net 02.03.2022

Dieses Buch gehört jedenfalls in jedes linke Bücherregal und es war überfällig, dass sich – und seien es lediglich drei aus dem Kreis – die RZ zu ihrer Geschichte bekennen und einiges (er)klären. Besser spät als nie. Links-Lesen.de, März 2022

Linke Militanz ist wenig verwurzelt in den Bewegungen der Zeit. Daran zu erinnern, dass dies einmal anders war, ist das große Verdienst zweier nahezu zeitgleich erschienener Bücher: Zum einen der Interviewband »Herzschläge. Gespräch mit Ex-Militanten der Revolutionären Zellen« und zum anderen das »Lesebuch« »Mili bittet zum Tanz. Auf den Spuren des militanten Feminismus der Roten Zora«. Die Bücher stellen lebhaft und gut zugänglich die revolutionären und militanten Zusammenhänge in der Bundesrepublik von Anfang der 1970er bis zum Beginn der 1990er Jahre dar und werfen dabei zentrale Fragen auf wie: Verhältnis von Militanz zu Bewegung, Intersektionalität, Probleme und Ängste des militanten Kampfs bzw. des Lebens im Untergrund, Gewaltfetisch, Verrat oder auch Fragen nach dem Verhältnis zwischen »bürgerlichem Leben« und »militanten Aktionen«. Christoph Wimmer, Aktueller denn je?  → analyse und kritik 15.03.2022

 

Erstellt: 04.08.2023 - 07:46  |  Geändert: 07.10.2023 - 11:13

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