In seinem historischen Portrait "Zumbi" zeichnet Joel Rufino dos Santos die einzigartige Geschichte des Anführers von Quilombo Palmares nach, einer Siedlung, die um das Jahr 1600 von geflohenen afrikanischen Sklaven gegründet wurde, sich für fast 100 Jahre im Widerstand gegen die brasilianische Sklavenhaltergesellschaft befand und ihr einen radikal anderen Gesellschaftsentwurf entgegensetzte.
"Lässt sich eine andere Gesellschaft denken, in der Hautfarbe, Geschlecht und soziale Stellung keine Privilegien erzeugen? Vielleicht steht 'Palmares' dafür: ein 100 Jahre lang geträumter Traum, mit grünen Palmen, in einem majestätischen, blauen Gebirgszug. Der Embryo eines Landes, das allen gehört. Das, was hätte sein können, aber noch nicht gewesen ist."
Zeitgeschichte (Thema)
Mehr als ein halbes Jahrhundert nach dem 20. Juli 1944 macht Manfred Lütz eine außergewöhnliche Entdeckung: Er findet die Autobiografie seines Großonkels Paulus van Husen. Was er darin liest, zieht ihn sofort in seinen Bann. Der bis dahin unbekannte Bericht eines Zeitzeugen, den es immer wieder an die Brennpunkte der Geschichte des 20. Jahrhunderts verschlagen hatte, ist von großer historischer Bedeutung und glänzend geschrieben.
Nichts deutete darauf hin, dass Paulus van Husen einmal zum Verschwörer werden würde. Vor dem Ersten Weltkrieg hatte er unter anderem in Oxford und Genf noch ein unbeschwertes Studentenleben geführt, Sarah Bernardt auf der Bühne erlebt, das mondäne Strandleben auf Borkum genossen. Doch mit dem Ersten Weltkrieg, nimmt sein Leben eine erste Wendung. In einem Husarenstück eilt seine Elitedivision 1918 der Regierung Ebert in Berlin zu Hilfe. Als Mitglied der deutsch-polnischen Gemischten Kommission erlebt er beim Völkerbund in Genf Gustav Stresemann. Mit den Nazis gerät er sofort aneinander.
Die Lebensbilanz eines Weltstars. "Tim Pröse hat mir mit großer Zuneigung und Begeisterung, aber auch mit geschickten, immer tiefer bohrenden Fragen mehr Persönliches entlockt, als ich normalerweise preisgeben würde." Mario Adorf
Im Alter von fast 90 Jahren schaut der große Schauspieler Mario Adorf zurück auf ein abenteuerliches Leben voller Triumphe am Theater, im Film und im Fernsehen. In zahlreichen und intensiven Gesprächen mit dem Autor Tim Pröse entstand so die Lebensbilanz eines großartigen Künstlers und Jahrhundertschauspielers.
Abfackelnde Gitarren, jaulende Töne, kreischende Groupies
Sein exzessives Gitarrenspiel bewegte die Rock-Welt: Jimi Hendrix, der von Muddy Waters, Elmore James und den Jazzmusikern Charles Mingus und Roland Kirk inspiriert wurde, schuf völlig neuartige Klangbilder und melodische Verzierungen. Sie wirkten, als spiele er mehrere Instrumente gleichzeitig. Der bewusste Einsatz von Rückkopplungen und Tremolos machen seine Musik bis heute unverwechselbar.
Single für Single, Album für Album bis hin zu seinem letzten Konzert am 6. September 1970 auf der Ostseeinsel Fehmarn enthält dieses Buch Hintergrundinfos zu allen Aufnahmen und Songs von Jimi Hendrix:
Philipp Lenhards Buch ist die erste Biografie Friedrich Pollocks (1894-1970). Sie erzählt das Leben eines Mannes, der eine prägende Rolle in der deutsch-jüdischen Geistesgeschichte spielte und sich doch stets im Hintergrund hielt.
Ein Fabrikantensohn, der das Privateigentum abschaffen wollte; ein Jude, der vom Judentum nichts wissen wollte; ein Professor, der wenig publizierte; ein Ökonom, der sich an der Börse verzockte; ein Kommunist, der den Marxismus für anachronistisch hielt; und schließlich: ein kritischer Intellektueller.
