Pulitzer Prize for Fiction 2021.
Kann ein Einzelner den Lauf der Geschichte verändern? Kann eine Minderheit etwas gegen einen übermächtigen Gegner, den Staat, ausrichten? »Der Nachtwächter«, der neue Roman der mit dem National Book Award ausgezeichneten Autorin Louise Erdrich, basiert auf dem außergewöhnlichen Leben von Erdrichs Großvater, der den Protest gegen die Enteignung der amerikanischen UreinwohnerInnen vom ländlichen North Dakota bis nach Washington trug. Elegant, humorvoll und emotional mitreißend führt Louise Erdrich vor, warum sie zu den bedeutendsten amerikanischen Autorinnen der Gegenwart gezählt wird - und zeigt, dass wir alle für unsere Überzeugungen kämpfen sollten und dabei manchmal sogar etwas zu verändern vermögen.
I:DES (Thema)
Es sieht nicht alles schlimm aus in den achtziger Jahren. Aber vieles. Es ist das Jahrzehnt der explodierenden Dauerwellen und Pornoschnauzbärte, der aufgepumpten Schulterpolsterjacketts und schrillen Herumprotzerei; in den Achtzigern werden die Yuppies zu Vorreitern einer neuen Egoistenkultur. Doch gleichzeitig herrscht die Angst vor der Apokalypse, vor dem Atomtod und der Umweltzerstörung; die Menschen sehnen sich nach Utopien und Zukunft, nach neuer Gemeinschaft und Wärme. Helmut Kohl lässt die «geistig-moralische Wende» ausrufen, aber Hunderttausende demonstrieren auch für Frieden und Abrüstung, die Grünen etablieren sich als politische Kraft. Die Popkultur wird zum Schauplatz der feministischen und schwulen Emanzipation, mit dem Hip-Hop erhalten Minderheiten eine Stimme, die bis dahin fast unsichtbar waren.
Dr. med. Friedrich Pürner weiß, wovon er spricht. Als Gesundheitsamtsleiter hat er die ersten beiden Corona-Wellen an einem Brennpunkt des Geschehens erlebt. Sein Fazit: Dass Corona zu einer Krise solchen Ausmaßes wurde, liegt nicht in erster Linie an der Gefährlichkeit des Virus, sondern an den Fehlern in unserem Gesundheitssystem. Die Verschränkung von Politik und Medizin hat teilweise fatale Folgen, die lange unbemerkt blieben. Corona wirkt wie ein Brennglas, denn wir bekommen diese Auswirkungen in der Krise erstmals wirklich zu spüren. Selbst wenn wir die aktuelle Pandemie in den Griff bekommen, wird die nächste das öffentliche Gesundheitswesen vielleicht noch deutlicher an seine Grenzen führen.
Der Journalismus ist tot. Mit oder an Corona gestorben, nach langem Siechtum. Schon vorher war die "vierte Gewalt" schwer krank, hing arbeitsunfähig und durchseucht von Politik am Tropf der Industrie. Das Virus hat dem Patienten nur den finalen Schlag versetzt. Im Untergang bekämpft der Medien-Mainstream alle bis aufs Messer, die seinen Job übernehmen könnten. Es wird verboten, verleumdet, zensiert und gelöscht. Wer die falschen Fragen stellt, wird zum Schweigen gebracht. Michael Meyen sagt: Medienkritik war gestern. Hört auf, die "News" der Propagandamaschine als "Fakes" zu entlarven. Schimpft nicht länger auf Tagesschau, Claus Kleber, Spiegel und die Zensurmaschine Google.
Die Corona-Pandemie bestimmt aktuell Politik und Gesellschaft. Vor allem in ärmeren Weltregionen verstärkt sie die Gefahren für Frieden und Sicherheit. Zugleich bestehen andere Friedensrisiken fort: der Klimawandel, die Einschränkung bürgerlicher Rechte, ein drohendes Wettrüsten im Cyberraum, die Rivalitäten der Großmächte und die Zunahme rechter Gewalt. Gerade angesichts der Krise bedarf es internationaler Zusammenarbeit, um Frieden zu sichern - und einer proaktiven EU, die diese Kooperation vorantreibt, sowohl innerhalb Europas als auch global. Das Friedensgutachten 2020 analysiert vor diesem Hintergrund aktuelle Gewaltkonflikte, zeigt Trends der internationalen Außen-, Sicherheits- und Entwicklungspolitik auf und gibt Empfehlungen für Bundesregierung und Bundestag.
