Der Zweite Weltkrieg und in der Folge das Schicksal der Welt für die folgenden Jahrzehnte wurden auf den Schlachtfeldern der Sowjetunion entschieden. Die abschließende Beurteilung des Ostkrieges aber ist noch lange nicht in Sicht; im Gegenteil: mit der Öffnung osteuropäischer Archive avancierte er wieder zu einem der zentralen zeitgeschichtlichen Forschungsthemen, Teilaspekte geben immer wieder Anlass zu heftigen Kontroversen. Dieser Forschungsbericht führt durch die unübersehbare Flut der deutschen und internationalen Publikationen zu Hitlers Ostkrieg und analysiert die relevanten Titel und Forschungsrichtungen in ausführlichen Kommentaren. Der Band bietet aber weit mehr als eine Zusammenschau der Literatur zur militärisch-politischen Geschichte ...
Geschichtswissenschaft (Thema)
Warum trat die Bundesregierung ab Ende der 1980er Jahre weltweit als sicherheitspolitischer Akteur in Erscheinung? Warum engagierte sie sich in multinationalen Missionen der Vereinten Nationen etwa in Somalia, Namibia und Ruanda mit Soldaten oder Polizisten - und in anderen Missionen in Afrika im gleichen Zeitraum nicht? Gestützt auf ministerielle Archivquellen untersucht Torsten Konopka die Prozesse der nationalen Entscheidungsfindung, die zu einer Beteiligung oder Nichtbeteiligung an VN-Missionen in Afrika führten.
Die anderen Soldaten - das waren all jene, die die Wehrmacht zunächst nicht haben wollte, die den Nationalsozialisten als »wehrunwürdig« galten. Viele von ihnen waren Widerstandskämpfer, im Zuchthaus oder im Konzentrationslager eingesperrt. Doch Hitlers Heerführer brauchten immer mehr Soldaten, und so wurden die Regimegegner ab 1942 gezwungen, die Uniform des verhassten Nazistaates zu tragen und in den Krieg zu ziehen. Den Kampf gegen die Nazis gaben sie dennoch nicht auf. Joachim Käppner erzählt die Geschichte von Menschen, die sich dem Bösen widersetzten - und zu Unrecht vergessen sind.
Vietnam 1972 Jahr des Schreckens, in dem die Vereinigten Staaten, unter Führung Richard Nixons und seines Zuflüsterers Henry Kissinger, mit einem rücksichtlosen Bombenkrieg den Widerstand des vietnamesischen Volkes zu brechen versuchten. Im entscheidenden Jahr des 30-jährigen Kampfes war Hellmut Kapfenberger als Korrespondent der DDR-Nachrichtenagentur ADN im bombardierten Norden, notierte und fotografierte.
Der Nahe Osten gehört zu den wenig bekannten Schauplätzen des Ersten Weltkriegs. Das Osmanische Reich, Bündnispartner Deutschlands und Österreichs, führte ab 1914 Krieg gegen Russland und brachte die Briten an den Rand einer Niederlage. Weil nur wenige Deutsche an der Seite der Türken kämpften, sind die nahöstlichen Fronten nicht so in Erinnerung geblieben wie der Krieg im Westen. Doch auch dort waren die Kämpfe außerordentlich gewaltsam. Martin Kröger stellt die Ereignisse an jenen fernen Orten, die sonst nur am Rande behandelt werden, in den Mittelpunkt und zeigt, wie die türkische Niederlage das politische Gefüge des Nahen Ostens bis heute prägt.
Im Kontext der Rückzüge der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg wurde die Ukraine abermals zum Schauplatz von Massengewalt. Die spezifischen Pläne und Dynamiken der späten Phase des Vernichtungskrieges gegen die Sowjetunion bedeuteten Raub, Verschleppung, Mord und Zerstörung. Johannes Spohr zeichnet nach, wie sich die deutsche Besatzung im "Generalbezirk Shitomir" unter dem Eindruck der Kriegswende entwickelte und wie sie sich auf unterschiedliche Teile der Bevölkerung auswirkte, wie sie wahrgenommen und bewertet wurde, welche Verhaltenspräferenzen sich unter den veränderten Bedingungen ab 1943 herausbildeten. Von der NS-Besatzung Betroffene treten dabei als AkteurInnen ihrer eigenen Geschichte in Erscheinung.
Bahnbrechende Enthüllungen über die dunkle Seite der Adenauer-Ära. Herrschaftsgrundlage des ebenso bedeutenden wie bedenkenlosen Gründungskanzlers und CDU-Chefs Konrad Adenauer war auch sein Missbrauch des BND für die eigene Machtsicherung. Das enthüllt dieses monumentale Werk nach uneingeschränkter Auswertung aller Geheimakten. Die antiliberale Führungsgruppe des BND um Reinhard Gehlen arbeitete Kanzleramtschef Hans Globke mit ihrer gesetzeswidrigen politischen Inlandsspionage - namentlich gegen die SPD-Spitze - in nahezu symbiotischer Verbundenheit entgegen.
Die deutsche Erinnerungskultur konzentriert sich auf den Holocaust und blendet die ca. 30 Mio. Opfer des zweiten Völkermordes - den an den »slawischen Untermenschen«, wie Hitler sie nannte - fast vollständig aus. Während der Großteil der Juden von einer halben Million Angehöriger von SS, Polizei und lokalen Kollaborateuren ermordet wurde, war für den Tod der übrigen Opfer die Wehrmacht verantwortlich. Von den mehr als 11 Millionen Rotarmisten und mindestens 17 Millionen Zivilisten wurden 2 bis 3 Millionen ermordet, weil sie Juden waren, die übrigen starben bei Vergeltungsaktionen oder im Rahmen des Partisanenkrieges, durch Zwangsarbeit und durch die erbarmungslose Hungerpolitik der Besatzer.
Das von der SS keine zehn Kilometer vom Stadtzentrum Weimars von 1937 bis 1945 betriebene KZ Buchenwald war eines der wichtigsten Instrumente des NS-Regimes für den rassistischen Umbau Deutschlands und später Europas. Die Inschrift im Haupttor - 'JEDEM DAS SEINE' - hatten die Häftlinge täglich vor Augen. Die zynische Umwidmung der ursprünglichen Bedeutung des Spruches legitimierte Ausgrenzung und Gewalt gegenüber sogenannten Gemeinschaftsfremden. Die neue Dauerausstellung analysiert, was dies für die über 250.000 nach Buchenwald verschleppten Menschen bedeutete.
"Eine teilweise atemberaubende Untersuchung." Frankfurter Rundschau
Wie viel personelle Kontinuität gab es nach 1945 in dem neu zu organisierenden deutschen Staat? Fast alle Juristen, Ärzte, Unternehmer, Journalisten und Offiziere, die dem NS-Regime in wichtigen Positionen gedient hatten, konnten in der Bundesrepublik ihre Karrieren fortsetzen.