Zum 40. Jahrestag der Sandinistischen Revolution (19. Juli 1979) und zum 1. Jahrestag des Beginns der demokratischen Massenbewegung und deren gewaltsamen Unterdrückung durch Präsident Daniel Ortega (18. April 2018) erscheint dieses neue Buch über Nicaragua. Der Autor Matthias Schindler ist ein Aktivist der Nicaragua Solidarität der ersten Stunde. Er arbeitet die tieferen Ursachen des demokratischen Aufstandes heraus und geht dabei bis auf die Zeiten der Sandinistischen Revolution selbst zurück. Das Sandinistische Nicaragua der 1980er Jahre war einmal die große Hoffnung einer ganzen politischen Generation, die sich für einen Sozialismus mit menschlichem Antlitz einsetzte. Die Sandinisten errichteten eine Gesellschaft mit diversen politischen Parteien, demokratischen Wahlen, vielfältigen Massenorganisationen, Glaubensfreiheit und Menschenrechten. Das Sandinistische Modell erschien als die lebendige Gegenthese zum erstarrten "realen Sozialismus" des sowjetischen Lagers (und auch zu den autoritären Regimes in Vietnam, Angola, Kambodscha oder Iran). Wie konnte diese faszinierende Revolution derart degenerieren, dass einer ihrer Führer heute mit brutaler Gewalt das eigene Volk unterdrückt?
Das 41. Jahr ist zugleich das spannendste der gesamten DDR-Geschichte. Zwischen dem 7. Oktober 1989 und dem 3. Oktober 1990 überschlagen sich die Ereignisse: Das Volk stürzt die alte SED-Führung und erzwingt die Öffnung der Mauer, am Runden Tisch entsteht eine Parallelregierung, die demokratische Wahlen durchsetzt. Dabei siegt die konservative Parteienallianz mit ihrem Votum für eine schnelle deutsche Einheit, die unter wirtschaftlichen Zwängen in nur wenigen Monaten vollzogen wird - mit Unterstützung der früheren Siegermächte.
In dieser Weltgeschichte des "Kalten Kriegs" erzählt und analysiert Odd Arne Westad präzise und elegant zugleich die Geschichte eines der bis heute wirkmächtigsten Konflikte der Neuzeit. Dabei porträtiert er die Epoche des "Kalten Kriegs" länderübergreifend in globalgeschichtlicher Perspektive und stellt scharfsinnig die Bezüge zu unserer Gegenwart her.
Der "Kalte Krieg" dominierte die internationale Politik und prägte das Leben der Menschen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts - in allen Teilen der Welt. Er verursachte Angst und Verwirrung von Hollywood bis Hanoi. Auf der Höhe der Forschung präsentiert Odd Arne Westad eine große, umfassende Geschichte dieses Weltkonfliktes und deutet ihn erstmals aus globaler Perspektive. Glänzend zeigt er, dass er weit mehr war als eine begrenzte Konfrontation zwischen den beiden Supermächten, die mit dem Kollaps der Sowjetunion endete. Eindrücklich argumentiert er, dass der "Kalte Krieg" den globalen Transformationen des 19. Jahrhunderts entsprang, und begreift ihn im Zusammenhang des weltweiten wirtschaftlichen, technischen, sozialen und politischen Wandels. Höchst anschaulich analysiert er die verschiedenen Phasen der Konfrontation zwischen Kapitalismus und Sozialismus.
Wie kam es in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1989 zum überraschenden Fall der Mauer? Wieso behauptete das SED-Politbüromitglied Günter Schabowski auf einer live im Fernsehen übertragenen Pressekonferenz, dass die neue Reiseregelung für DDR-Bürger "sofort, unverzüglich" gelte, obwohl sie erst für den nächsten Tag bestimmt war? Und warum löste die Nachricht noch in der Nacht einen Ansturm Zehntausender Menschen auf die Grenzübergänge aus?
Nach dem 1. Weltkrieg wird der Westen Deutschlands unter den Siegermächten aufgeteilt. Jedoch geschieht den Franzosen ein entscheidender Fehler beim Zirkelschlag und so bleibt ein kleines Gebiet am Rhein unbesetzt. Die Bewohner der Kleinstadt Lorch sind nun auf sich selbst gestellt und versuchen mit der Situation fertig zu werden. Es entsteht der Freistaat Flaschenhals...