Buczacz war jahrhundertelang eine vielsprachige Kleinstadt in einer osteuropäischen Grenzregion. Als die polnischen und ukrainischen Nationalbewegungen sich gegen die imperiale Macht auflehnten, geriet eine Gruppe zwischen alle Fronten: die Juden. Nach dem Ersten Weltkrieg wurden sie zu den Leidtragenden einer gescheiterten Minderheitenpolitik. 1942/1943 richteten sich die Angehörigen der deutschen Besatzungsmacht mit ihren Familien in der Stadt ein. Angestellte der Firma Ackermann, die bei Brückenarbeiten die Erschießung jüdischer Zwangsarbeiter mitansehen. Oder eine Frau wie Berta Herzig, die ein jüdisches Kindermädchen beschäftigt und sich mit Henriette Lissberg, der Frau des Landkommissars, die Friseurin teilt. Ungerührt genießen sie die idyllische Provinz. Etwa 10 000 Juden wurden damals in Buczacz umgebracht - vor aller Augen.
Viele politische Prozesse sind für die Öffentlichkeit weitgehend unsichtbar. In "Requiem für die AfD" werden Sie zum Zeitzeugen bei der Geburt einer neuen bürgerlichen Partei im Jahr 2013. Sie erleben die Verletzlichkeit der jungen Gemeinschaft mit, ihre großen Erfolge ab 2015, aber auch ihren sichtbaren Abstieg und den Verlust des einstigen Wählerpotenzials. Frauke Petry nimmt die Leser auf eine sehr persönliche politische Reise durch ihre politische Vergangenheit mit und gewährt selbstkritische Einblicke und Einsichten, räumt aber ebenso mit öffentlichen Narrativen über ihre ehemalige Partei auf. Wer die Entwicklung der AfD abseits der oberflächlichen medialen Verdammung einerseits und der ebenso blinden Vergötterung dieser Partei andererseits sucht, muss dieses Buch lesen.
Peter Schmitz Roman Golgatha, 1935 im deutschsprachigen Belgien erschienen, blieb, weil verboten, in Deutschland unbekannt. Die Nazis haben nach dem Überfall auf Belgien alle Exemplare vernichtet und das Grab des Verfassers geschändet. Die antimilitaristische Botschaft ist unübersehbar und der nicht einmal antiquarisch zu erwerbende Roman eine Entdeckung. Wohl noch nie, urteilte ein Zeitgenosse, wurde ein Buch geschrieben, das in so packender Weise die Unmenschlichkeit des Kriegsirrsinns aufzeichnet und charakterisiert. Kein bisher erschienenes Werk ist geeigneter, den Abscheu gegen den Krieg in die breite Volksmasse zu tragen wie das neue Buch Golgatha.
Dieses Buch beschäftigt sich damit, wie künstliche Intelligenz die Zusammenarbeit von Menschen und Maschinen verändern wird, wie diese Veränderungen gestaltet werden können und welche Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft zu erwarten sind. Die Arbeitswelt 4.0 unterliegt durch aktuelle Entwicklungen der Digitalisierung wie Big Data, Systemanalysen und Robotik einem enormen Wandel, der sich auf unterschiedlichen Ebenen in Wirtschaft und Gesellschaft niederschlägt.
»Ich definiere Einsamkeit als einen inneren wie auch existenziellen Zustand - persönlich, gesellschaftlich, wirtschaftlich und politisch.« Noreena Hertz
Auf der ganzen Welt fühlen sich die Menschen so allein, abgeschottet und entfremdet wie nie. Dies war schon vor Corona so, doch bei vielen hat der Lockdown dieses Gefühl noch einmal verstärkt.
»Der Neoliberalismus hat dazu geführt, dass wir uns als Konkurrenten statt als Verbündete verstehen, als Verbraucher statt als Bürger, Sammler statt Teiler, Nehmer statt Geber, Geschäftemacher statt Helfer; Menschen, die nicht nur zu beschäftigt sind, sich um ihre Nachbarn zu kümmern, sondern noch nicht einmal wissen, wie diese heißen.
Das Problem ist, dass eine solche Ich-bezogene Gesellschaft, in der Menschen meinen, an sich selbst denken zu müssen, weil es kein anderer tut, unweigerlich eine einsame Gesellschaft ist.«
