Sexuelle Differenz. Feministisch-psychoanalytische Perspektiven auf die Gegenwart. Von Tove Soiland

Tove Soiland zählt zu den wichtigsten Theoretikerinnen des gegenwärtigen Feminismus. In ihren ökonomie- wie auch subjekttheoretischen Analysen widmet sie sich seit mehr als zwei Jahrzehnten den gesellschaftlichen Grundlagen hierarchischer Geschlechterverhältnisse. Die Stärke ihres Werks liegt in dem Beharren auf einer nicht gender-theoretisch begründeten Geschlechtertheorie. Mit Bezug auf die Lacan'sche Psychoanalyse und Irigarays Denken der sexuellen Differenz legt sie in überzeugender Weise die Strukturen neo-patriarchaler Geschlechterverhältnisse offen.

ISBN 978-3-89771-345-1     18,00 €  Portofrei     Bestellen

Die Anthologie widmet sich Soilands zahlreichen Arbeiten zur sexuellen Differenz und gewährt damit Einblick in das komplexe Denken dieser Theoretikerin und die Entwicklung ihrer feministischen Theorie. Die hier zusammengestellten Texte bieten Zugang zu einem im deutschsprachigen Raum marginalisierten Zweig feministischer Theoriebildung sowie zu den theoretischen Divergenzen zwischen der Gender-Theorie und dem Denken der sexuellen Differenz, die Soiland immer wieder prägnant dargelegt hat. Soilands jüngere Texte nehmen darüber hinaus die psychoanalytische Debatte zur postödipalen Gesellschaft auf. Damit ermöglichen sie, aktuelle, im Zuge des Untergangs patriarchaler Autorität entstandene Problemlagen in den Geschlechterverhältnissen in den Blick zu nehmen und hinsichtlich eines zeitgemäßen Feminismus zu diskutieren.

Zentrale Texte einer für den gegenwärtigen Feminismus bedeutenden und kontrovers diskutierten Theoretikerin

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Inhaltsverzeichnis

Leseprobe des Verlags

Queer und Gender (re)politisieren!? Queer und Gender haben als Kampfbegriffe gegen identitäre Zuschreibungen, Biologismen, Geschlechterstereotype und Heteronormativität Karriere gemacht. Wer von Gender spricht, meint Geschlecht als soziale, historisch gewordene Kategorie. Queer bezieht sich auf Identitäten, die in keine Schublade passen wollen, die sich nonkonform und schräg jeder Eindeutigkeit verweigern. Von Melanie StitzWir Frauen 01/2024

»Was verschwindet, ist die Frage: Wie wollen wir leben?« Die Philosophin Tove Soiland und die Sozialwissenschaftlerin Anna Hartmann über ihre Vorstellung der »postödipalen Gesellschaft« und das Geschlechterverhältnis in dieser. Von Lena Böllingernd 22.10.22

Pressestimmen:

Das neue Geschlechterregime: 2003 löste Tove Soiland den sogenannten Gender-Streit aus, nun sind einige ihrer Texte in einem Sammelband erschienen. Ausgehend von Jaques Lacan und Luce Irigaray kritisiert sie darin das Geschlechterverhältnis, ohne bei Fragen nach Repräsentation stehenzubleiben. Von Marco Kammholzjungle world 27.04.23

Femina Politica über ›Sexuelle Differenz‹: (...) Seit nunmehr 20 Jahren übt sie Kritik an Gender-Theorien und vermittelt als Gegenentwurf das Denken der sexuellen Differenz: eine feministische Theorietradition, die im deutschsprachigen Raum eine Rezeptionssperre erlitten hat. Der vorliegende Band ermöglicht es nicht nur, ihre Zwischenrufe in chronologischer Reihenfolge nachzulesen, sondern auch in diese andere Perspektive auf Geschlecht und Gesellschaft einzutauchen, die gegen den Wind in die Gegenwart gerettet wurde. Von Sabine Hattinger-Allende → Unrast-Verlag 1/2023

Genießen ohne Ende - Was hat Genuss mit Feminismus zu tun? Und wie können wir mit psychoanalytischen Erkenntnissen den heutigen Kapitalismus besser verstehen? Von Andreas Hellgermannkritisch-lesen 11.04.23

Die Autorin:

Tove Soiland lehrt an verschiedenen deutschsprachigen Universitäten. Ihr Arbeitsschwerpunkt liegt im Bereich des Lacan-Marxismus. 2003 initiierte sie den »Gender-Streit«, eine Kontroverse um die theoretischen Grundlagen des Gender-Begriffs. 2008 promovierte sie über Luce Irigarays Denken der sexuellen Differenz. Sie ist Mitglied des Kollektivs Linksbündig, das sich kritisch mit der staatlichen Corona-Politik auseinandersetzt.

Tove Soiland bei EqualPedia

Porträt: «Müssen wir Frauen uns etwa abschaffen?» Wer hat warum keine Zeit? Und was hat das mit Geschlechtern zu tun? Solche Fragen beschäftigen die Historikerin Tove Soiland. Sie nahm an der Veranstaltungsreihe «Zur Lage der Republik» teil. Von Bettina Dyttrich → woz.ch 02.02.1212

Die Herausgeberin:

Anna Hartmann ist wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Erziehungswissenschaft an der Bergischen Universität Wuppertal. Sie promovierte über Sorge-Arbeit und Geschlechterhierarchie im Spätkapitalismus. Ihre Schwerpunkte liegen in der Frauen- und Geschlechterforschung, Psychoanalyse und Sexualpädagogik.

Weitere Publikationen der Autorin bei der FU Berlin

Tove Soiland zu Intersektionalität

Soziale Reproduktion und Neue Landnahme: ein feministischer Zugang Der Beitrag greift den Diskurs um die Formen 'primitiver Akkumulation' auf, um in Anschluss an David Harvey das 'Theorem fortdauernder Landnahmen' im Feld sozialer Reproduktion zu diskutieren. Erklärter Anspruch des Beitrags ist es, zum einen eine 'Erweiterung der marxistischen Akkumulationstheorie' vorzulegen, zum anderen die von Rosa Luxemburg angestoßene Debatte zur erweiterten Akkumulation im neuen Kontext zu theoretisieren sowie für die Externalisierung der Kosten gesellschaftlicher Reproduktion zu sensibilisieren. Zu diesem Zweck wird die jüngere Luxemburg-Rezeption vorgestellt, namentlich die Lesart der Bielefelder Soziologinnen, die Ausdehnung des Reproduktionssektors im Rahmen des Postfordismus dargelegt sowie die 'neue Landnahme' am Beispiel von Care-Arbeit und Care-Ökonomie (allg. personenbezogene Dienstleistungen) problematisiert und schließlich viertens ein Fazit gezogen, das Luxemburgs Imperialismustheorie mit der 'Artikulation unterschiedlicher Produktionsweisen' im Zentrum als theoretisch zentral erachtet und zur Basis eines feministischen Ansatzes sozialer Reproduktion erklärt. [PDF zum Download, Open Access] → SSOAR

 

Feministische Triggerthemen: Gleichberechtigung, Biologie und
"Queer-Feminismus" | Dr. Tove Soiland
Jasmin Kosubek Youtube 17.12.23

Erstellt: 12.03.2024 - 06:24  |  Geändert: 12.03.2024 - 07:11

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