Putin, Wladimir (Thema)
Machtvoll erhebt sich das neue Russland, Putins Russland. Mit der Ukrainekrise hat 25 Jahre nach dem Fall der Mauer ein neuer Ost-West-Konflikt begonnen, womöglich ein neuer Kalter Krieg. Katja Gloger begibt sich auf eine Expedition nach Russland, in ein Land, das sich immer weiter vom Westen zu entfernen scheint, wie zuletzt der Militäreinsatz in Syrien zeigte. Sie erklärt das »System Putin«, das komplizierte Machtgeflecht im Kreml, Ökonomie und geopolitische Ambitionen. Gibt es noch Chancen, neues Vertrauen aufzubauen, gar Gemeinsamkeiten zu finden? Ob dies gelingt, hängt vor allem von Deutschland ab. Es ist eine historische Aufgabe, die Aufgabe einer ganzen Generation.
Aktualisierte und erweiterte Ausgabe.
Nach Jahren der Annäherung ist das Verhältnis zwischen Deutschland und Russland so angespannt wie seit mehr als 25 Jahren nicht mehr. Was Putin antreibt, warum er die Konfrontation sucht und den Rückfall in den Kalten Krieg in Kauf nimmt, ist vielen ein Rätsel.
Wie wurde Wladimir Putin vom KGB-Offizier in der DDR zum mächtigsten Mann und Gestalter des neuen Russlands, das sich immer weiter von den Vorstellungen des Westens entfernt? Barack Obama stuft Wladimir Putin als eine der größten Gefahren für die Welt ein - gleich neben Ebola und den Terroristen des IS.
Wladimir Putin regiert das flächenmäßig größte Land der Erde, mit den meisten bekannten Öl- und Gasreserven, dem nach eigenem Befinden der Status einer Weltmacht gebührt - und das sich vom westlichen Bündnis bedroht fühlt.
Philipp Ewers zeigt in seinem akribisch recherchierten und faktenbasierten Grundlagenwerk, dass niemand, der das ignoriert, überrascht sein darf, wie ein Assoziierungsabkommen zwischen der EU und der Ukraine die größte Krise zwischen dem Westen und Russland seit Ende des Kalten Krieges hervorrufen konnte.
Warum immer mehr Deutsche Verständnis für Russland haben. Die Kriegshetzerei von Politik und Medien nimmt immer absurdere Formen an, die allein den Schluss zulassen, dass man sich nichts sehnlicher als einen Krieg gegen Russland wünscht.
Als am 31. August 1994 die letzten russischen Truppen Deutschland verließen und Tausende von Soldaten zu einer Abschiedsparade im Treptower Park in Berlin angetreten waren, sangen sie ein Lied, das ein russischer Oberst eigens zu diesem Anlass getextet und komponiert hatte.
Die Berichterstattung zur Krise in der Ukraine und die Berichterstattung zu Russland haben zu einem offenen Schlagabtausch zwischen den etablierten Medien und einem nicht unerheblichen Teil ihrer Rezipienten geführt.
Wie ist es um die politische Kultur eines Landes bestellt, in dem ein Begriff wie "Russlandversteher" zur Stigmatisierung und Ausgrenzung taugt? Muss man nicht erst einmal etwas verstehen, bevor man es beurteilen kann? Gabriele Krone-Schmalz bietet in diesem Buch eine Orientierungshilfe für all jene, denen das gegenwärtig in den Medien vorherrschende Russlandbild zu einseitig ist. Antirussische Vorbehalte haben in Deutschland eine lange Tradition und sind in zwei Weltkriegen verfestigt worden. Auch im Ukraine-Krieg lässt sich ihre Wirksamkeit beobachten.
Die Auflösung der Sowjetunion war eine Bedingung zur Einführung des Kapitalismus in allen Nachfolgestaaten. Dabei entwickelte sich eine spezifische Eigendynamik, die bis heute den post-sowjetischen Raum prägt und immer wieder zu gewaltsamen Konflikten führt.
Russlands Nachbar als Zielscheibe geostrategischer Interessen. Die Ukraine ist nur wenigen als geostrategisch zentraler Ort bekannt. Die Berichterstattung verrät auch wenig darüber.