Journalistische Berichterstattung aus Guatemala handelt oft von Gewalt und Armut. Wie sieht das Leben eines freien Journalisten aus, der seit zwanzig Jahren dort recherchiert? Andreas Boueke erzählt aus seinem Arbeitsalltag.
I:BIB (Thema)
Vor 80 Jahren, am 10. Mai 1933, wurden in Berlin unter der Aufsicht von Joseph Goebbels die Werke von zahlreichen deutschen Autoren ins Feuer geworfen. Nur ein einziger dieser Autoren war dabei persönlich anwesend. Es war Erich Kästner.
Vor Kurzem war die Lage noch ernst, aber nicht hoffnungslos. Jetzt ist sie hoffnungslos, aber nicht mehr ernst. Eindrucksvoll vermittelt John Lanchester den berühmten 99?% die Hintergründe der Finanzkrise. Es sind jene, die alles zahlen dürfen, aber noch nie verstanden haben, wofür sie bezahlen und warum.
In ihren Kindheits- und Jugenderinnerungen zeichnet Anja Röhl ein Porträt der autoritären und lebensfeindlichen Gesellschaft der 1950er und 60er Jahre in Deutschland. Als Kind geschiedener Eltern ist sie einsam und unsicher.
Ulrike Meinhof: Moralistin und Freiheitskämpferin, Kommunistin und Terroristin. Doch wer war Meinhof wirklich? Katriina Lehto-Bleckert beschreibt versiert und lebendig Ulrike Meinhof als Intellektuelle, die eigene Erfahrungen in ihr politisches Wirken einbezog.
Der Weg in eine neue Gesellschaft. Finanz- und Umweltkrisen haben gezeigt: Die Welt braucht eine neue politische Ordnung. In ihrer Streitschrift entwerfen Michael Hardt und Antonio Negri den Weg dorthin.
Inspiriert von den weltweiten Protestbewegungen beschreiben sie das Projekt einer Demokratie von unten: Wenn wir uns den Schulden verweigern, aus der Überwachung befreien, neue Netze politischer Information schaffen und die entleerte repräsentative Demokratie durch lebendige Formen der Beteiligung ersetzen, können wir eine neue Verfassung begründen. Eine, in der Wasser, Banken, Bildung und andere Ressourcen "commons", Gemeingüter sind. Auf diesem Weg können wir die Folgen der Finanzkrise, die drängenden Umweltprobleme und die wachsende soziale Ungleichheit überwinden.
"Wir sollten nicht zu entdecken versuchen, wer wir sind, sondern was wir uns weigern zu sein." Michael Foucault. Dies ist die Geschichte einer Manipulation: Vor sechzig Jahren wurde von Militärs und Ökonomen das theoretische Modell eines Menschen entwickelt. Ein egoistisches Wesen, das nur auf das Erreichen seiner Ziele, auf seinen Vorteil und das Austricksen der anderen bedacht war: ein moderner Homo oeconomicus. Nach seiner Karriere im Kalten Krieg wurde er nicht ausgemustert, sondern eroberte den Alltag des 21. Jahrhunderts. Aktienmärkte werden heute durch ihn gesteuert, Menschen ebenso.
Wer hat im Februar 1933 den Reichstag angezündet? Die Kontroverse um diese Frage reißt bis heute nicht ab. Bisher vollzog sich die Debatte indes ohne Kenntnis von 50.000 Seiten Original-Akten, die in Moskau und in der DDR lagerten.
"Die Tafeln lügen", erregte sich bereits Kurt Tucholsky über die in Erz gegossenen, in Stein gemeißelten, auf Holz geschriebenen Sprüche, mit denen an die in Kriegen ermordeten Menschen mit Pathos erinnert wurde. Der Historiker Kurt Pätzoldhat sich dieses sehr gegenwärtigen Themas angenommen und untersucht Geschichte und Umgang mit diesen Zeugnissen vaterländischer Demagogie in Vergangenheit in heute. Er hat sich mit diesem Erbe beschäftigt, das in nahezu jedem deutschen Ort noch zu besichtigen ist.
Unterschätzt und längst vergessen: Der deutsche Imperialismus. Wie hat es die deutsche imperialistische Bourgeoisie geschafft, trotz zweier von ihr angezettelter Weltkriege wieder zum "global player" zu avancieren? Was treibt sie nach Einverleibung der DDR wirtschaftlich, militärisch und "volks"-politisch in China, in Afrika, im Kaukasus und Kosovo?
Restbestände evtl. noch im Buchladen erhältlich