Unrast

Afrika sichtbar machen. Essays über Dekolonisierung und Globalisierung. Von wa Thiong'o Ngugi

Seit über sechzig Jahren schreibt Ngugi wa Thiong'o, der 2019 mit dem renommierten Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis geehrt wurde, über die Geschichten, Herausforderungen und Zukunftssaussichten Afrikas, insbesondere seines Heimatlandes Kenia. In seinem Werk, das Theaterstücke, Romane und Essays umfasst, erzählt Ngugi von der Ungerechtigkeit kolonialer Gewalt und dem diktatorischen Verrat der Entkolonialisierung, vom Streben nach wirtschaftlicher Gleichheit angesichts der großen Ungleichheit und nicht zuletzt von seinem Kampf für Freiheit und die anschließende Inhaftierung.

Ngugis Romane haben große Anerkennung gefunden, seine politischen Essays hingegen - obwohl ebenso brillant - kennen die wenigsten.  In einer Zeit, in der Afrika in den Diskussionen über die Globalisierung weitgehend ignoriert wird, wird "Afrika sichtbar machen" zur Pflichtlektüre.

ISBN 978-3-89771-276-8     14,00 €  Portofrei     Bestellen

Landauers Philosophie des libertären Sozialismus. Von Michael Lausberg

Gustav Landauer (1870-1919) ist wohl einer der wichtigsten Repräsentanten des freiheitlichen Sozialismus in Deutschland. Er sah im Staat und seinen Organisationen grundsätzlich ein herrschaftlich-zentralistisches Ordnungsprinzip, das zu einer Entmündigung des Individuums und zu einem Verzicht an Selbstverantwortung führe. Für Landauer war die Abschaffung des Staates eine notwendige Voraussetzung für Freiheit und völlige Gleichberechtigung aller Menschen. Landauer vertrat einen genossenschaftlichen Sozialismus auf Basis freier Vereinbarung in kleinen dezentralen Einheiten. Während der revolutionären Ereignisse zum Ende des 1. Weltkriegs und unmittelbar danach war Landauer an einflussreicher Stelle an der Weiterentwicklung der Münchner Räterepublik beteiligt. Dort trieb er vor allem die Revolutionierung der Hochschulen voran. Drei Tage nach der Machtübernahme der Räteregierung durch Funktionäre der KPD trat der frustrierte Landauer am 16. April 1919 von all seinen politischen Funktionen und Ämtern in der Räterepublik zurück. Nach seiner Gefangennahme durch konterrevolutionäre Freikorps-Soldaten wurde er in der Haft brutal ermordet.

ISBN 978-3-89771-244-7     9,80 €  Portofrei     Bestellen

Antisexistische Awareness. Ein Handbuch. Von Ann Wiesental

"Antisexistische Awareness - Ein Handbuch" gibt einen Einblick in Ansätze der antisexistischen Unterstützungsarbeit der letzten zehn Jahre. Mit praktischen Tipps für Betroffene von sexualisierter Gewalt und sexistischer Diskriminierung, für Unterstützer/innen, Awareness-Gruppen und Interessierte.

Awareness meint Achtsamkeit und Bewusstsein nicht nur im Umgang mit Betroffenen, sondern auch für gesellschaftliche Machtverhältnisse, denn Sexismus und sexualisierte Gewalt sind keine individuellen Einzelfälle. Awareness ist eine Haltung und ein Handeln, das Verantwortung übernimmt und darauf reagiert, dass sexualisierte Gewalt und sexistische Diskriminierung stattfinden, auch in unseren Umfeldern. Das Buch möchte ermutigen und Anregungen geben, wie du und ihr einen (Awareness-) Veränderungsprozess beginnen könnt.

ISBN 978-3-89771-310-9     12,80 €  Portofrei     Bestellen

Identitätspolitiken. Konzepte und Kritiken in Geschichte und Gegenwart der Linken. Von Jens Kastner und Lea Susemichel

Identitätspolitik bedeutet, sich über die eigene Identität als beispielsweise Afroamerikanerin, Jude, Frau, Lesbe oder Arbeiter zu definieren - und bestenfalls auch zu organisieren und für die eigenen Rechte einzutreten. Doch obwohl diese Form der Identitätspolitik die Basis zahlloser sozialer Bewegungen bildete, wurde sie spätestens durch die Queer und Postcolonial Theory radikal infrage gestellt und als vereinheitlichend und ausschließend abgelehnt. Doch die Bezugnahme auf identitäre Kategorien wird nicht nur theoretisch heftig herausgefordert, sondern inzwischen auch innerhalb der Linken als geradezu konterrevolutionär scharf kritisiert: Identitätspolitik schade dem Klassenkampf, so die Argumentation. Denn die Kämpfe um Anerkennung kultureller Differenzen würden vom zentralen und universell zu führenden Kampf gegen soziale Ungleichheit nur ablenken.

ISBN 978-3-89771-320-8     12,80 €  Portofrei     Bestellen

Der Traum vom Schlaf im 20. Jahrhundert Wissen, Optimierungsphantasien und Widerständigkeit. Von Hannah Ahlheim

Der Schlaf: seit Jahrtausenden Gegenstand von Mythen, Erzählungen und Bildern.

