Putsch
Der Aufstand gegen Europas Kolonialismus in Afrika

Europa hat den Kolonialismus in den 1960er-Jahren in vielen afrikanischen Staaten für beendet erklärt. Zu Unrecht. In Wirklichkeit haben Europäer, die sich gern als Verfechter von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in Szene setzen, korrupte politische Systeme auf dem Kontinent gefördert. Systeme, die ihnen dabei helfen, Afrikanerinnen und Afrikaner weiterhin zu bevormunden und auszubeuten.

ISBN 978-3-86995-148-5 1. Auflage 25.10.2024 25,00 € Portofrei Bestellen

Doch vor allem in der Sahelzone sind viele Menschen an einem Punkt angekommen, an dem sie sich das nicht mehr bieten lassen. Sie sind sogar bereit, Militärregime zu unterstützen, die ihre Fassaden-Demokratien zertrümmern.

Issio Ehrich zeigt die komplexen Netzwerke auf, die Europa mit Staaten in Afrika verbinden. Und er provoziert einen Perspektivwechsel. Er gibt Menschen eine Stimme, deren Sicht viel zu oft ignoriert wird, wenn es um Afrika geht. Menschen in Afrika.

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Inhaltsverzeichnis

Blick ins Buch beim Verlag

Gegen Europas Kolonialismus in Afrika: Dekolonisierung hat sich der afrikanische Kontinent auf die Fahnen geschrieben, sich endlich vom Zugriff und den Strukturen der ehemaligen europäischen Fremdherrschaft zu befreien. In der Sahelzone ist die Veränderung sehr deutlich und drastisch. Hier sind viele Menschen sogar bereit, Militärregime zu unterstützen, die ihre Pro-forma-Demokratien beenden. Der Journalist Issio Ehrich beschriebt in seinem Buch „Putsch“, wie die bisherigen Strukturen funktioniert haben und welche Veränderungen vor sich gehen: „An einem schwülen Nachmittag am Ende der Regenzeit schlachten Demonstranten Emmanuel und Brigitte Macron. Die Männer zerren ihre Opfer eine Schneise entlang, über feuchten Asphalt, matschigen Sand, durch Pfützen hindurch. […] Eine dicht gedrängte, schwitzende Menge. ‚A bas la France‘, brüllen die Menschen dort. ‚Nieder mit Frankreich‘. […] Emmanuel Macron ist eine Ziege, von den Demonstrierenden auf den Namen des französischen Präsidenten getauft. Brigitte Macron ist ein Huhn, das den Namen der Präsidentengattin trägt. Die symbolische Hinrichtung ist der makabere Höhepunkt eines Kräftemessens zwischen der Bevölkerung des afrikanischen Staates und seiner früheren Kolonialmacht.“ Mit dieser Szene, die sich am 2. September 2023 ereignet hat, beginnt das Buch des freien Journalisten Issio Ehrich. Einige Wochen vorher hatte das nigrische Militär Präsident Mohamed Bazoum gestürzt, der enge Beziehungen zu der früheren Kolonialmacht Frankreich gepflegt hatte. [Podcast 4:12. Das Skript zur Sendung] Von Bettina Rühl Deutschlandfunk 09.12.2024

Der Autor

Issio Ehrich ist ein freier Journalist und Fotograf aus Berlin. Er berichtet vor allem über die Sahelzone und die Türkei. Seine Reportagen erscheinen in Qualitätsmedien in Deutschland und dem europäischen Ausland. In Podcasts, in Radio und TV spricht er regelmäßig über die Lage in seinem Berichterstattungsgebiet. Mit Afrika verbindet Ehrich mehr als ein journalistisches Interesse. Er kam 1982 in Schleswig-Holstein zur Welt, doch bevor er dort zur Schule ging, verbrachte er zwei Jahre in Nigeria, der Heimat seines Vaters.

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TWP-Nominierter Issio Ehrich: "Die Demokratie im Niger wurde nie wirklich mit Leben gefüllt."
BDZV YouTube (26.08.2024)

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#76 Wie wir auf die Sahelzone blicken (sollten) | Musk, Starlink, Ukraine: Was ist los im Weltraum?
Sicherheitshalber Podcast YouTube (04.12.2023)

Erstellt: 13.01.2025 - 06:53  |  Geändert: 13.01.2025 - 07:24

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