Healthismus
Gesundheit als gesellschaftliche Obsession

Wer heute gesund leben will, ist dafür selbst verantwortlich. Ob als Teil einer Fitness- und Diätkultur, durch regelmäßige Wellness-Auszeiten oder als Nutznießer_in pharmazeutischer Arzneien - im Zentrum steht das von gesellschaftlichen Erwartungen bedrängte Individuum. Verschleiert werden dabei die Hürden und Zugangsbeschränkungen eines strukturell ungleichen Systems, das fortwährend ausschließt und stigmatisiert.

ISBN 978-3-8379-3353-6 1. Auflage 11.2024 19,90 € Portofrei Bestellen (Buch)

 Friedrich Schorb legt die Schwachstellen eines schrankenlosen Gesundheitsdenkens in der Gesellschaft offen und zeigt, auf welche Weise die obsessive Beschäftigung mit Gesundheit selbst pathologisch geworden ist. Kritisch beleuchtet er dazu die kommerziell motivierten und letztlich technokratischen Heilsversprechen der Pharmaindustrie ebenso wie Gesundheitsreformen, die allein die Stärkung der Eigenverantwortung propagieren. Der Versuch, Menschen immer resilienter gegen eine im Wortsinn toxische Umwelt zu machen, führt in eine Sackgasse. Bleibt so am Ende nur die Hoffnung auf eine neue Form von solidarischer Gesundheit?

Friedrich Schorb legt die Schwachstellen eines schrankenlosen Gesundheitsdenkens in der Gesellschaft offen und zeigt, auf welche Weise die obsessive Beschäftigung mit Gesundheit selbst pathologisch geworden ist. Kritisch beleuchtet er dazu die kommerziell motivierten Heilsversprechen der Pharmaindustrie ebenso wie Gesundheitsreformen, die allein die Stärkung der Eigenverantwortung propagieren.

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Inhaltsverzeichnis und Leseprobe des Verlags

INTERVIEW-Special mit Dr. Friedrich Schorb: Wer heute gesund leben will, ist selbst dafür verantwortlich? Mein heutiger Gast, Dr. Friedrich Schorb, sagt ganz klar nein, denn die Lösungen für Gesundheit würden zwar auf individueller Ebene gesucht, Gesundheit sei aber politisch und bestimmte Zugangsbeschränkungen in einem strukturell ungleichen System würden die viel größere Hürde darstellen. Dr. Schorb ist Soziologe und am Fachbereich Kulturwissenschaften der Universität Bremen tätig. In seiner Forschung beschäftigt er sich mit der gesellschaftlichen Wahrnehmung und Behandlung von mehrgewichtigen Menschen und den Auswirkungen sozialer Ungleichheit auf die Gesundheit. In dieser Episode diskutieren darüber, welche gesellschaftlichen Erwartungen heutzutage an Gesundheit gestellt werden, warum eine obsessive Beschäftigung mit Gesundheit gar nicht so gesundheitsförderlich ist wie angenommen und wie die neuen Abnehmmedikamente wie Wegovy und Ozempic die Wahrnehmung von dicken Menschen und die Diskussionen über ein hohes Körpergewicht verändern. Von Dr. Antonie Post Iss doch, was du willst! Podcast 18.12.2024

Der Autor

Friedrich Schorb ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachbereich Kulturwissenschaften an der Universität Bremen. Zuvor war er viele Jahre innerhalb der Gesundheits- und Humanwissenschaften tätig. Hauptfokus seiner Forschung ist die Verbindung von sozialer Ungleichheit und Gesundheit sowie Fragen der gesellschaftlichen Wahrnehmung und Behandlung von Menschen mit hohem Körpergewicht. Von 2018 bis 2023 war Schorb Sprecher des DFG-Netzwerks Fat Studies. Er ist vielgefragter Referent und Gesprächspartner in den Medien. (Stand: April 2024, Quelle: Verlag)

Erstellt: 02.01.2025 - 08:19  |  Geändert: 02.01.2025 - 08:41