Das 20. Jahrhundert als »Zeitalter der Extreme« (Eric Hobsbawm) ist in starkem Maße durch kriegerische und genozidale Auseinandersetzungen geprägt. Bei deren Untersuchung nahm die Geschichtsschreibung jahrzehntelang mehrheitlich eine androzentrische Perspektive ein und ignorierte die in den 1980er-Jahren besonders im angelsächsischen Raum einsetzende Forschung zu Geschlecht, Militär und Krieg. Die internationalen Beiträgerinnen des Bandes widmen sich daher aus interdisziplinärer Perspektive der Geschlechterfrage in der Kriegsforschung.
I:DES (Thema)
Nicht die Natur bestimmt unsere Vorstellungen von Sexualität, sondern die Gesellschaft. War es früher die Religion, die den Sex regulierte, so ist es heute die Ökonomie. Kein Wunder also, dass »sexuelles« oder »erotisches Kapital« in der Soziologie, den Gender Studies, der Sexualwissenschaft und sogar in der Alltagssprache zu einer gängigen Metapher geworden ist, um die Motive und Konsequenzen von Praktiken etwa zur Steigerung der sexuellen Attraktivität zu beschreiben.
In ihrem konzisen und mit zahlreichen Beispielen angereicherten Buch verteidigen Dana Kaplan und Eva Illouz den Begriff des sexuellen Kapitals als analytische Kategorie, machen ihn jedoch komplexer und befreien ihn von Gender-Klischees sowie von rationalistischen und identitätspolitischen Kurzschlüssen.
»Am darauffolgenden Tag starb niemand.« So beginnt der Roman, in dem das Unvorstellbare wahr wird: Kein Mensch kommt mehr zu Tode- weder gewaltsam noch friedlich. Die Bevölkerung ist verstört, die Politiker sind ratlos. Steuert das Land auf eine Katastrophe zu? In seinem skurillphilosophischen Roman stellt sich José Saramago den existenziellen Fragen unserer Zeit.
1978, ein Dorf in der Eifel: Sanne und Ulrike haben Osterferien. Wenn sie nicht auf dem Hof helfen müssen, düsen sie mit ihren Fahrrädern durch die Gegend und kriegen alles mit. In zwei Monaten ist Fußball-WM, die Mädchen bekommen aber einfach nicht genug Hanuta-Bilder für ihre Sammelalben. Also schneiden sie ein paar Männerköpfe aus dem Fahndungsplakat in der Post. Denn das ganze Land ist gerade in Aufruhr über drei Buchstaben. RAF. Und dann geschieht tatsächlich ein Bankraub. Festgenommen wird der einzige Langhaarige im Dorf. Dass er es nicht gewesen sein kann, wissen Sanne und Ulrike genau. Und sie wissen noch viel mehr, Sachen, die nicht nur die Polizisten in der nächsten Kleinstadt interessieren würden ...
Lynette ist Ende zwanzig, und versucht, neben zwei Jobs ihren Schulabschluss nachzuholen, denn sie will endlich einen festen Platz im Leben. Als der Vermieter anbietet, ihr das Haus zu verkaufen, in dem die Familie seit Ewigkeiten lebt, erkennt Lynette die einzigartige Chance, sich in der Boomtown Portland, Oregon, zu behaupten. Aber dann lässt ihre Mutter sie plötzlich hängen und der Deal droht zu platzen. In dem verzweifelten Versuch, es allein zuschaffen, steigt Lynette einen Nacht lang in die Abgründe ihrer Vergangenheit, um sich auf der hässlichen Seite der Stadt zu holen, was man ihr schuldet ... Wieder hat der unvergleichliche Willy Vlautin mit seiner kraftvollen Literatur eine jener wunderbaren Figuren erschaffen, die man nie mehr vergessen kann.
Eine historische Spurensuche, die in eine klimagerechte Zukunft weist.
Die drohende Klima- und Umweltkatastrophe ist das Resultat von sozialen Verhältnissen, die historisch gewachsen sind - und die überwunden werden können. Milo Probsts Streifzüge durch die emanzipatorischen Kämpfe des 19. und frühen 20. Jahrhunderts schärfen den Sinn für das Mögliche und ziehen Verbindungslinien, aus denen Neues erwachsen kann: Probst folgt den Spuren eines anarchistischen Aktivisten und Schriftstellers, der Anfang des 20. Jahrhunderts in Buenos Aires für einen breiten Solidaritätsbegriff eintrat, der auch die Natur miteinbezog, denen eines britischen Sozialisten, der in den 1890er Jahren Arbeiterinnen zum Kampf gegen die Luftverschmutzung animieren wollte, denen eines kubanischen Unabhängigkeitskämpfers, der Anarchistin und Feministin Louise Michel und anderen.
Im Jahr 2020 wurde der Tod zur instrumentalisierten Gestalt in der Gesellschaft. Der frühere Altenpfleger, dann promovierte Philosoph Köhne, war jahrzehntelang Arte-Dokumentarfilmer und ARD-Radiofeature-Spezialist. Das Werk in der Erstauflage: Leinen, gebunden, edle Buchproduktion, 216 Seiten mit 15 llustrationen, u.a. von der Illustratorin der Wochenzeitung Demokratischer Widerstand Jill Sandjaja. Nachwort auf das Jahr 2020 vom Online-Blogger und Philosophen Gunnar Kaiser.
»Ökonomische Weisheit, verpackt in Poesie - das kann nur Tim Jackson. Eine wundervolle Lektüre!« Kate Raworth, Autorin von »Die Donut-Ökonomie«
Seit Jahrzehnten richten wir unser Leben an der Überzeugung aus, dass »besser« auch immer »mehr« heißen muss. Doch das Streben nach ständigem Wachstum hat zu ökologischer Zerstörung, sozialer Instabilität und einer globalen Gesundheitskrise geführt. Wenn Wachstum uns so sehr schadet, warum verabschieden wir uns dann nicht davon?
Tim Jackson stellt dem Mythos Wachstum seine Vision einer Gesellschaft gegenüber, die uns ohne Wachstum reicher macht statt ärmer. Sein Buch ist nicht nur ein Manifest für ein anderes Wirtschaftssystem, sondern vor allem eine Einladung, darüber nachzudenken, was das Leben lebenswert macht.
Der Wind hat gedreht, die See östlichen Namens tobt dem Strand entgegen. Eis glitzert an den Masten. Der Atem sticht mit Nadeln tief in den Leib. Das Lächeln der Wetterfee gefriert.Eine Ostbrücke freilich ist nur beim Wetter keine gute Nachricht.
Der Erste Weltkrieg forderte Millionen Opfer unter Zivilisten und Soldaten. Gegen diesen Mahlstrom der Vernichtung wandten sich Sozialistinnen und Sozialisten, die nicht gewillt waren, zu Erfüllungsgehilfen der imperialistischen Nutznießer des Krieges zu werden. Ihre Kritik und Rolle innerhalb dieser vier Schreckensjahre beleuchtet der vorliegende Band. Er zeigt damit, dass es viele Stimmen gab, die sich gegen das sinnlose Sterben auf den Schlachtfeldern Europas erhoben. Ungeachtet einer möglichen politischen Isolation folgten sie in einer schwierigen Zeit ihrem Gewissen und müssen gerade deshalb eine besondere Würdigung erfahren.
