Heimkehr ins Unbekannte
Unterwegs nach Palästina
»Im Kopf werfe ich eine Münze: Falls mich eine Einladung nach Europa führt, werde ich die Reise auf eigene Faust gen Osten ausdehnen.« Die Einladung kam, und die in New York lebende Chilenin Lina Meruane fuhr erstmals in die Heimat ihrer palästinensischen Großeltern, ins heutige Israel. Der Bericht über ihre Reisen in die eigene Vergangenheit ist ein gedankensprühender Kommentar zu einem zunehmend weltbewegenden Problem: Warum wird es immer komplizierter, die Fragen »Wo kommst du her? Wer bist du?« eindeutig zu beantworten?
Ausgerechnet in Israel, so hat es Lina Meruane am eigenen Leib erfahren, haben mehr als anderswo rassische, genetische, physiognomische Zuschreibungen Einzug gehalten in den Alltag der Menschen. Ein Buch darüber, wer man zu sein glaubt, und welche politisch wirksamen Täuschungen damit verbunden sind.
Pressestimmen:
»Zu den Stärken des Textes gehören die Ambivalenzen« Jakob Hessing, FAZ
»Nicht nur wegen der Aktualität der Thematik ist das Buch ›Heimkehr ins Unbekannte. Unterwegs nach Palästina‹ absolut lesenswert.«Latízón
»Ein starkes, noch dazu notwendiges Stück Literatur.« Ralph Hammerthaler, Süddeutsche Zeitung
»Die Lektüre dieses Buches ist eine herausragende Möglichkeit oder Einladung zur Selbstbefragung, zum Nachdenken.« Michi Strausfeld, literaturkritik.de
»Lina Meruane stellt auf ihrer geistreichen Suche nach dem eigenen Ursprung viele Gewissheiten in Frage und findet neue Aspekte ihrer Identität in der Zerrissenheit Palästinas. Dabei fasziniert sie den Leser erneut mit ihrer brillanten Sprache.« Peter B. Schumann, SWR2 lesenswert Kritik
»Es ist Lina Meruanes literarische Spezialität, politische, historische und emotionale Themen in körperlichen Phänomenen zu spiegeln.« Katharina Döbler, Deutschlandfunk Kultur
Die Autorin:
Lina Meruane, geboren 1970 in Santiago de Chile, zog 2000 nach New York, wo sie an der New York University Literatur und Kreatives Schreiben unterrichtet. 2017 war sie Stipendiatin des Berliner Künstlerprogramms des DAAD. Auf Deutsch erschien 2018 ihr Roman »Rot vor Augen« (Arche), ebenfalls übersetzt von Susanne Lange.
Die Übersetzerin:
Susanne Lange, geboren 1964 in Berlin, lebt in Berlin und Barcelona. Sie übersetzte u.a. Federico García Lorca, Octavio Paz, Juan Rulfo und Javier Marías. Neben anderen Auszeichnungen erhielt sie 2009 den Johann-Heinrich-Voß-Preis für die Neuübersetzung von Cervantes’ »Don Quijote«.
Erstellt: 18.08.2023 - 07:54 | Geändert: 07.10.2023 - 11:00