Die Welt ist aus den Fugen geraten. Ideen für eine wohlgeordnete Gesellschaft gibt es nicht mehr. Die gegenwärtigen Umwälzungen nach dem Corona-Regime und in Zeiten der Kriege lassen sich daher als Wege in eine Dystopie beschreiben. Um diese dystopische Wirklichkeit als Glücksversprechen darzustellen, muss sie von den Herrschenden zur Norm erklärt werden. Im vorliegenden Band beleuchten die AutorInnen aus kritisch-emanzipatorischer Sicht diese „Neue Normalität“ in ihren vielfältigen Erscheinungsformen ...
Widerstand (Thema)
Shanghai im 21. Jahrhundert: Beth, eine südafrikanische Diplomatin, trifft Huang Zhao, ihren chinesischen Nachbarn, den sie jede Nacht durch die Decke tippen hört. Er zeigt ihr seine Stadt, sie werden Freunde, als sie ihre gemeinsame Liebe zu einem Band mit Briefen des Harlem Renaissance Dichters Langston Hughes entdecken, die dieser an einen jungen südafrikanischen Schriftsteller schreibt, über seine Zeit als erstem afroamerikanischen Dichter auf chinesischem Boden während der kommunistischen Revolution 1933 in Shanghai, über die wachsende Unterdrückung durch die Arpartheid in Südafrika, die schmerzhaften Fortschritte der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung in der MacCarthy-Ära. Eines Tages ist Zhao jedoch verschwunden.
Wie erschaffen wir eine andere Welt? Indem wir den Kapitalismus aufbrechen: Risse erzeugen, Augenblicke und Räume des Widerstands, in denen wir das Recht auf eine andere Art zu handeln, geltend machen. Das ist, was wir jetzt schon tun – jeden Tag – überall.
John Holloways viel beachtetes Buch "Die Welt verändern, ohne die Macht zu übernehmen" entfachte eine weltweite Debatte über die wirkungsvollsten Methoden, den Kapitalismus zu überwinden. Jetzt führt Holloway die Debatte mit dem Argument fort, die Hoffnung liege darin, dass der Kapitalismus bereits schwer angeschlagen und die Logik des gesellschaftlichen Zusammenhalts voller Risse sei.
Fast das gesamte 20. Jahrhundert umfasst das politische Leben von Augustin Souchy. Bereits 1914 als Kriegsdienstverweigerer aus Deutschland geflohen, ist er in den folgenden Jahrzehnten ein kritischer Teilnehmer revolutionärer und anarchistischer Bewegungen: FAUD-Delegierter beim Komintern-Kongress in Moskau, Mitbegründer der Internationalen Arbeiter Assoziation (IAA) oder Mitstreiter der sozialen Revolution im Spanischen Bürgerkrieg. Journalist und Bildungsexperte des Internationalen Arbeitsamtes in Südamerika sowie Aufenthalte in Portugal, Israel, Jugoslawien oder Madagaskar bestimmten sein weiteres Leben.
Im vorliegenden Band werden erstmals kritische Stimmen ausnahmslos von People of Color zusammengebracht - Schwarze Deutsche, Roma und Menschen mit außereuropäischen Flucht- und Migrationshintergründen. Ihre widerständige Wissensproduktion und ihr politischer Erfahrungsaustausch bringen alternative Diskussionen hervor. Sie setzen sich mit Rassismus, Islamophobie und ausgrenzenden Migrations- und Integrationsregimes auseinander und diskutieren Fragen von individuellem und kollektivem Widerstand, antirassistischer Kulturpolitik und postkolonialen Denkansätzen.
Der Warschauer Aufstand von 1944 ist heute das wichtigste Symbol polnischen Heldenmuts und Freiheitsdrangs im Zweiten Weltkrieg. Aber er war auch eine nationale Katastrophe, denn die Deutschen reagierten mit äußerster Brutalität: mit Massenexekutionen und Deportationen, gefolgt von der systematischen Zerstörung der Hauptstadt.
Mit »Empire. Die neue Weltordnung«, das er gemeinsam mit Michael Hardt verfasste, erlangte Antonio Negri internationale Anerkennung. Seine Schriften brechen mit einer ganzen Tradition, die die Arbeiterklasse als passiv und die Herrschaft der kapitalistischen Logik als total, wenn nicht gar totalitär darstellt. Gegen alle Interpretationen, nach denen die Herrschaftsverhältnisse von oben und Initiative und Erfindung vom Kapital ausgehen, setzt Negri beim Widerstand und den Kämpfen an und stellt sich damit in die Tradition des ersten Operaismus, der die Funktion des Klassenkampfs als Motor der kapitalistischen Entwicklung anerkennt.
Es ist nicht leicht, eine kleine Spinne zu sein, wenn man keinerlei Talent zum Weben hat. Damit sie endlich lernt, wie man schöne Netze macht, gibt ihre Mutter sie in die Obhut des gestrengen Herrn Skarabäus, der im Ruf steht, noch die talentloseste „Katastrophe“ von Kind auf Trab zu bringen. In Herrn Skarabäus' trostloser Schule lernt die kleine Spinne eine Fliege kennen, die ihrer Zähne wegen „lifpeld“, eine Hummel, die nicht aufhören kann zu weinen und ein Glühwürmchen, das nur schummrig leuchtet. Gemeinsam beschließen sie zu fliehen, auf der Suche nach einem schöneren Ort. Ein Abenteuer, das sie weit mehr lehren wird, als Herr Skarabäus und sein Drill: glücklich zu sein.
Militärdiktaturen sind nicht nur das Werk einer Soldateska, die nicht vor Folter und Mord zurückschreckt und sich auf rohe Gewalt stützt. Ihre Stabilität beruht auch auf der Existenz einflussreicher Komplizen und vermögender Profiteure, die sich bemühen, im Dunkeln zu bleiben. Die deutsch-argentinische Journalistin Gaby Weber hat sich damit am Beispiel des Daimler-Konzerns in Argentinien über Jahrzehnte befasst. Sie hat dieses Zusammenspiel transparent gemacht und versucht, die dafür Verantwortlichen vor Gericht zu bringen. Im vorliegenden Buch legt sie darüber Rechenschaft ab.
Bis zum Beginn der Corona-Krise vollkommen unpolitisch, kommen Imke Querengässer - Tierärztin und Mutter zweier Söhne - schnell Zweifel am offiziellen Narrativ. Sie beginnt mit intensiver Recherche und kommt zu dem Schluss, dass der Politik offensichtlich wichtige Informationen in Bezug auf die Corona-Pandemie nicht bekannt sind. Es folgen zahllose Schreiben an diverse Bundes- und Landespolitiker aller Parteien. Die daraus folgenden Schriftwechsel erweisen sich als überaus ernüchternd und so erweitert Frau Querengässer ihren Aktionsradius, besucht im Mai 2020 die erste Demonstration ihres Lebens und gründet mit Freunden die "Bürgerinitiative für offene Information".