»Der Populismus revolutioniert die Politik des 21. Jahrhunderts. Doch das wahre Ausmaß der von ihm bewirkten Umwälzungen haben wir noch nicht erfasst.«
Der bekannte Historiker Pierre Rosanvallon entwirft eine bisher noch fehlende kohärente Theorie des Populismus . Er untersucht seine Attraktivität als Lösung für gegenwärtige Probleme, entfaltet seine Geschichte und unterzieht ihn einer gründlichen Kritik. Daraus resultierend skizziert er einen Alternativvorschlag für eine verallgemeinerte Volkssouveränität, die die Demokratie bereichert, anstatt sie zu vereinfachen und zu polarisieren: eine vitale Demokratie, die sich ständig selbst be- und hinterfragt. Denn nur durch permanente Anstrengung und Transparenz kann das populistische Projekt seine Attraktivität verlieren.
Politikwissenschaft (Thema)
In seinem "Manifesto contro La Democrazia" (ich gebe dem Buch im Deutschen den etwas weniger pathtischen Titel "Gegen di(ese) Demokartie") versucht Fini, die Leser für eine andere Sicht der Dinge zu gewinnen. Er schreibt ein provozierendes Pamphlet, in dem er alle Ideologien angreift, vor allem die der "real existierenden Demokratie" und deckt ihre Schwächen bzw. Widersprüche schonungslos auf. Er entlarvt das Missverhältnis zwischen dem theoretischen Anspruch dieser Regierungsform und seiner Umsetzung in der Wirklichkeit.
Der Band stellt mehr als sechzig der wichtigsten politischen und sozialwissenschaftlichen Texte des 20. Jahrhunderts vor - von Lenin bis Mao, von Gandhi bis Mbembe, von Maududi, Qutb, Arendt und Popper bis Habermas, Butler und Sen. Sie alle werden von führenden Experten interpretiert und historisch wie werkbiographisch eingeordnet. Die ausgewählten Texte spiegeln in ihrer Vielstimmigkeit und globalen Spannbreite die widersprüchliche Geschichte des vergangenen Jahrhunderts wider.
"Milanese und Marsili haben ihren Finger am Puls Europas. Pflichtlektüre für alle, die von einem anderen, demokratischen und sozialen Europa träumen." Ulrike Guérot
Europa gleicht einem Kontinent, der sich selbst zerreißt. Nach zehn Jahren der Krise durchziehen vielfältige Brüche und Konflikte die EU: Norden gegen Süden, Osten gegen Westen, Bürger gegen Institutionen. Zugleich hat diese Dekade jedoch gezeigt, was Europäerinnen und soziale Bewegungen erreichen können, wenn sie über Grenzen hinweg zusammenarbeiten.
Lorenzo Marsili und Niccolò Milanese stellen Aktivistinnen und Aktivisten vor, in deren Handeln Alternativen zum Status quo aufscheinen.
Zahlreiche Zeitdiagnosen kreisen um den gemeinhin unerwarteten Aufstieg autoritärer Parteien und Bewegungen, der gegenwärtig weltweit zu beobachten ist. Knüpft man indes an die Erkenntnisse der frühen Frankfurter Schule zum autoritären Charakter an, so überrascht die Attraktivität der neuen "falschen Propheten" keineswegs. In rund 20 Aufsätzen diskutieren die Autorinnen und Autoren dieses Sammelbandes das Erklärungspotenzial einer psychoanalytisch informierten kritischen Theorie des Autoritarismus angesichts veränderter gesellschaftlicher Bedingungen.
Die Demokratie droht zu sterben. Politik-Verweigerung und rechts-populistische Parteien wie AfD, FPÖ, Lega und Front National untergraben stabile Regierungen. Der Havard-Politologe Yascha Mounk legt in diesem politischen Sachbuch Gründe und Mechanismen offen, die westliche liberale Rechtsstaaten - so auch die USA unter Donald Trump - erodieren lassen.
Eine brillante und aufrüttelnde Analyse unserer politisch aufgeheizten Gegenwart.
Der Begriff der Emanzipation spielte in der Geschichte vieler sozialer Bewegungen seit dem 19. Jahrhundert eine wichtige Rolle. Insbesondere in der kritischen Theorie von Marx bis Marcuse hatte der Begriff eine zentrale Bedeutung. Die neue Linke der 1960er und 1970er Jahre berief sich emphatisch auf ihn, während die feministischen Bewegungen des 20. Jahrhunderts den Begriff der Emanzipation vielfach durch den der Befreiung ersetzten. Anders als Gleichheit oder Freiheit, auf die verbreitet Bezug genommen wird, ist der Begriff der Emanzipation allerdings kaum Gegenstand grundsätzlicher Reflexion geworden. Beklagt wurde schon in den 1970er Jahren seine Vieldeutigkeit.
Das Untote scheint sich unserer Gesellschaft zu bemächtigen - "seelenlose Städte", ein Wirtschaftsmodell, das gutes Leben mehr zerstört als ermöglicht, die Rückkehr der faschistischen Monster. Raul Zelik fragt, wie diese Entwicklungen zusammenhängen und wie sie sich stoppen lassen. Bei dieser Suche wendet er sich einer weiteren Untoten zu, die einfach nicht sterben will: der sozialistischen Idee.
Bevölkerungspolitik hat sich seit der UN-Bevölkerungs-Konferenz in Kairo 1994 grundlegend verändert. Geburtensteuernde Zwangsmaßnahmen wurden offiziell abgeschafft und selbstbestimmte Fortpflanzung auf die Grundlage von Menschenrechten gestellt. Allerdings sind auch die hier zugrunde liegenden Konzepte nicht frei von normativen Prämissen in Bezug auf Geschlecht, Sexualität, Ethnie und Gesundheit.
Dass Marx' Gesellschaftskritik den wissenschaftlichen Anspruch hat, wahr zu sein, scheint selbstverständlich. Doch was für ein Wahrheitsverständnis liegt einem Denken zugrunde, das die gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse im Hinblick auf die Möglichkeit ihrer praktischen Umwälzung zu begreifen versucht? Dieser Frage wird in drei Studien nachgegangen, die ...
