Die aktuelle Stimmung in der westlichen Welt ist gekennzeichnet durch eine scharfe gesellschaftliche Spaltung, eine Rhetorik der Ausgrenzung und die Unfähigkeit der gesellschaftlichen Lager, miteinander zu kommunizieren. Martha Nussbaum nimmt den Kern des Problems in den Blick, der in vielen Analysen zu kurz kommt: Das Politische ist immer auch emotional. Die Globalisierung hat bei zahlreichen Bürgern und Bürgerinnen der westlichen Gesellschaften ein Gefühl der Machtlosigkeit hervorgerufen, das zu Ressentiments und Schuldzuweisungen führt: Schuld an der Misere sollen wahlweise die Immigranten sein, die Muslime, andere "Rassen", die kulturellen Eliten ...
Migration (Thema)
Allenthalben heißt es, Fluchtursachen müssten bekämpft werden. Aus welchen Gründen Menschen fliehen, wird dabei im Dunklen belassen. Denn dann wäre auch zu benennen, wodurch und durch wen dies verursacht wird. Grundlegend ist für Georg Auernheimer, dass der global entfesselte Kapitalismus und die ihn absichernde Geopolitik der USA und ihrer Alliierten weltweit lebensfeindliche Regionen geschaffen haben, die Menschen massenhaft zur Migration zwingen. Dies belegt er unter anderem mit der Zerstörung Jugoslawiens und Libyens und den Kriegen im Nahen Osten.
In Großbritannien gilt das Gesetz des Stärkeren. Das Land ist von einer hohen Mauer umgeben, die von den Bewohnern um jeden Preis gegen Eindringlinge verteidigt wird. Während in England der Brexit vorbereitet wird, legt Bestsellerautor John Lanchester einen brisanten neuen Roman vor.
Joseph Kavanagh tritt seinen Dienst auf der Mauer an, die England seit dem großen Wandel umgibt. Er gehört nun zu jener Gruppe von jungen Menschen, die die Mauer unter Einsatz ihres Lebens gegen Eindringlinge verteidigt. Der Preis für ein mögliches Versagen ist hoch. Schaffen es Eindringlinge ins Land, werden die verantwortlichen Verteidiger dem Meer - und somit dem sicheren Tod - übergeben.
Die Zahl der Menschen, die vor Krieg, Konflikten und Verfolgung fliehen, war noch nie so hoch wie heute. Ende 2015 waren 65 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht. Doch was, wenn in den nächsten Jahrzehnten weitere 200 Millionen hinzukommen? - Menschen, die vor allem vor den Auswirkungen des Klimawandels fliehen: vor steigenden Meeresspiegeln, Waldbränden und Dürre oder Mangel an Trinkwasser.
Der "Atlas der Umweltmigration" bringt die Megaherausforderung, vor der die Menschheit im 21. Jahrhundert steht, auf die Agenda. Aufwendige Grafiken und detaillierte Karten liefern eine Fülle an Information, illustrierte und bebilderte Fallstudien aus aller Welt sensibilisieren für die Situation der Menschen vor Ort.
Welche Spuren hinterlassen Rassismus und rechte Gewalt in der migrantischen Community? Wie hat es sich auf die Opfer des Nagelbombenanschlags in der Kölner Keupstraße ausgewirkt, dass sie selbst dieser Tat verdächtigt wurden? Zu den Vorwürfen der Ermittler gehörten: Streit unter türkischen Geschäftsleuten, Verbindungen zum Rotlichtmilieu, dem Drogenhandel und zur Türsteherszene - Innenminister Otto Schily schloss am Tag nach dem Attentat einen terroristische Hintergrund aus. Zum NSU-Komplex sind inzwischen zahlreiche Publikationen erschienen, die Sichtweise der Betroffenen hat dabei bisher wenig Raum bekommen.
Finanzkrise, Energiekrise, Klimakatastrophe, Massenarmut Massenmigration, Fundamentalismus - wir leben in einem Zeit alter zerstörerischen Wandels. Die alte Denkweise der "Ego"-Maximierung - maximaler materieller Konsum, "größer ist besser" - und eine von Sonderinteressen getriebene Entscheidungsfindung stoßen an ihre Grenzen: Der Zustand organisierter Verantwortungslosigkeit produziert Ergebnisse, die niemand wollen kann. Entscheidend ist ein Blickwechsel von der Bekämpfung des Alten hin zu einem Erspüren und "Gegenwärtigen" der jeweils größten zukünftigen Möglichkeit. Darin liegt der Kern von zeitgemäßer Führungsarbeit.
Viele Menschen aus afrikanischen Ländern, die ihre Hoffnung auf ein freies Leben in Europa gesetzt hatten, sind nie aus Italien herausgekommen. Sie stecken fest in einer neuen Sackgasse: den süditalienischen Orangenplantagen. Ohne Papiere und ohne Rechte, offen verachtet von der Bevölkerung, untergebracht in Slums und fern jeder medizinischer Versorgung, pflücken sie 12 Stunden am Tag Orangen.
Zum Internationalen Tag der Menschenrechte am 10. Dezember 2018 ist bei Hirnkost das Buch "Todesursache: Flucht" erschienen - unterstützt von mehr als 60 Organisationen, die das Buch bei ihren Aktionen einsetzten. Es gab Theater- und Schullesungen, Kulturevents und viele Diskussionsveranstaltungen. Die Erstauflage (10.000 Exemplare) des Buches war zum Erscheinungstermin quasi bereits vergriffen. Zum Weltflüchtlingstag am 20. Juni erscheint nun die dritte, aktualisierte Auflage, ergänzt durch neue Listeneinträge, die bis zum Januar 2023 reichen.
Dieser Band geht dem Stand der Integration und Migration in Deutschland aus einer sozialwissenschaftlichen Perspektive nach und behandelt das Thema in komprimierter Form sowie didaktisch aufbereitet. Im Zentrum stehen Bedingungen und Herausforderungen der Integration von Migranten in die Einwanderungsgesellschaft Deutschland. Die Einführung eignet sich auch für das Selbststudium sowie für das vertiefte Nacharbeiten.
Saudi-Arabien spielt eine Schlüsselrolle in den Konflikten des Nahen Ostens, doch über seine Gesellschaft, Wirtschaft oder religiöse Ausrichtung sowie über die Machtkämpfe seines Königshauses wissen wir kaum etwas. Der Wüstenstaat ist, so der Saudi-Arabien-Experte Sebastian Sons, eine "Black Box". Diese will er mit seinem Buch öffnen. Neben der gründlichen Information über das Land, seine Bewohner und seine Herrscher geht es Sons vor allem darum, die Fehler des Westens gegenüber dem saudischen Königreich zu benennen, insbesondere die Nachsicht gegenüber der destabilisierenden Rolle der Saudis in der Region.