Der Mensch verschläft ein gutes Drittel seines Lebens. Die Zeit, die wir im Schlaf verbringen, ist eine unbewusste, unproduktive und untätige, aber auch eine
lebensnotwendige und herbeigesehnte Zeit. Wie geht nun eine Gesellschaft, in der wissenschaftliches Verstehen, Rationalität und Effizienz eine zentrale Rolle spielen, mit einem so widerspenstigen Phänomen wie dem Schlaf um?

ISBN 978-3-8353-3247-8     39,00 €  Portofrei     Bestellen

Treblinka Lager. Revolte. Flucht. Warschauer Aufstand. Von Samuel Willenberg

Samuel Willenberg schildert in seinem Buch den grausamen Alltag im NS-Vernichtungslager Treblinka, in das er 1943 als 20-Jähriger deportiert wurde. Die traumatischen Erfahrungen im Lager Treblinka und seine Beteiligung an der Revolte, die er als einer der wenigen Aufständischen überlebte, sind jedoch nur ein Teil des Buches. Der zweite Teil beschäftigt sich mit dem Leben nach der Flucht im besetzten Polen. Anhand seiner prägnanten Momentaufnahmen wird die doppelte Gefahr, denen Jüdinnen und Juden von der deutschen Mordmaschinerie und gleichzeitig von polnischen Nationalisten ausgesetzt waren, offensichtlich. Die Tragik dieser Lebensumstände prägt Willenbergs gesamte Biografie.

ISBN 978-3-89771-820-3     22,00 €  Portofrei     Bestellen

Kolonialität der Macht. Hrsg. Pablo Quintero und Sebastian Garbe

Von Aníbal Quijano, Anfang der 1990er Jahre eingeführt, wurde das Konzept der Kolonialität der Macht von einer Vielzahl von kritischen DenkerInnen, vor allem in und aus Lateinamerika, aufgenommen und weitergeführt. In diesem Band vereinen wirklassische Texte der dekolonialen Wissensproduktion mit Arbeitenvon ForscherInnen, welche sich der Herausforderung stellen, die theoretischen Konzepte in konkreten Zusammenhängen anzuwenden. Gemeinsam ist diesen Arbeiten der Anspruch, einen Beitrag zur Überwindung der Kolonialität zu leisten. Die dekoloniale Option ist in diesem Sinne eine explizit politische, in welcher es nicht ausreicht, bloß die theoretischen Inhalte in akademischer Produktion herauszufordern, sondern auch Form und Ort ihrer Produktion in Frage zu stellen, sowie einen gesellschaftlichen Zusammenhang zu ermöglichen.

ISBN 978-3-89771-650-6     16,00 €  Portofrei     Bestellen

Just Politics. Ökokritische Perspektiven im postkolonialen Raum. Hrsg. Lina Fricke, Elisabeth Nechutnys, Anna von Rath und Christoph Senft

Postcolonial Ecocriticism ist ein in der Literatur- und Kulturwissenschaft relativ junger, aber im Hinblick auf das steigende gesamt-gesellschaftliche Interesse an Fragen zur Ökologie und Nachhaltigkeit intensiv diskutierter und hochaktueller Ansatz. Die Artikel dieses Sammelbandes basieren auf Vorträgen und Seminararbeiten der Summer School "Just Politics? Postcolonial Ecocriticism between Imagination and Occupation". Es geht um eine interdisziplinäre Auseinandersetzung mit Fragen zu aktuellen ökonomischen und ökologischen Entwicklungen.

ISBN 978-3-89771-545-5     18,00 €  Portofrei     Bestellen

Deep Diversity. Von Choudhury Shakil

Deep Diversity beleuchtet in ebenso zugänglicher wie hochspannender Weise die Frage, wie wir uns und andere wahrnehmen und wie der vermeintliche Unterschied zu Ab- und Ausgrenzung führt. Shakil Choudhury untersucht, welche Rolle Emotionen, Triebe und Sozialisation in Bezug auf Rassismus spielen und wie sie mit Herrschaftsverhältnissen verknüpft sind. Überzeugend belegt er seine Argumente mit Ergebnissen aus neurologischen und psychologischen Forschungen, ergänzt um viele persönliche Erfahrungen, die seine eigenen Voreingenommenheiten thematisieren.

ISBN 978-3-89771-243-0     16,80 €  Portofrei     Bestellen

Epistemologien des Südens. Von Boaventura de Sousa Santos

Heutzutage ist das Wissen um die vielfältigen Dimensionen der Ungerechtigkeit, ob sozial, politisch kulturell, sexuell, ethnisch oder religiös, weit verbreitet. Wenig Aufmerksamkeit hingegen erfährt die Tatsache, dass es bereits eine Hierarchie in Bezug auf die verschiedenen Weisen gibt, wie wir unsere Umwelt wahrnehmen und mit Bedeutung versehen. Dabei ignoriert die westliche hegemoniale Epistemologie die unterschiedlichen Wissensproduktionen des globalen Südens und definiert die ihre als universal gültig. Doch globale soziale Gerechtigkeit ist erst mit der Anerkennung der nicht-westlichen Epistemologien möglich. Der Autor umreißt eine neue Art von Bottom-up-Kosmopolitismus, in dem Fröhlichkeit, Solidarität und das "Gute Leben" über die Logik des Marktes und des Individualismus triumphieren.

ISBN 978-3-89771-242-3     24,00 €  Portofrei     Bestellen

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