Die Erfindung des muslimischen Anderen
20 Fragen und Antworten, die nichts über Muslimischsein verraten

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Nicht wenige, die an "muslimische" Menschen und "deren" Lebenswelten denken, sehen diese Bilder vor ihrem inneren Auge: Köftespieße, Gebetsteppiche, Baklava und Schwarztee, Gemüsehandel und Barbiershops mit arabischen Schriftzeichen, kopftuchtragende, auf dem Boden speisende Frauen in Hinterzimmern, verrauchte Cafés voller Männergruppen mit schwarzen Bärten und lauten Stimmen, die sich lediglich mit den Worten wallah, insallah und yani zu unterhalten scheinen ...In unserer Gesellschaft herrscht offensichtlich der Drang, über den "Islam" und die "Musliminnen" zu sprechen. Es sind in erster Linie rassistische (Islam-)Bilder, Vorstellungen und Denkweisen, die sich fest in das kulturelle Gedächtnis der Dominanzgesellschaft eingebrannt haben: archaische Kultur, rückständige Religion, übergriffige, gewaltaffine Männer und unterworfene Frauen.

ISBN 978-3-89771-336-9 12,80 € Portofrei Bestellen

Der vorliegende Essayband erklärt nicht, wie "Musliminnen wirklich sind", sondern wirft den Blick zurück auf jene, die diese Bilder produzieren und weitertragen. Mal ernst, mal augenzwinkernd, mal (selbst)ironisch demaskieren die Beiträge den antimuslimischen Rassismus und entlarven die Konstruktion des bedrohlichen Anderen als identitätsstiftend und herrschaftsstabilisierend.

Die Erfindung des muslimischen Anderen sichert Privilegien. Dieses Buch lädt dazu ein, nach gerechteren Verhältnissen zu fragen.

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Inhaltsverzeichnis

Der → Verband binationaler Familien und Partnerschaften arbeitet bundesweit an den Schnittstellen von Familien-, Migrations- und Bildungspolitik. Denn starke Gesellschaften brauchen Vielfalt und ihre vielfältigen Familien brauchen eine gerechte Partizipation und Teilhabe in dieser Gesellschaft. → Wikipedia

Die Autor/innen:

Anna Sabel ist Medienwissenschaftlerin und politische Bildungsarbeiterin. Sie ist Regisseurin von "Spendier mir einen Çay und ich erzähl dir alles" (www.spendier-mir-einen-cay.de), Kuratorin von "Re:Orient. Die Erfindung des muslimischen Anderen" und Leiterin des Projekts "(Un)Sichtbarkeiten in der Migrationsgesellschaft" (Verband binationaler Familien und Partnerschaften Leipzig).

Özcan Karadeniz ist Geschäftsführer des »Verband binationaler Familien und Partnerschaften Leipzig«. Er ist Politikwissenschaftler und langjähriger Trainer und Referent im Bereich rassismuskritischer und politischer Bildungsarbeit im Kontext von Migration, Diversity und Empowerment. Zudem ist er Mitglied im Unabhängigen Expertenkreis Muslimfeindlichkeit des Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat, Produzent und Redakteur von "Spendier mir einen Çay und ich erzähl dir alles" (www.spendier-mir-einen-cay.de) und Kurator der Sonderausstellung "Re:Orient. Die Erfindung des muslimischen Anderen".

Mehmet Arbag ist Politikwissenschaftler und politischer Bildungsarbeiter zu den Themen Rechtsextremismus und Rassismus. Er ist Mitarbeiter im Projekt "(Un)Sichtbarkeiten in der Migrationsgesellschaft" (Verband binationaler Familien und Partnerschaften Leipzig).

Schirin Amir-Moazami hat am Europäischen Hochschulinstitut Florenz im Department Social and Political Sciences promoviert und arbeitet als Professorin für Islam in Europa am Institut für Islamwissenschaft der Freien Universität Berlin. Sie forscht und lehrt zu Religionspolitiken, Säkularismus, islamischen Bewegungen und Politiken der Wissensproduktion in Europa.

Iman Attia ist Professorin für Critical Diversity Studies mit den Schwerpunkten Rassismus und Migration an der Alice Salomon Hochschule Berlin und arbeitet seit Anfang der 1990er Jahre zu (antimuslimischem) Rassismus aus globalhistorischer, post- und dekolonialer, post-/nazistischer sowie relationaler und intersektionaler Perspektive. Sie lehrt und forscht zur Relationalität von Rassismen und ihren Intersektionen mit anderen gesellschaftlichen Machtverhältnissen mit einem Schwerpunkt auf antimuslimischem Rassismus sowie Erinnerungskultur und -politik.

Claudia Brunner ist assoziierte Professorin am Zentrum für Friedensforschung und Friedensbildung am Institut für Erziehungswissenschaften und Bildungsforschung, Universität Klagenfurt. Sie ist feministische Politikwissenschaftlerin und Friedensforscherin, Autorin der Bücher "Epistemische Gewalt und Wissensobjekt Selbstmordattentat" sowie zahlreicher weiterer Texte zu Verflechtungen von Wissen(schaft) und Gewalt(freiheit), siehe auch www.epistemicviolence.infoMaría do Mar Castro Varela ist Diplom-Psychologin, Diplom-Pädagogin und promovierte Politikwissenschaftlerin. Sie ist Professorin für Allgemeine Pädagogik und Soziale Arbeit an der Alice Salomon Hochschule, Berlin. In 2015/16 war sie Senior Fellow am Institut für die Wissenschaft des Menschen (IWM) in Wien. Sie ist u.a. Gründerin des bildungsLab* (bildungslab.net), Mitglied der Forschungsgruppe »Radiating Globality« (unter Leitung von Gayatri Chakravorty Spivak) und Vorsitzende des Berliner Instituts für kontrapunktische Gesellschaftsanalysen.

Fatima El-Tayeb ist Schwarze deutsche Historikerin und Professorin für Literatur und Ethnic Studies an der University of California, San Diego. Sie arbeitet zu Rassismus in Europa, mit Fokus auf Widerstandstrategien rassifizierter Communitys, insbesondere solche, die eine intersektionale, queere Kunstpraxis mobilisieren. Sie hat mehrere Bücher und zahlreiche Essays zur Interaktion von ›Rasse‹, Geschlecht, Sexualität und Nation veröffentlicht. Neben ihrer akademischen Arbeit ist sie in antirassistischen, migrantischen und queer of color Zusammenhängen aktiv. Sie ist Mitbegründerin des Black European Studies Projekts (BEST) und Co-Autorin des Films Alles wird gut (1997).

Erstellt: 24.07.2022 - 06:05  |  Geändert: 20.01.2023 - 15:00

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