Das neu gegründete Jahrbuch für marxistische Gesellschaftstheorie versteht sich als Reaktion auf und als Alternative zur akademistischen Entwicklung im Wissenschaftsbetrieb. Es positioniert sich aber auch in Abhebung von marxologischen Publikationsprojekten: Das Marxsche Denken soll nicht philologisch rekonstruiert werden, sondern den Hintergrund einer Reflexion gesellschaftlicher Entwicklungen bilden. Dieses Denken zum Fundament zu erklären bedeutet, es zum Ausgangspunkt einer Reflexion auf die gesellschaftliche Wirklichkeit sowie der Analyse und Kritik theoretischer Positionen zu nehmen.Schwerpunkte der ersten Ausgabe sind »Staatskritik« und »Marxistisches Denken«.
Neu 2022-1.HJ (Thema)
Eine der prägenden Gestalten der deutsch-jüdischen Geschichte war Martin Buber, der Philosoph und politische Verfechter des Dialogs, der Verständigung, des Gesprächs von Ich und Du, wie sein Hauptwerk heißt. 1878 in Wien geboren, in Lemberg aufgewachsen, sammelte Buber früh Zeugnisse des chassidischen Lebens. 1902 war er einer der Mitbegründer des Jüdischen Verlags und der Monatszeitschrift Der Jude. Seine religionsphilosophischen Beiträge haben weit in die Wissenschaft und Literatur hineingewirkt. 1938 übersiedelte Martin Buber nach Jerusalem und lehrte an der Hebräischen Universität. Er setzte sich für die Verständigung zwischen Juden und Arabern in Israel ein und suchte nach 1945, gegen viele Widerstände, das Gespräch mit den Deutschen.
Volker Reinhardts große Voltaire-Biografie.
Der Philosoph, Aufklärer und Spötter Voltaire (1694 - 1778) hat unzählige Briefe, Dramen, sarkastische Gedichte, philosophische Erzählungen und weltgeschichtliche Abhandlungen hinterlassen und ist doch ein großer Unbekannter. Volker Reinhardt erzählt fesselnd von einem Literaten, der sich an einer staatlichen Lotterie bereicherte, über die Mächtigen und Etablierten spottete, die Hofgesellschaften in Versailles und Potsdam provozierte, sich virtuos zu tarnen verstand und schließlich in Ferney sein eigenes Reich schuf. Voltaires abenteuerliches Leben ist, wie seine Werke, ein eindrucksvolles Manifest für die Freiheit in einer autoritätsgläubigen Welt.
Die Regierung stellt mit der Impfpflicht Gesundheit über Freiheit, Menschenwürde und Verfassung. Der Staat schützt nicht länger die Freiheit seiner Bürger, er gewährt sie. Um dieses Grundrecht in Anspruch nehmen zu "dürfen", muss der Bürger oftmals willkürlich festgelegte Bedingungen erfüllen. Der Staat verfügt über den Körper der Menschen, der Bürger wird zum Krankheitsüberträger, zur potentiellen Gefahr degradiert. Politik und Medien haben ein krankes Menschenbild etabliert, das uns in einen Kontroll- und Zwangsstaat führt.
»Nach diesem Roman will ich mit der Wirklichkeit nichts mehr zu tun haben!« Zadie Smith
Über unsere Doppelleben in den sozialen Medien: Eine junge Frau entdeckt, dass ihr Freund höchst erfolgreich als Anonymus im Netz Verschwörungstheorien schmiedet und verbreitet. Sie will sich von ihm trennen, aber während sie noch mit dem Wie ringt, erreicht sie die Nachricht von seinem Tod. Wie trauert man um jemanden, den man vielleicht sogar gemocht, aber eindeutig nicht gekannt hat? Wer war dieser Mann? Und wer ist sie selbst?
Die Piraterie zählte einst neben Krieg, Seuchen und Hungersnöten zu den Geißeln der Menschheit, der Seeräuber galt als "Feind aller". Ab dem 17. Jahrhundert erfuhr der Pirat jedoch eine soziale und politische Aufwertung. In der aufklärerischen Literatur romantisiert, wird er seit den frühen achtziger Jahren entweder als Rebell und Vorkämpfer für Freiheit und Gerechtigkeit oder als hedonistischer Anarchist gefeiert. In jüngster Vergangenheit hat man eine nach ihm benannte politische Partei gegründet und ihn zur Pop-Ikone stilisiert.
Das "zweitälteste Gewerbe der Welt" hat bis in unsere Gegenwart nichts von seiner Brutalität und Skrupellosigkeit eingebüßt.
Dieser Sommer könnte für Astrid der beste ihres Lebens werden. Mit ihrem Freund Jonas will sie auf Interrail-Reise gehen und die Welt entdecken. Und dann ist da noch Kristoffer, der Junge aus der Schule, der ihren Bauch kribbeln lässt und nichts lieber will, als sie glücklich zu machen. Alles könnte so perfekt sein, aber zu Hause wartet ihre ältere Schwester Cecilie. Sie hat eine Angststörung, unter der die ganze Familie leidet. Kann Astrid für sie da sein und trotzdem ihr eigenes Leben leben?
Soll ich mich impfen lassen oder nicht? Soll ich andere aktiv von einer Impfung überzeugen - oder von ihr abraten? Ist eine staatliche Impfpflicht moralisch zu rechtfertigen?
Mit diesen Fragen werden wir derzeit täglich konfrontiert. Was jedoch in ihrer vermeintlichen Dringlichkeit vergessen zu werden droht, sind die unausgesprochenen Einstellungen und Anforderungen, die ihnen zugrunde liegen. Akzeptieren wir die aktuellen Prämissen, die uns als alternativlos präsentiert werden? Welch eine Zukunft sehen wir vor uns - eine, in der sich ein wohlwollender Staat immer effektiver um Sicherheit und Gesundheit freier und selbstbestimmter Bürger kümmert? Oder die einer allumfassenden Biotechnokratie, die die Rechte ihrer Untertanen von ihrem Biostatus abhängig macht? Welches Bild vom Menschen haben wir, und wie wollen wir zusammenleben?
Von der gefeierten Autorin der Kopenhagener-Trilogie - ein eindringlicher Roman über eine Frau am Abgrund, geschrieben mit der Lebendigkeit und Direktheit gelebter Erfahrung.
Kopenhagen, 1968: Lise Mundus, Autorin und Mutter dreier Kinder, entgleitet ihr Alltag. Sie meint, Stimmen zu hören und Gesichter zu sehen. Sie ist überzeugt, dass ihr Mann, der extravagant untreu ist, sie betrügt und verlassen wird. Vor allem aber hat sie Angst, dass sie nie wieder schreiben wird. Als sie in die Klinik geht und sich behandeln lässt, fragt sie sich, ob der Wahnsinn wirklich etwas ist, wovor sie sich fürchten muss - oder ob er nicht auch eine Form von Freiheit für sie bereithält.
Die Erdwirklichkeit macht Angst, denn sie ist vielfaltsfeindlich, zukunftsunfähig und fortschrittstrunken. Wir haben uns in eine
Ideologie verrannt: das Anthropozän. Statt an Götter glauben wir heute an uns selbst, an unser überschätztes Bruchstückwissen. Viele Fortschritte, auf die wir so stolz sind, tragen Kennzeichen von Wirklichkeitsverlusten. Sie zeigen sich in eingebildeter Exaktheit, übersehenen Zusammenhängen, dem Digitalisierungshype, Technologiegläubigkeit und vielen anderen Irrtümern.