In der Biografie des Gründers des weltberühmten Hamburger Tropeninstituts verdichten sich Kolonialismus, Nationalismus und modernes Gesundheitsmanagement. Bernhard Nocht (1857-1945) galt Zeitgenossen als »Vater der deutschen Tropenmedizin«. Aus kleinen Verhältnissen stieg er zum Gründungsdirektor des bekannten, heute nach ihm benannten Hamburger Instituts für Schiffs- und Tropenkrankheiten sowie zum Rektor der Universität Hamburg auf.
Medizin (Thema)
Ganzheitlich gesund durch einen bio-psycho-sozialen Blick auf das Immunsystem
Unser Immunsystem schützt uns vor Viren und Bakterien, heilt Wunden und kann uns vor Krebs und Autoimmunkrankheiten bewahren. Was meist übersehen wird: Es umfasst weit mehr als die biologische Ebene, denn auch psychische und soziale Abwehrkräfte spielen eine entscheidende Rolle.
Jeder neue Durchbruch, den die Genetik erzielt, bedeutet Verheißung und Dilemma zugleich: Einerseits werden wir künftig in der Lage sein, tödliche Krankheiten wirksam zu bekämpfen und zu verhindern. Andererseits gibt uns dieses neue Wissen die Werkzeuge an die Hand, die Natur manipulieren und so uns selbst sowie unsere Kinder nach unseren Vorlieben optimieren zu können.
Medizin und Psychotherapie geraten zunehmend unter den Druck eines pervertierten Gesundheitsbegriffs. Anstatt zahlreiche Varianten von seelisch bedingten Gleichgewichtsstörungen als Rebellion der menschlichen Natur gegen eine Dehumanisierung der Lebensbedingungen zu entlarven, droht die Medizin diese Dehumanisierung eher noch zu fördern, indem sie weiterhin nur an einer Verbesserung der Methoden arbeitet, um das Unnatürliche erträglicher zu machen.
Längst stehen für die „Medizin“ und die ihr angeschlossenen „Wissenschaften“ andere Ziele im Vordergrund als kranke Menschen. Der Hippokratische Eid ist zum Feigenblatt verkommen im Angesicht der Strukturen eines durchideologisierten „Systems“, das Patienten nicht als Individuen betrachtet, sondern als Objekte, die für die Eigeninteressen von Fachgruppen, Fachgesellschaften und sogenannten Sektoren missbraucht werden. Es geht um die Meinungsmacht von Ärzten und deren Organisationen, Fehlinterpretationen der „Wissenschaft Medizin“ eingeschlossen – um Ethik und Patientenwohl geht es kaum noch.
Adélaïde Hautval (1906-1988) war keine Widerstandskämpferin. Doch die elsässische Ärztin passte sich nicht dem Antisemitismus und Rassismus an, sondern zeigte Zivilcourage, wo die meisten schwiegen. Im Januar 1943 wurde sie nach Auschwitz deportiert.Jahre später schrieb sie ihre Erinnerung an diese Zeit. Sie informiert über den Alltag in der Deportation, in den Konzentrationslagern, berichtet über medizinische Menschenversuche, über moralische Entscheidungen und Eigenverantwortung.
Das Thema hat Konjunktur. Spätestens seit Chatbots wie ChatGPT und Bildgeneratoren wie Midjourney oder DALL-E die ebenso faszinierenden wie bedrohlichen Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz eindrucksvoll demonstrieren, ist die »KI-Revolution« (Der Spiegel) in aller Munde. Die KI-Zukunft hat indes längst begonnen. Umstritten ist allerdings die Frage, ob die weitere Entwicklung von KI-Systemen eher die Rettung der Welt einleiten oder ob »eine möglicherweise entstehende Superintelligenz die Menschheit vernichten wird« (Die Zeit) - aber alle sind sich einig: Künstliche Intelligenz ist die bedeutendste Technologie unserer Zeit, und sie wird unsere Zukunft bestimmen.
Trotz Kriegen, Klimawandel und anderen Krisen - Daten offenbaren Grund zur Hoffnung, denn es gibt viele positive Entwicklungen, die in der Kakofonie der Negativ-Schlagzeilen untergehen: Jeden Tag befreien sich Zehntausende Menschen aus extremer Armut, nie starben weniger Menschen in Wetterkatastrophen. Und die meisten Inseln der Südsee gehen nicht unter - sondern werden größer. Dieses Buch zeigt auf Basis aktueller wissenschaftlicher Daten und erstaunlicher Grafiken 33 Lichtblicke in unserer Welt.
Pilze können eine wichtige Rolle bei der Wiederherstellung unseres Ökosystems, für unsere Gesundheit und für unsere symbiotische Beziehung mit der Natur spielen, sagt der international renommierte Pilzexperte Paul Stamets. Entscheidend dafür sind die Myzelien, mikroskopisch kleine Zellen im Boden oder im Holz von Bäumen, deren sichtbare Fruchtkörper gemeinhin als »Pilze« bezeichnet werden.
Die Nobelpreisträgerin Esther Duflo gehört zu den Stars der internationalen Wissenschaft. Ihr Forschungsgebiet ist die Entwicklungsökonomie, also die Frage, wie Armut überwunden und wirtschaftliche Entwicklung angestoßen werden kann. In Kampf gegen die Armut stellt Duflo ihren innovativen entwicklungsökonomischen Ansatz anhand von vier zentralen Problembereichen vor: ...