Ökofeminismus: Zwischen Theorie und Praxis
Eine Einführung
Was haben antimilitaristische Proteste in den USA und Europa, Kämpfe um Saatgut in Indien oder Kenia und indigener Widerstand gegen Extraktivismus in Ecuador mit Kampagnen zum Thema Hausarbeit - wie der Streik der Care-Arbeiter_innen gegen das neoliberale Gesundheitswesen in NRW - gemein? Das Zusammendenken von feministischen, ökologischen und dekolonialen Fragestellungen, wie es Ökofeminist_innen bereits in den 1970er-Jahren vorgemacht haben, stellt das Leben - und zwar nicht nur menschliches - in den Fokus der Analyse und des politischen Handelns. Die Autorinnen legen dar, wie Ökofeminismus es schafft, die Verbindung zwischen verschiedenen Herrschaftsstrukturen aufzuzeigen ...
... und die Herrschaft über Frauen, queere, migrantisierte, rassifizierte Menschen und andere marginalisierte Gruppen mit der Herrschaft über Natur zusammenzudenken. In der Praxis zeigt sich das in Form von Streiks und Besetzungen, Commoning und kollektiver Subsistenzarbeit bis hin zu autonomen Gemeinschaften und alternativen Gesellschaftsentwürfen.Zugänglich geschrieben und mit zahlreichen Beispielen aus der Praxis versehen ermöglicht das Buch einen niedrigschwelligen Einstieg in die Vielfalt der Theorien und Praxen der Ökofeminismen.
Von feministischen Kämpfen in den Straßen, an den Küchentischen, auf dem Acker und im Wald
Pressestimmen:
(...) ›Insbesondere die abschließenden Kapitel, die die entwickelte ökofeministische Theorie wieder zu ihrer Herkunft aus Bewegung und Praxis zurückführen und zu einer ökofeministischen Organisierung aufrufen, runden das Buch gelungen ab. Damit sollte es das lila Handbuch einer jeder Ökofeminist*in sein, die gegen die Ausbeutung von Menschen und der nicht-menschlichen Natur und für eine klimagerecht befreite Gesellschaft kämpft.» – Lola Fischer-Irmler, contraste, April 2024 → Unrast Verlag
Die Autorinnen:
Lina Hansen liebt den Ökofeminismus, seitdem sie in Jena den soziologischen Schwerpunkt ›Gesellschaftliche Transformation und Nachhaltigkeit‹ studiert hat und sich während ihres soziologischen Bachelors im Stadtgarten ›Ab geht die Lucie‹ feministisch engagiert hat. Mittlerweile hat sie viele feministische Konferenzen organisiert. Derzeit bringt sie ihren ökofeministischen Blick im Kollektiv ›Common Ecologies‹, bei der ›Feminist and Degrowth Alliance‹ (FaDA) und bei der Organisation der Vergesellschaftungskonferenz ein. Sie liebt es, in Stadtgartenprojekten queere ökofeministische Workshops zu geben, kollektiv zu ackern oder an der Universität Feministische Theorie und Degrowth zu lehren. Sie arbeitet an einem ökofeministischen Promotionsvorhaben, welches von Hanna Meißner betreut wird.
Nadine Gerner ist Sozialwissenschaftlerin und lehrt an verschiedenen Universitäten zu den Themen Care, Soziale Reproduktion, Degrowth und Ökofeminismus. Darüber hinaus ist sie bei ›Common Ecologies‹ und der ›Feminism and Degrowth Alliance‹ (FaDA) aktiv. Zurzeit organisiert sie zum zweiten Mal eine Strategiekonferenz zu Vergesellschaftung und setzt sich für feministisches Vergesellschaften ein. Sie gibt Workshops zu Ökofeminismus und ist in der Klimagerechtigkeitsbewegung sowie in feministischen Kollektiven und Kampagnen unterwegs.
Die Klimakrise und Geschlechterungerechtigkeiten haben im Kern sehr viel mehr gemeinsam, als man annehmen mag, da die strukturellen Ausbeutungen und Machtverhältnisse ähnlich gelagert sind. Deshalb sollten Klimagerechtigkeit und Feminismus zusammen gedacht werden – in Theorie und Praxis. - Was ist Ökofeminismus und welche Antworten bietet er? Wie sieht ein ökofeministischer Aktivismus aus? Müssen wir jetzt alle Feminist:innen sein, um das Klima zu retten? Und stricken Ökofeminist:innen ihr Klopapier selbst? Diese und weitere spannende Fragen werden wir in dem interaktiven Vortrag diskutieren. Von Janna Aljets → SfF_Hildesheim Youtube 07.01.21
Erstellt: 08.04.2024 - 08:12 | Geändert: 11.06.2024 - 08:43